Hotel Rothaus

Zugegeben, wir haben relativ kurzfristig reserviert, da gab es nicht mehr viel Auswahl. Daß in der Hotelbeschreibung "Gay-friendly" stand, hat mich schon etwas stutzig gemacht. Trotzdem gebucht. Bei der Anreise mit dem Auto (man kann übrigens offiziell nicht mal vor dem Hotel halten zum Ausladen) fällt sofort auf, daß das Hotel in der miesesten Gegend Zürichs liegt, dem Rotlichtviertel. Hier halten sich quasi nur Nicht-Zürcher aller Nationalitäten auf, viele davon wirklen völlig verwahrlost und kaputt. Den Zürchern ist das Hotel Rothaus allen bestens bekannt, da es früher ein Puff war. Unsere Erfahrung ist, daß es zwar heute kein solches Etabliseement mehr ist, wohl aber von den meisten Gästen wohl eher stundenweise als tageweise gebucht wird. Im Nachhinein und auch nach eindeutigen Geräuschen in der Nacht haben wir dann auch verstanden, warum wir den Zimmerpreis im Voraus entrichten mußten, noch bevor wir den Schlüssel bekommen haben. Und wir verstehen jetzt auch, warum das Zimmer keinen Kleiderschrank hat. Das Zimmer selbst ist sauber. Der Boden ist mit einem Estrich gestrichen und daher sehr ungemütlich. Die Betten sind durchgelegen, auch wenn der Rezeptionist behauptet hat, daß sie gut sind. Ein Föhn kann an der Rezeption ausgeliehen werden. Nachts haben wir nicht nur am Privatleben der anderen Hotelgäste partizipieren dürfen, sondern auch am Gejohle meherer Leute in der Langstraße spät nachts. Und das nicht nur in der Sylvesternacht, sondern in der nächsten Nacht genauso wieder. Die Nachtclubs haben hier bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr geöffnet. Zum Glück sind die Fenster bis zu einem gewissen Grad schalldicht. Wir haben uns jedenfalls geschworen, daß wir nächstes Mal lieber ein paar Franken mehr in die Hand nehmen, als wieder in der Langstraße zu wohnen.

Beliebte Aktivitäten

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