Hotel Reichshof Garni

Um es gleich vorwegzunehmen, ich habe lange gehadert, diesem Hotel einen grünen Daumen zu geben. Nicht etwa, weil es harsche Kritik zur Unterbringung an sich gäbe, aber... Die Lage des Hauses an einer der Hauptkreuzungen Schwertes, in unmittelbarer Nähe von ZOB und Hauptbahnhof, macht eine seriöse Empfehlung eigentlich unmöglich. Von frühmorgens bis tief in die Nacht wird das Haus von einem nicht enden wollenden Verkehrsstrom umbraust. Wer sich die Mühe macht, einen Blick auf maps zu werfen, wird die Situation schnell erfassen. Wer hier ein Zimmer nach vorne bekommt, hat verloren. Die Nachtruhe geht gegen Null. Zumindest im Hochsommer ist das so (ich war im Juli dort). Schlafen bei geschlossenem Fenster ist dann unmöglich, AC gibt es nicht. Ein im Zimmer vorhandener Ventilator mag vielleicht hartnäckigen Naturen nützlich sein. Zur Winterzeit dürfte es anders sein. Kurzes Stoßlüften bringt frische Luft und die Schallschutzfenster tun zuverlässig ihre Dienste. Der Empfang durch die Inhaberin war freundlich, mein Rad konnte ich sicher in einer Garage im Hof unterbringen. Mein Zimmer (Nr. 25, ein Doppelzimmer zur Einzelnutzung) war geräumig und sauber, aber mit den o.g. Begleiterscheinungen. Frühstück gab es keins, es fehlte an Personal. Ersatzweise wurde ein Rabatt-Gutschein für umliegende Betriebe ausgestellt. Wer morgens nicht weit zu einer Bäckerei laufen will, sondern aufgrund der Nähe den Backshop gegenüber im Bahnhof aufsucht, wird es bereuen... Echt lästig. Die Inhaberin gibt Tipps zur Stadt. Die machen auch Sinn, denn gastronomisch (wie auch sonst) ist Schwerte ganz sicher kein Meilenstein. Mein Fazit: Wer zu Hause selbst mitten in der Stadt lebt und Lärm gewohnt ist oder in Schwerte verkehrstechnisch in Sachen Bus und Bahn gut angebunden sein möchte, der bucht hier goldrichtig. Allen anderen sei empfohlen, bei der Buchung ein Zimmer nach hinten zu verlangen (und zu fragen, ob es wieder Frühstück im Hause gibt). Mir persönlich war außerdem das Preisniveau zu hoch. 94,00 Euro für eine Nacht ohne Schlaf und ohne Frühstück fand ich recht sportlich.

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