Hotel Marlena

Das kleine 3*-Hotel hat ca. 25 Zimmer auf zwei Etagen verteilt. Die überschaubare Gartenanlage ist zwar gepflegt, aber haut einen auch nicht um. Das Hotel an sich ist schon ein wenig älter und gehört renoviert, auch wenn alles sauber war, ist in den Zimmern einiges nicht mehr zeitgemäß. Wir hatten mit Halbpension gebucht, was aufgrund des wohlschmeckenden Abendessens sinnvoll war. Viel besser isst man auch in den ganz in der Nähe liegenden Tavernen und Restaurants nicht. Kostenfreies WiFi war vorhanden, allerdings nur in der Lobby. Der Radius des WLAN-Routers war in seiner Sendeleistung beschränkt und sobald eine Mauer dazwischenkam, brach die WLAN-Verbindung ab. Das Hotel wurde hauptsächlich von Deutschen (85-90%) besucht, ansonsten haben wir noch Holländer gesehen. Der Altersdurchschnitt lag bei ca. 50 Jahren. Es fehlte eine Auffahrt für die Koffer, sodass die Koffer die Treppe hochgetragen werden mussten, habe ich so vorher noch niemals gesehen. Wir hatten uns für 120€ ein Mietwagen (Klasse A) bereits in Deutschland gebucht (4 Tage all inclusive mit Hotelzustellung), was allerdings preislich ein Fehler war, da man vor Ort reichlich die Hälfte dafür gezahlt hätte, aber was soll's. Für Ende Mai/Anfang Juni war es mit zumeist reichlich 20°C erstaunlich kühl. Andere Gäste, die jedes Jahr auf Kreta Urlaub machten, hatten so etwas vorher noch nicht gehabt. Aufgrund der oben beschriebenen Mängel hatte ich überlegt, ob ich wirklich eine Weiterempfehlung aussprechen kann, habe mich aber aufgrund des guten Service und Essens für eine Weiterempfehlung des Hotels entschieden.

Unser Zimmer (Nr. 18, lag hinten Richtung Garten) war zwar noch okay, sollte aber mal renoviert werden. Zwar war es leidlich sauber, aber alles war ausgeleiert, sämtliche Türen knatschten und knarrten bzw. saßen auf dem Boden auf und mussten angehoben werden, damit sie nicht über den Boden schrammten. Das Bad war außerordentlich eng, zwischen Dusche und Waschbecken waren gerade mal 40cm Abstand, um an die Toilette zu kommen. Die Dusche hatte lediglich einen Duschvorhang, bei dem man immer aufpassen musste, damit nichts daran auf den Fußboden des Bades spritzte. Ich habe versehentlich mal das ganze Bad unter Wasser gesetzt. Der Fußboden ist nicht richtig ausnivelliert, sodass das Wasser hinter der Toilette einfach stehenblieb und nicht von selbst ablief. Die Handtücher hatten zumeist keinen ordentlichen Haken (entweder keinen oder er war so klein, dass er nicht über die Riesenhaken an der Wand passten), somit war das Aufhängen der Handtücher nur bedingt möglich. Die Toilettenspülung war so langsam, dass man ca. 15 Minuten warten musst, bevor man erneut spülen konnte. Das Zimmer war zwar ausreichend groß, allerdings ca. 5m hoch. In 2. Etage war da noch ein drittes Bett vorhanden, eventuell handelte es sich ja auch um ein Familienzimmer, wobei wir ein solches nicht gebucht hatten. Das Bett war ziemlich hart und ich hatte jeden Morgen starke Rückenschmerzen. Nachdem ich ein zweites Kissen unter meinen Kopf legte, hatte ich morgens keine Schmerzen mehr (vermutlich lag ich dann nicht mehr im Hohlkreuz). Ansonsten befanden sich noch zwei Stühle, zwei Kofferaufleger ein kleiner Kleiderschrank, ein ca. 24"-TV mit 3 deutschen Sendern (ARD, ZDF, RTL) und diverse Lampen im Zimmer. Die recht neuwertige Klimaanlage kostet pro Tag 5€, das war es uns nicht wert und außerdem war es sowieso recht kühl. Auf dem Balkon/Terrasse stehen ein recht großer, sehr stabiler Tisch und drei Plastikstühle. Es waren weder Minibar, Telefon, Kaffeemaschine noch Wasserkocher vorhanden, dafür ein Fön, den wir aber nicht benutzt haben. Zimmerreinigung hätte ich mir besser vorgestellt, war aber noch im Rahmen.

