Hotel Riviera

Schon bei unserer Ankunft gab es die erste Überraschung: man hatte kein Zimmer für uns frei und bugsierte uns mit dem Standard-"alles ist kein Problem"-Gehabe kurzerhand in das um Klassen schlechtere Nachbar-/Schwesterhotel Abou Sofiane. Für die erste Nacht sollten wir dort bleiben und bekamen sogenannte V.I.P.-Armbändchen, mit denen man in beiden Hotels konsumieren kann. Da sich von keiner Seite zu keinem Zeitpunkt dafür entschuldigt wurde, dass wir eine Nacht in einem Zimmer bleiben mussten, das mit dem gebuchten nicht vergleichbar war, nahmen wir an man sah diese V.I.P.-Armbändchen für eine Woche als Entschuldigung dafür an. Falsch gedacht. Nachdem wir am nächsten Tag wie vereinbart um 10 Uhr an der Riviera-Rezeption waren um das neue Zimmer zu beziehen, wurden wir auf 19 Uhr vertröstet. Da bekamen wir dann auch tatsächlich, mehr als 24 Stunden nach unserer Ankunft, das Zimmer - und waren, "schnipp", auch das V.I.P.-Armbändchen wieder los. Das Zimmer selbst war sehr schön, im obersten Stockwerk mit Meer- und Poolblick, zwar alt und abgenutzt (mit Wandteppich, igitt), aber über das Zimmer kann man sich wirklich nicht beklagen. Besonders gut waren der Fliesenboden und der Umstand, dass die Toilette ein extra Raum neben dem Badezimmer ist. Schwer zu empfehlen wäre allerdings das Mieten des Safes gewesen, wie sich leider herausstellen sollte... Behindertengerecht kann ich nicht beurteilen, für Kinder gab es einen Kid´s Club und ein allabendliches Mittanz-Programm von etwa einer halben Stunde in der Abendanimation. CD und Tänze sind immer gleich. Die Eignung für Kinder kann ich mangels Erfahrung leider auch nicht beurteilen. Die Anlage selbst ist ein riesiger Bunker, voll von fetten Engländern und Deutschen jeden Alters und vereinzelten Franzosen/Italienern/etc. Passend dafür gibt es fettes breiiges Essen, täglich mantschiges Gemüse/Pommes /ungesalzene Spaghetti/Frühstücks-Bratwürste/viele Speisen mit Ei, das ganze Programm. Wirklich lecker war allerdings das Essen aus dem À-la-carte-Restaurant (tunesisch). mitnehmen wie gesagt Liegematte, eigenes Strandtuch, Sonnenbrille und Durchfalltabletten! Es ist extrem heiß und die Abwicklung sehr schleppend, am Freitag wechselt man Ihnen kein Geld, und bei der Strandtuch-Rückgabe waren immer sehr wenig einladende Schlangen, daher das eigene mitbringen. Mit kleinen Kindern würde ich wegen Hitze und Durchfall eher nicht hinreisen. Abgesehen davon dass ich ohnehin nicht mehr hinreisen will...

Das Zimmer war gut (siehe "Hotel allgemein"), leider zeimlich hellhörig wenn die volltrunkene englische Nachbarschaft ins Bett geht und auch bei der Dauer-Lärmbeschallung durch die Animation direkt vor der Balkontür. Die CDs dafür sind nach Tageszeit gestaffelt täglich gleich, man beginnt vor dem Frühstück mit Lion King, Bryan Adams und Celine Dion für die ältere Besucherschaft, die schon wach ist, steigert sich mittags zu La Bomba, Kiss Kiss und My Humps für die Disco-Teens die am Pool nach der Begeltiung für die nächste Nacht suchen und findet nach dem kurzen Mini-Disco-Mix (veo veo - que ves) abends seinen traurigen Höhepunkt in Zeitgenossen wie DJ Ötzi und dem Drrrrring-Handyfrosch. Verheerend. Im Fernsehen kann man währenddessen trotzdem versuchen, etwas von RTL und ZDF zu hören - sehen funktioniert jedenfalls. Man duscht in einer Badewanne mit Vorhang, Fön ist vorhanden, Spiegel auch im Übermaß (Bad, Vorraum, Schminktischchen, links und rechts über dem Bett). Die Bettwäsche wird alle paar Tage gewechselt, die Handtücher nur wenn man sie am Boden liegen lässt. Vergisst man das gebrauchte Handtuch zB auf der Couch, findet man es abends klamm und schön aufgehängt im Bad wieder.

siehe "Hotel allgemein" Täglich ab 16 Uhr mindestens 2 Liter Wasser in Flaschen an der Bar holen, Bons dafür bekommt man an der Rezeption. Alle Getränke werden in winzigen Gläschen ausgegeben, auch Bier und Wasser, und man muss sich jedesmal gleich 2 oder 3 bestellen, um den ersten Durst zu stillen. Sehr ätzend!! P.S. Ausreichend Durchfall-Tabletten nicht vergessen!

