Das im Jahr 1991 eröffnete "Maximilian" war über Jahre hinweg ein leuchtender Stern am bayerischen Hotelhimmel und daher auch Anlaufpunkt für zahlreiche Prominenz, wobei viele zum Golfspielen und zu Wellnessbehandlungen kamen. Mittlerweile hat das Hotel einige Patina angesetzt, zuletzt gab es diverse Turbulenzen und seit einigen Monaten gehört das Haus einer holländischen Investorengruppe. Wer keine allzu hohen Ansprüche stellt, wird hier immer noch zufrieden sein, dennoch wären diverse Renovierungsarbeiten und Aufhübschungen notwendig, um das Hotel wieder voll auf Kurs zu bringen. Blickfang ist noch immer die imposante Hotelhalle, wenngleich die grell gemusterten Teppiche und so manches Mobiliar (etwa der Kronleuchter) gerne einmal ausgetauscht werden dürften, irgendwie passt der schwülstige neobarocke Stil einfach nicht mehr in die Zeit. Preislich liegt das Hotel auf einem höheren Niveau, ich bezahlte für ein Doppelzimmer (EZ-Benutzung) der Comfort Kategorie 118 € mit Frühstück und Benutzung der Tiefgarage (12,50 €), mehr war es dann aber auch nicht wert. Fazit: Für einen kurzen Aufenthalt okay, mehr als ein, zwei Tage wollte ich hier aber nicht bleiben. Zwei ebenfalls aktuelle Bewertungen habe ich für das sehr schöne Hotel Wittelsbach in Bad Füssing und das Vitalhotel Bad Birnbach - beides benachbarte Thermenorte - eingestellt.
Das "Maximilian" verfügt auf vier mit 2 Aufzügen oder das Treppenhaus erreichbaren Etagen über ca. 200 Zimmer und Suiten. Der Teppich zumindest auf dem Flur des 2. Stockwerks war ungepflegt, wies zahlreiche starke Flecken auf und gehörte eigentlich entsorgt. Kaum wesentlich besser der Zustand des Teppichs in meinem Zimmer, hinzu kam teilweise stark angeschlagenes Holzmobiliar. Eine Sitzecke mit zwei Polstersesseln bildete zumindest ein wenig Komfort, leider hatte der Flachbild-TV nur eine Mini- Bildschirmgröße, sodaß man etwa vom Bett aus kaum etwas hätte sehen können. Die Matratzen des Doppelbetts waren extrem weich und offensichtlich durchgelegen. Der Ausblick ging in Richtung Innenhof auf den Außenpool - dessen eine Seite durch eine Baustellenbanderole abgesperrt war, ohne daß man aber Bauarbeiten hätte wahrnehmen können. Das Bad hingegen schien teilrenoviert, wenngleich man zum Duschen wie vor 35 Jahren in die Badewanne steigen mußte. Einer der Shampoospender war leider leer, nehmen Sie also vorsichtshalber selbst Haarshampoo etc. mit. Ein Schminkspiegel und ein kleiner Haarföhn waren vorhanden und ebenfalls positiv: WC und Bidet befanden sich in einem separaten Raum.
Im Anschluß an die Halle befindet sich der Eingang zum Restaurant, dieses verfügt über verschiedene Räumlichkeien, die mal freundlich-bayerisch und dann wieder eher düster (z.B. Raum "Ferrara") ausfallen. Ich nahm nur das ab 7.00 Uhr als Buffet aufgebaute Frühstück ein, dieses war gut sortiert und hatte sogar eine eigene Eierköchin. An Warmgerichten gab es Rühr- und hartgekochte Eier, kleine "Fleischpflanzl" und Bratwürstchen. Die Auswahl an Obst kam mit geschnittenen Ananas- und Orangenscheiben sowie Obstsalat äußerst reduziert daher, hier muß wohl gespart werden. Die Kaffees holt man sich an zwei Automaten, wenn das Haus gut- oder vollbelegt ist, könnte es hier zu längeren Warteschlangen kommen. Recht nett ist die Bar neben dem Foyer, die Preise sind gehoben, jedoch gibt es zwischen 17.30 und 19.00 Uhr angeblich eine Happy Hour mit Rabatten auf alle offenen Getränke. An Wochenenden spielt hier eine Band/Kapelle auf.
Ich hatte nur mit den Damen am Empfang Kontakt, diese erwiesen sich als zuvorkommend, freundlich und gästeorientiert. Weniger Freude hatte man mit der Frühstücksdame, die sich weitgehend bedeckt hielt und jeglichen Kontakt zu den Gästen vermied, nicht einmal für ein freundliches "Guten Morgen" reichte es. Auch nach der Zimmernummer wurde nicht gefragt, theoretisch hätten an diesem Tag also auch Straßenpassanten ein "Breakfast for free" einnehmen können. Weitere Dienstleistungen habe ich wegen meines nur kurzen Aufenthaltes nicht in Anspruch genommen.
Bad Griesbach Therme liegt etwa 2km vom eigentlichen Ort entfernt und das "Maximilian" gleich am Beginn des Thermenbezirkes. Im nächsten Umkreis befinden sich in schöner, grüner Umgebung einige weitere Hotels sowie eine kleine Einkaufszeile mit Supermarkt, ein paar Läden und zwei, drei Restaurants. Während meines Aufenthaltes machte alles einen recht leblosen Eindruck, vielleicht ist es in der Hauptsaison besser. Gegenüber dem Hotel befinden sich die Gäste-und Touristeninformation (mit kostenfreien Toiletten), eine Bushaltestelle (z.B. für Verbindungen nach Passau) sowie zahlreiche kostenpflichtige Parkplätze, seitlich des Hotels ist die Zufahrt zur Tiefgarage, wobei die Stellplätze vom Einfahrenden gesehen linkerhand liegen und über eine Art Kreisverkehr zu erreichen sind. Die Schranke öffnet sich nur (!) über die beim Check-In ausgehändigte Zimmerkarte!
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
Im mit dem Aufzug oder das Treppenhaus erreichbaren Untergeschoß liegt der Wellnessbereich mit einem eher kleinen Thermalbecken (34 Grad) und zahlreichen Liegen. Das Ambiente hier und in den benachbarten Ruheräumen würde ich eher als spröde und recht kühl bezeichnen, zumindest versuchte man mit etwas Dekor (Hohe Vasen, Kunstpalmen) ein wenig Atmosphäre zu schaffen. Unschön ist auch der Tunnel zum Außenbecken, die dafür angezeigten 28 Grad Wasserwärme trafen wohl nicht ganz die Wahrheit , in jedem Fall erzeugte das Schwimmen im Freien kein besonderes Wohlgefühl, was dem Hörensagen nach auch andere Gäste so empfanden. Eine Badetasche mit Bademänteln und zwei Badetüchern liegt auf dem Zimmer auf. Im Umkreis des Hotels finden sich mehrere Golfplätze, als Nichtgolfer kann ich jedoch keine weiteren Angaben dazu machen.
- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2025 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 554 |