- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel Golden Leaf Perlach Alleehof liegt nicht, wie der Name vermuten lässt, in Perlach, sondern in Neuperlach. Das Hotel ist Bj. 1998; in dieser Zeit etwa dürfte der gesamte Stadtteil angelegt worden sein. Das Haus, ein nüchterner Zweckbau, ist überschaubar, knapp 60 Zimmer verteilen sich über vier Stockwerke. Hierher kommt man, wenn man preisbewusst wohnen will, wobei mir das 3-Sterne-Haus besser gefallen hat als ein bekanntes 4-Sterne-Haus ganz in der Nähe. Unter der Woche buchen hier Geschäftsreisende, am Wochenende auch viele Städtereisende. Es stehen überwiegend Einzelzimmer zur Verfügung; Preise (Jan. 2008): EZ, Übernachtung ohne Frühstück: 38.- Euro, DZ 43.- Euro für 2 Personen; Nebenkosten: Frühstück 12.- Euro, Parken 4.- Euro/Tag, WLAN 17.- Euro/Tag. Das sind die Grundpreise, die sich dann, wenn Großereignisse stattfinden, erhöhen können. Kleinere Messen wie die Handwerkermesse wirken sich nicht auf den Preis aus, während des Oktoberfestes hingegen zahlt man statt 38.- Euro laut Auskunft der Rezeption "zwischen 200.- und 300.- Euro" pro Nacht. Ob dann das Frühstück inbegriffen ist? Aber das ist in München halt so. Gäste ab 65 erhalten Sonderpreise: 65-jährige zahlen nur 95 % des Grundpreises, pro Lebensjahr darüber erhöht sich der Rabatt um 1 Prozentpunkt (Toll: Ab einem Alter von 160 Jahren wohnt man hier umsonst!) Mit dem Auto sollte man nur anreisen, wenn man Ausflüge ins Umland machen will. In München selbst ist das Parken sündhaft teuer, und die Parkplatzssuche kann so lange dauern wie die komplette Fahrt vom Hotel in die City mit der S-Bahn. In der gleichen Entfernung von der Bahnstation, nur in der entgegengesetzten Richtung, gibt es ein bekanntes Hotel mit 4 Sternen. Dort habe ich auch schon mehrfach gewohnt. Das Haus ist auch ordentlich. Im direkten Vergleich würde ich, selbst wenn der Preis gleich wäre, das 3-Sterne-Haus vorziehen! Auf halbem Weg vom Hotel zum S-/U-Bahnhof befindet sich rechter Hand in einem Geschäftshaus eine Trattoria, "La Pergola", die man mal ausprobieren sollte. Bemerkenswert: Die Steinpilzpizza mit frischen (tiefgekühlten) Steinpilzen, wie ich sie eigentlich nur aus Italien kenne. Die war so gut, dass ich sie an zwei Abenden genommen habe. Die Weinauswahl ist klein, die Flaschenweine preiswert (ab 12.- Euro) und von anerkennenswerter Qualität. Zur Wiesn sind die Preise in ganz München nicht akzeptabel. Das gilt auch für das Umland, soweit es mit der S-Bahn erreichbar ist. Ein Tipp: Geht man über den S-Bahn-Gürtel heraus, dann zahlt man nur noch die in Bayern normalen, recht niedrigen Hotel- oder Pensionspreise. Man suche sich am besten Ortschaften heraus, die von der Bayerischen Oberland-Bahn (BOB) bedient werden. Der Transfer nach München HBF geht schnell und ist mit dem BOB-Ticket preiswert. Und schön ist das Oberland auch noch.
