- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel Metropol*** ist ein typischer Betonklotz aus den 50er/60er Jahren und in Stil und Zustand leider (noch) typisch für die 2 Sterne Hotels der Region: So ziemlich alles mit Ausnahme der sanitären Anlagen und der Möblierung an diesem Hotel ist dringend renovierungsbedürftig, insbesondere Türen, Fenster sowie die Bodenbeläge. Der Lift gehört in ein Technikmuseum, hat aber sicher nichts in einem europäischen 3-Sterne Hotel zu suchen! Auf 3 Stockwerken befinden sich ca. 45 Zimmer, fast alle ausreichend dimensioniert und mit einer schönen Panoramasicht über die Bucht von Diano Marina. Halbpension buchbar, Frühbucher erhalten 15 EUR Ermäßigung auf die Getränkeendabrechnung. Shuttle-Bus zum Strand, allerdings nur zu festgelegten Zeiten: einmal Morgens und einmal am Nachmittag. Älteres Publikum. Für Behinderte kaum zu empfehlen (enger Lift, Hanglage). Es ist gut vorstellbar, dass das Hotel in drei Jahren eine Empfehlung wert ist. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg. Da muss grundlegend saniert und modernisiert werden, ferner das Küchenteam komplett durch Fachkräfte ersetzt werden und das übrige Personal muss präsent sein und ein Wohlfühlambiente schaffen. Dann kommen vielleicht auch wir wieder. Das hat aber nichts mit Diano Marina zu tun; dieser Ort ist uns sehr ans Herz gewachsen und deshalb haben wir uns nach anderen Hotels umgesehen und sind für uns fündig geworden: Im durchschnittlichen 3-Sterne Bereich könnte man im "Splendid" glücklich werden, im gehobenen 3-Sterne Bereich bietet sich das "Gabriella" an und im 4-Sterne Standard hat uns das kleine aber feine "Caravelle" am meinsten zugesagt.
Gut: Relativ neue Möbel mit ausreichend Stauraum. Sat-TV mit 3,5 deutschen Programmen (ARD, ZDF, DSF, manchmal RTL in Gries). Relativ üppige Quadratmeterzahl im Zimmer, recht neue sanitäre Einrichtung, großzügiger Balkon mit schönem Panoramablick. Schlecht: ungeschöntes Ambiente aus den 60ern. Miserabel: Uralte, verzogene und völlig ungedämmte Türen und Fenster, sowohl zum Balkon als auch zum Flur. Jeglicher Lärm dringt ungefiltert ins Zimmer - man hat den Eindruck, die Vespa fährt durchs Bett. Vergammelte Rolläden. Sehr kleine Dusche. Katastrophale Betten. Und absolut unverständlich: Man hat damit begonnen, einen beträchtlich dimensionierten Anbau an den alten Klotz zu mauern. Der Rohbau steht schon. Wieso man nicht erstmal der vorhandenen Substanz, die dringendst einer grundlegenden Renovierung und Anpassung an den 3-Sterne-Standard von 2005 bedürfte, eine umfangreiche Sanierung angedeihen lässt, bevor ein neuer "Zwilling" angeklebt wird, bleibt uns absolut schleierhaft.
Au weh! Also: Es gibt Halbpension. Zunächst zum "Frühstücksbuffet": Elend, elend! Mit ermüdender Gleichförmigkeit gibt es trockene Brötchen. Als Aufstrich wird in ebenfalls konstanter Eintönigkeit folgendes gereicht: 1 Käsesorte und 1 Wurstsorte (Schinken alternierend mit Salami), dazu Billigstkonfitüre im Päckchen, die den Namen Konfitüre nicht verdient. Ebenso der Honig, der in seinem traurigen Leben sicher niemals eine Biene zu Gesicht bekam. Wer dann noch nicht genug hat, kann abgepackte "Croissants" (Beschaffenheit siehe Honig) oder mit Wasser gestreckte Milch (!) mit Flakes zu sich nehmen. Um das Ganze leichter runterzuspülen, gibt's pappsüßen Nektar aus der Maschine. Auch der Kaffee schmeckt eher nach Putzbrühe denn nach an sich köstlichem italienischen Segafredo o.Ä. Übler Tagesbeginn. Dann geht's im Speisesaal um 19:30 Uhr wieder weiter mit Cena: Im TUI Katalog steht 3-Gang Wahlmenü und Salatbuffet. Stimmt. Theoretisch. Das Ganze ist dann aber in der Praxis mehr eine Sache der Wahrnehmung. Das "Salatbuffet" besteht aus drei Schüsseln, gefüllt mit 1. verrupftem grünen Salat (nicht mehr ganz frisch) 2. Tomaten (o.k., weil da kann man nix falsch machen) und 3. Irgend was aus der Dose (mal Mais, mal Karotten, mal Bohnen, mal Thunfisch). Die Primi Piatti sind im Prinzip o.k., von den Prädikaten "fein" oder "mit Liebe zubereitet" sind wir aber meilenweit entfernt. Es ernährt eher als dass es wirklich mundet. Und dann die Secondi: Nehmt dem Koch doch bitte das Mehl weg! Jede Soße besteht aus Wasser, Mehl, Weißwein und Salz. Grauenhaft! Man hat den Eindruck, da kocht ein überforderter "Hausmann", und das nicht mal landestypisch: Es gibt im Fleischbereich neben Schnitzel in jedweder Zustandsform auch Andeutungen von Spanferkel, Haxen, Hähnchen vom Grill, den Versuch eines "Sauerbratens" und weitere (V)Erbrechen aus dem deutsch-italienischen Mixer; im Fischbereich erfreut sich der Gaumen an schuppigem und grätendurchsetztem Billigstfisch. Dass wir für das Ganze überhaupt eine Sonne geben, liegt nur an den netten Kellnern, die alle Mühe daran setzen, den Zeitraum zwischen 19:30 und 20:30 Uhr angenehm zu gestalten. Kurz und gut: Das geht in anderen italienischen 3-Sterne Hotels doch wesentlich besser!