Witzlos. Das ihnen offentsichtlich eingetrichterte "how are you / wie geht´s" bei jeder Begegnung gibt das Personal zwar ausnahmslos zum Besten, beim Essen wird man allerdings nicht bedient, wenn man kein Trinkgeld gegeben hat. Nervig genug, dass man in einer Region mit solchen Temperaturen alle Getränke nur im Viertellieter-Gläschen bekommt, ist es finde ich nicht tragbar, dass man erst wahrgenommen wird, wenn man mit dem Essen schon so gut wie fertig ist und selbst zur Getränke-Station der Kellner geht, um sich etwas zu holen. Das lassen sie nämlich auch nicht zu. Aus unserem Zimmer wurden 80 Euro und 10 Dinar gestohlen, direkt aus der Geldtasche die in der geschlossenen Handtasche steckte - und zwar nur die Scheine, Münzen und alte Kassabons hat man drin gelassen. Der Dieb muss also schon mehr Zeit gehabt haben als ein Taschendieb auf offener Straße, der wohl das ganze Portemonnaie an sich genommen hätte. Das Zimmermädchen wurde nach unserer Beschwerde an der Rezeption zwar offenbar zur Rechenschaft gezogen, sprach uns am Gang an und beteuerte seine Unschuld. Damit war der Fall für die Direktion aber auch schon erledigt und wurde nicht mehr erwähnt.

Zum Strand geht man 5min am Schwesterhotel Abou Sofiane entlang, an der Rückseite auf einem Steinweg, und bekommt die abenteuerlichsten Gestänke aus Küche und Toiletten mit. Am Strand kann man in 20min das nächste Dorf Port el Kantaoui erreichen, das allerdings ein Horrorkabinett ist: ein riesiger, blinkender und lärmender Touristen-Pfuhl, der offensichtlich nur zu dem Zweck errichtet wurde, selbigen das Geld aus der Tasche zu leiern. Kitschige Pirateschiff-Nachbildungen, Dauerbeschallung, billiges Dauer-Angelabert-werden, überteuerte Ramsch-Läden, muss man alles wirklich nicht gesehen haben. Auf keinen Fall hingehen! Durch Sousse kamen wir nur bei unserem Transfer (ca. 40min) vom Flughafen, die Stadt schien aber ein derartiger Moloch zu sein, dass wir es auf ein Wiedersehen gar nicht ankommen ließen. Kamel-Karawanen und Ausflüge werden angeboten, haben wir aber nicht genutzt. Zum Shopping in dem beschriebenen Center hatten wir keine Lust mehr, nachdem unser Geld aus dem Zimmer geklaut worden war.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier möchte ich vor allem erwähnen, dass das Problem mit dem Liegen-Reservieren nicht so eklatant war wie ich nach der Lektüre der anderen Bewertungen befürchtet hätte. Der Großteil und vor allem die vorderen Plätze sind zwar um 8 Uhr weg, aber Liegen und Schirm haben wir trotzdem jedesmal wenn wir aufgetaucht sind bekommen. Auch nachmittags und auch am Strand. Trotzdem ist es sicher gut sich eine Strohmatte und ein eigenes Handtuch mitzunehmen und sich im Notfall wirklich einfach in Sand oder Wiese zu legen. Die Liegen und vor allem die Auflagen sind sehr alt, kaputt, dreckig und wenig einladend. Am Pool hat man den Vorhof vom Schwesterhotel Abou Sofiane mit seinen großen Kanaldeckeln direkt im Nacken, was besonders zu den großen Hitzezeiten zu abartigem Gestank führt. Der Strand ist schön mit hellem Sand und klarem Wasser, leider relativ verschmutzt von Plastikmüll und Gras-ähnlichen Halmen von Wasserpflanzen, die in großer Menge etwas weiter draußen im Meer wachsen. Schwimmen darf man nur in einem kleinen, von Seilen eingezäunten Bereich, links und rechts davon wird man verjagt damit die Wassersportler Platz haben. Besonders die Boote verursachen unsäglichen Lärm und Diesel-Gestank, und im Schwimmer-Bereich tritt man sich derweil zu Stoßzeiten gegenseitig auf die Füße.