Die EZ sind ausreichend groß, alles ist sauber und in ordentlichem Zustand, der Boden mit Teppichboden belegt. Ausgestattet sind die Zimmer mit Telefon, Fernseher mit den meisten deutschen Programmen und pay-TV und einer Minibar. Im Bad ist ein Fön vorhanden. Angesichts des Preises war ich über die Ausstattung überrascht. Die Einzelbetten sind 1, 40 m breit, zur Not (zur Wiesn?) passen da auch zwei rein. Einziger Mangel: Eine Garderobe oder wenigstens ein entsprechender Haken fehlt, so dass man den evtl. nassen Mantel in den Kleiderschrank hängen muss; und in der Dusche wäre eine Ablagemöglichkeit für Seife etc. hilfreich. Die ausgelegte Programmzeitschrift war vom letzten Jahr. Trotzdem die Höchstnote, wegen dem konkurrenzlosen Preis-/Leistungsverhältnis.
Dem Hotel ist ein Restaurant angeschlossen mit einer relativ kleinen Karte. Ich habe es zunächst nicht genutzt, weil an der Tür steht, dass es nur bis 22: 30 geöffnet habe. Am letzten Abend bin ich dann doch auf eine Maß (5, 50 Euro ist preiswert) runter gegangen und habe erfahren, dass diese Angabe etwas fehlerhaft ist, um 22: 30 Uhr schließt lediglich die Küche.
Das Rezeptionspersonal ist sehr freundlich. Ab 22: 30 ist die Rezeption nicht mehr besetzt; irgendwo muss ja gespart werden, um den niedrigen Zimmerpreis zu ermöglichen. Mit der Magnetkarte, die einem das Zimmer öffnet, lässt sich auch nach 22: 30 Uhr die Abschlusstür aufschließen. Die Zimmer werden ordentlich gereinigt, das Personal beachtet das "Bitte-nicht-stören"-Schild. Zusätzlich können die Zimmer von innen noch mit einer Kette gesichert werden, dann kommt man noch nicht einmal mit einem Schlüssel rein.
Der in den 90er-Jahren entstandene Stadtteil Neuperlach ist so angelegt, wie man im Computerspiel Sim City Städte anlegt: Beiderseits der Verkehrsachse, wo auch U- und S-Bahn fahren prägt Großgewerbe das Bild. Siemens und BSH (Bosch-Siemens-Hausgeräte) findet man hier. Daran schließt sich eine Zone mit kleinerem Gewerbe an, auch schon vereinzelt mit Wohnungen. Nach 200 Metern fängt dann das Wohngebiet an. Dort liegt auch das Hotel, dort findet man noch Einzelhandel und auch Gastronomie. Das Hotel selbst liegt in der Therese-Giese-Allee; die Alleebäume sind, dem Alter des Stadtteils entsprechend, noch nicht allzu groß. Zur U- und S-Bahn sind es etwa 300 Meter, der Weg dorthin ist eine parkähnliche autofreie Allee. Im Sommer muss es hier schön sein. In die Innenstadt kommt man in ca. 20 Minuten mit der U 5 oder der S 6; stadtauswärts fährt man mit der U 5 bis Endstation Neuperlach-Süd, mit der S 6 Richtung Kreuzstrasse. Da das Tarifsystem des MVV etwas kompliziert ist: Unbedingt die Tageskartenangebote nutzen, für eine Einzelperson 5.- Euro/Tag, 3 Tage für 13, 50 Euro.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
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Hier wohnt man, ein Spa kann man nicht erwarten. - Mein Notebook habe ich nicht mitgenommen, da mir 17.- Euro/Tag für die Nutzung von WLAN zu viel sind. Dieser Preis ist halt auf Geschäftsreisende zugeschnitten. In München gibt es genug Internet-Cafés. Wenn ich unbedingt Internet auf dem Zimmer haben wollte: Im Hotel Royal im Zentrum ist WLAN kostenlos, das Zimmer kostet etwa so viel wie das im Golden Leaf mit WLAN-Zuschlag, und ich bin halt im Zentrum... . Vielleicht denkt man mal über eine WLAN-Wochenendpauschale nach.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2008 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 27 |