Freundlichkeit: kommt darauf an, mit wem man es zu tun hat. Sehr nett und unterhaltsam war unser Speisesaal-Kellner Giorgio - hier nochmals herzlichen Dank: Freundlich, aufmerksam aber unaufdringlich und immer einen netten Spruch auf Lager, und alles in nahezu perfektem Deutsch! Ansonsten: Na ja. Auch an der Rezeption kommt es zu starken Stimmungsschwankungen, je nach Besetzung. Und nicht akzeptabel: Die Bar ist praktisch nie besetzt, man muss immer erstmal nach jemandem vom Hotel suchen, der sich zuständig fühlt ... Vom Shuttle-Bus haben wir ja bereits erzählt ... Ein Wort zur Kompetenz: Es hat kurz vor unserem Aufenthalt wohl einen Wechsel im Management des Hotels gegeben. Leider zum Nachteil des Hotels, wie wir uns haben von "Stammkunden" sagen lassen. An allen Ecken und Enden macht sich ein Gefühl von Überforderung und Inkompetenz breit; man kann das gar nicht so sehr an konkreten Vorkommnissen festmachen, aber so richtig wohl fühlt man sich in diesem Hotel einfach nicht.
Schöne Lage am Ortsrand von Diano Marina, ca. 200 Meter vom Strand entfernt, auf einer Anhöhe an der Via Aurelia (SS 1) Richtung Imperia, dadurch sehr schöne Sicht von fast allen Zimmern und der kleinen Terrasse des Hotels auf die herrliche Bucht von Diano Marina. Zum jetzigen Zeitpunkt, d.h. im stark renovierungsbedürftigen Zustand hat diese Lage aber auch empfindliche Nachteile: Da die Fenster und Türen zum (sehr großen) Balkon keinerlei Isolierung aufweisen, dringt sämtlicher Straßenlärm (wer einmal in Italien war, weiß, wovon wir reden ...) nahezu ungefiltert durch. An Nachtruhe ist hier nicht zu denken. Ach so: Abgelegenheit und erhöhte Hanglage kann von manch anderen Urlaubern natürlich auch als Nachteil empfunden werden ...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Schöner Swimmingpool in ansprechender Anlage unterhalb des Hotels, leider nicht beheizt und die Liegen gibt's nur ohne Auflage. Top dagegen die inbegriffenen Strandleistungen an einem der schönsten Strände in Diano Marina (Bagno Teresa***): Sauber, feinsandig, schön hergerichtet und für die Riviera großzügig dimensioniert. Und: Es gibt erfreulicherweise nicht diese billigen Strandstühle sondern richtige Sonnenliegen. Da lässt sich's aushalten, auch wenn man den Strand erstmal über einen in Punkto Zustand und Aroma recht zweifelhaften Stufenweg erreichen muss. Ansonsten Unterhaltung: Ach herrje. Da hat sich doch gleich am zweiten Abend jemand im Management gedacht, man könnte ein Candlelight Dinner mit Alleinunterhalter veranstalten. Großer Fehler. Miserables Essen (und dann eben auch noch ohne Menüwahl, sprich "Ab"-Wahl) und dazu ein Karaoke "Sänger", der mit einem Notenblatt sicherlich nichts anfangen kann. Wir haben uns das Dessert gerne entgehen lassen, weil wir das erbärmliche Gejodel nicht mehr länger ertragen konnten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Edgar |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 9 |