Hotel Riu Baobab - All Inclusive

Schöne, weitläufige Anlage. Groß, aber sehr gut durchdacht, so dass man sich schnell zurecht findet und die Wege nicht zu weit sind. Alles ist schön bepflanzt und die Gärten sehr gut gepflegt. Über den baulichen Zustand des relativ neuen Hotels wurde hier schon viel (negatives) geschrieben. Ich kann nicht bestätigen, dass übermäßige Abnutzungserscheinungen im Zimmer oder den öffentlichen Bereichen erkennbar sind. Unser Aufenthalt war am Ende der Regenzeit, wir haben noch zwei heftige Tropengewitter miterlebt bei denen es in wenigen Stunden sicher mehr geregnet hat, als in unseren Breiten in einem ganzen Monat. Wenn man also bedenkt, welche Wassermassen während der Regenmonate in kurzer Zeit vom Himmel kommen, und das bei permanent hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit, sollte es nicht verwundern, dass die Bausubstanz viel schneller "altert" und mehr Pflege benötigt (und hier nach meiner Beobachtung auch bekommt) als in gemäßigten Klimazonen. Ich würde das nicht kritisieren sondern viel mehr positiv hervorheben, dass Riu viel in die Instandhaltung der Anlage investiert. Man darf unter den gegebenen Umständen einfach nicht erwarten, dass ein Hotel nach zwei Jahren Betrieb immer noch aussieht wie am Tag der Eröffnung, es muss eben permanent renoviert werden, was nach meinem Eindruck auch passiert.

Da es hier sehr kontroverse Bewertungen bzgl. der Zimmer gibt, und wir auch im Hotel von anderen Gästen unterschiedliches gehört haben, sage ich ganz explizit: "unser Zimmer" war perfekt. Dritte Etage, oberhalb des Hauptrestaurant (weit weg von Showbühne und Disko), sehr ruhig, sehr sauber (vermutlich schon mal renoviert?), bequemes Bett, ideal klimatisiert, immer perfekt gereinigt und mit Wasserflaschen versorgt, dazu ein wunderbarer Meerblick vom Balkon. Man sollte wissen: es gibt kein Deutsches Fernsehen, und man kann den Fernseher auch nicht mit dem Handy oder Tablet koppeln, wer also keine portugiesischen, französischen oder afrikanischen Kanäle schaut, wird mit dem TV-Gerät wenig anfangen können. Hier ist man tatsächlich auf das eigene portable Endgerät angewiesen, was dank des stabilen WLAN gut funktioniert, und uns dementsprechend überhaupt nichts ausgemacht hat.

Sehr große (vielleicht an manchen Stellen zu große) Auswahl. An allen Stationen wurde immer frisch nachgekocht, d.h. es wurden keine große Mengen warm gehalten, daher war das Essen immer frisch und schmackhaft. Es fehlte vielleicht manchmal die letzte "Finesse" bei der Zubereitung oder der Auswahl der Zutaten, aber man sollte immer bedenken, wo man sich befindet. Den Stern Abzug gibt es für das "asiatische" Restaurant. Man sieht hier, dass ein global gedachtes Themenkonzept wie bei Riu eben nicht überall sinnvoll umgesetzt werden kann. Asiatische Küche in Westafrika, finde den Fehler...In diesem Fall ist weniger tatsächlich manchmal mehr, denn wenn ein globales Konzept lokal nicht wirklich funktioniert, weil die benötigten Lebensmittel und mit der Themenwelt vertraute Köche nicht verfügbar sind, sollte man es im Einzelfall vielleicht besser lassen (nur ein Beispiel: das "Sushi" war mit Abstand das schlechteste, das ich je probiert habe). Ansonsten war die Gastro, ob morgens, mittags oder abends, jederzeit auf der Höhe und absolut zufriedenstellend, der Service (s.o.) war aussergewöhnlich gut und die Qualität der Speisen einwandfrei.

Wirklich sehr gut. Auch ich kenne andere Riu Hotels und ich habe noch nirgends einen derart freundlichen und zuvorkommenden Service in den Restauant- und Barbereichen erlebt. Selbst wenn man am Tisch unmittelbar neben einem der überall präsenten Getränkeautomaten Platz genommen hat, kam immer sehr schnell ein "dienstbarer Geist", um sich nach möglichen Getränkewünschen zu erkundigen, auch benutztes Geschirr wurde immer sehr schnell abgeräumt. Die meisten Gäste haben aufgrund der auch abens noch sehr hohen Temperaturen lieber im klimatisierten Innenbereich gegessen, wir haben uns lieber auf die große Terrasse gesetzt und die tropische Atmosphäre genossen. Es gibt in allen Bereichen des Hotels sehr viel Servicepersonal, so dass man, egal ob an der Rezeption, den Bars, Restaurants oder beim Poolhandtuchwechsel, nie lange warten muss. Dazu gibt es, wie bei Riu üblich, in der Anlage verteilt Getränkeautomaten, an denen man sich bei Wasser, Softdrinks, Bier und Kaffee selbst bedienen kann (ja, die Softdrinks schmecken stark nach Chlor, aber diese Automaten lassen sich nunmal nicht mit Mineralwasser aus der Flasche betreiben...).

Die Kategorie "Lage&Umgebung" ist hier schwer zu beurteilen. Die "Lage" ist perfekt, unmittelbar am schönen Sandstrand und am warmen Meer. Natürlich ist man hier in einer Blase, abgeschirmt gegenüber dem tatsächlichen Leben rundherum, daher ist die "Umgebung" eher ein schwarzes Loch und nicht wirklich zu bewerten. Außerhalb des Hotels könnte man sich wohl auch individuell bewegen (keine Sicherheitsbedenken), aber es gibt in der Umgebung nicht wirklich etwas zu sehen und der nächste Ort ist auch nicht gerade fußläufig erreichbar. Hier ist man schon sehr auf organisierte Ausflüge angewiesen wenn man ein wenig vom Land sehen möchte (was sich auf jeden Fall lohnt!!). Die Fahrt vom/zum Flughafen dauert zwischen 50 und 90 Minuten, je nachdem, ob der Fahrer die mautpflichtige Autobahn benutzt oder sich lieber durch den chaotischen Stadtverkehr in Mbour kämpft.

Beliebte Aktivitäten

• Pool
• Strand
• Sport
• Sonstiges

Wasserrutschen, Tischtennis, kleines Fitnesstudio, (dezente) Tagesanimation, Kajak, Tretboot, Abendshows, that´s it. Für manche vielleicht nicht genug, für mich gerade richtig, v.a. da nirgends großer Andrang herrschte (je nach Wochentag und Tageszeit waren mein Sohn und ich teilweise ganz allein im Wasserrutschenpark), allerdings ist wohl im Oktober auch nicht gerade Hochsaison und der Anteil an Kindern unter den Gästen vergleichweise gering. Die Qualität der Abenshows ist sehr unterschiedlich, alles was mit den Themen "Afrika" bzw. "Tanz und Akrobatik" zu tun hat, ist teils spektakulär, meist interessant und sehr gut anzusehen (nur manchmal etwas zu laut). Die bekannten Standardshows mit "europäischen" Themen (wie z.B. die "Abba-Show") kann man sich dagegen sparen, da ist noch sehr viel Luft nach oben. Das Sportangebot könnte man vielleicht noch durch einen Tennis- oder Padelcourt ergänzen, allerdings ist intensive sportliche Betätigung im Freien angesichts der klimatischen Verhältnisse hier nur etwas für gut trainierte Sportler und eher nichts für den "Sonntagsjogger".