Das Hotel hatte ein Restaurant mit einer kleinen Bar, ausreichend groß, sodass es zu unserer Zeit zu keinerlei Engpässen mit freien Tischen kam. Das Geschirr und Besteck hatte seine besten Tage hinter sich, war aber stets sauber. Das Essen war nicht wirklich typisch griechisch, sondern eher gutbürgerlich, allerdings immer sehr wohlschmeckend. Das Frühstück war zwar relativ eintönig, aber ausreichend (2 verschiedene Brötchensorten, 2 Brotsorten, Zwieback, hartgekochte Eier, Butter, Margarine, 2 Sorten Scheibenkäse, Frischkäse, 4 Sorten Wurstaufschnitt, griechischer Joghurt, Honig, Nuss-Nougatcreme, 4 Sorten Marmelade, 2 Sorten Cerealien, 3-4 Sorten Kuchen, 4 Sorten Kekse, Oliven, Tomaten und anderes Gemüse, Kaffee, Tee, 2 Sorten Juice, löslichen Kaffee, Milch). Es war also genügend Auswahl, auch wenn es jeden Tag das Gleiche gab. Es wurde kein Mittagessen und kein Kaffee zum Nachmittag angeboten. Das Abendbrot war quantitativ schon ein wenig eingeschränkt, dies wurde allerdings qualitativ wettgemacht. Als Vegetarier oder Veganer wäre man zwar satt geworden, aber hier war die Auswahl nicht allzu groß. Es gab täglich Kartoffeln oder Nudeln, Reis bzw. Kritharaki und stets zwei Sorten Fleisch. Was mich ein wenig gewundert hat, es gab nicht ein einziges Mal Fisch, das ist sicherlich verbesserungswürdig. Ansonsten gab es diverse Salate (Tomaten-/Gurkensalat), Oliven, Joghurt, Eis und eine Nachspeise (Milchreis, Quarkbällchen, Obstsalat, Melone, zerlegte Orangen und einiges mehr). Die Getränkepreise waren okay (0.5l Bier 2,80€, 0.5l Wasser ohne Sprudel 0,50€, ca. 0.3l Wasser mit Sprudel 1,50€, Wein haben wir nicht getrunken). Die Getränke haben wir auf die Rechnung schreiben lassen und zum Schluss abgerechnet, somit fielen keine Trinkgelder an.

Das Hotel wurde von zwei sehr netten Schwestern geführt, die sehr gut deutsch sprechen und auf jede Bitte oder Frage eingingen und versuchten, zu helfen. Das restliche Personal sprach kein Deutsch und war auch nicht ständig da. Die Zimmer wurden täglich gereinigt, allerdings habe ich das schon deutlich besser gesehen. Wir hatten zusätzlich für unsere Urlaubswoche für 8€ einen Safe gemietet (war überflüssig, ich glaube nicht, dass da wirklich etwas weggekommen wäre). Der Kühlschrank war sicherlich eine gute Entscheidung (10€/Woche), somit waren immer kühle Getränke auf dem Zimmer vorhanden. Die Klimaanlage war mit 5€/Tag recht teuer, allerdings sah sie recht neu aus und da es noch ausreichend kühl vor Ort war, haben wir keine benötigt.

Das Hotel steht in 3. Reiher, d.h. es ist direkt an einer recht lauten Durchgangsstraße gelegen (war aber noch auszuhalten), allerdings war ja gerade nur Nebensaison. Bis zum Strand waren es ca. 500m (ca. 5min). Es gibt ausreichend Tavernen bzw. Restaurants in unmittelbarer Nähe, auch einige kleine Supermärkte liegen in ca. 120-150m Entfernung und sind gut zu erlaufen. Die Bushaltestelle sowohl in Richtung Malia als auch in Richtung Chersonissos/Heraklion befindet sich direkt vor der Tür, besser geht es nicht. Der Flughafen liegt ca. 25km weit entfernt, der Bus benötigte etwa 35min. Die autobahnähnlich ausgebaute Schnellstraße liegt ca. 5km entfernt, Tankstellen sind genügend vorhanden, ebenso Autovermietungen (gibt auch Quads und Motoräder/Mopeds auszuleihen).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es war ein kleiner, sauberer Pool vorhanden, der aber stets verwaist war, ausreichend Liegen standen bereit, sowohl in der Sonne, als auch im Schatten gelegen. Es gab keine Animation oder sonstige Belustigung. Der Strand in Stalis war ausschließlich Sandstrand, im Gegensatz zu Großteilen der restlichen Orte auf Kreta, die oftmals felsige Strände haben. Dort konnte man sich 2 Liegen inklusive Schirm mieten (Nebensaison 4€, Hauptsaison 5€). Wir haben uns das einmal geleistet (vorletzter Tag), ansonsten waren wir stets unterwegs.