- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir waren als Familie 2 Wochen Ende Juli bis Anfang August 2014 im Maristella. Die mittelgroße Hotelanlage ist geschickt an einen leichten Hang gebaut und durch die aufgelockerte Bauweise eine interessante architektonische Lösung. Die Zimmer verteilen sich auf mehrere Einzelhäuser, die maximal 3 Stockwerke haben und alle gut erreichbar sind. Ein Teil der Häuser ist um den Pool gruppiert mit Fenstern nach Osten bzw. Südosten/Südwesetn. Die "Studios" liegen in 2-stöckigen Häusern in einer Grünanlage am Hang und sind versetzt aneinandergebaut. Jedes Zimmer hat einen separaten Zugang von außen, entweder direkt oder über eine Außentreppe. Durch die massive Bauweise und hochwertigen Terrassenfenster mit Schiebetüren hört man kaum Geräusche von Mitbewohnern. In dieser Hinsicht ist das Hotel absolute Spitze! Der bauliche Zustand war gut. Die von anderen geäußerte Kritik an den Bädern können wir nicht bestätigen. Die Sauberkeit der Zimmer und der gesamten Anlage ist top und sehr gut organisiert. Es ist z.B. immer dieselbe Mitarbeiterin für die Sauberkeit des Hotelzimmers zuständig. Sie kam an sechs Tagen in der Woche und war sehr bemüht allen Wünschen gerecht zu werden. Das Hotel ist ein reines All-Inclusive-Hotel. Das ist ein Plus-Punkt, da es eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft" vermeidet. Nachteil ist das dadurch eingeschränkte Angebot. Nur bei den Getränken besteht eine große Auswahl kostenpflichtiger Zusatzangebote. Die Preise für kostenpflichtige Zusatzleistungen wie WiFi, Sonnenschirm und Strandhandtücher sind angemessen. Tennisschläger, Bälle u.a. Materialien werden z.T. gegen Kaution, z.T. auf Vertrauensbasis ausgegeben. In der Sommerferien-Zeit ist das Hotel ein ideales Familienhotel, da es ein großes Angebot für Kinder gibt und wir das junge Team aus Animateuren, Praktikanten und Mitarbeitern als hochmotiviert, sehr engagiert und gut gelaunt erlebten. In den Hotelzimmern gibt es kein Telefon. Es wird davon ausgegangen, dass die Gäste ein Handy haben. Zeitweise erlebten wir die Beschallung von der Showbühne mit Musik als zu laut. Von 21:30h bis 23h ging es in der Regel recht laut zu, manchmal schon während des Abendessens. Das fanden wir störend. Nach 23h wurde die Nachtruhe meist gut respektiert. Wer Ruhe möchte, sollte kein Zimmer am Pool oder nahe der Showbühne buchen! Wenn man keinen reinen Badeurlaub machen will, ist es ratsam vor Reiseantritt unbedingt einen Mietwagen buchen. Ein Mangel ist, dass das Hotel keine Kooperation mit einem örtlichen Mietwagenanbieter eingegangen ist und dieses Angebot nur mäßig unterstützt. Zur Anmietung eines Mietwagens muss man selbst nach Calvi zum Flughafen fahren (oder bei Reisebeginn dort gleich einen mitnehmen), was umständlich oder teuer ist (Taxi kostet ca. 35 Euro). Wir machten die Erfahrung, dass Mietwagen vor Ort 100 Euro teurer waren als bei Anmietung aus Deutschland vor Reisebeginn. Wir hatten über den ADAC ein Auto bei Hertz (Calvi) gemietet, was mittels Voucher reibungslos klappte. Die Leute von der Hertz-Filiale waren bei Rückgabe des Fahrzeugs sehr entgegenkommend und nett, fuhren uns gratis zum Bahnhof in Calvi! In Algajola gibt es keine Bank und keinen EC-Automaten! Wenn man Geld von seinem Konto abheben will, muss man entweder mit dem Zug oder mit einem Mietwagen nach Calvi oder L'île-Rousse fahren (oder genug Bargeld mitbringen). Im Hotel kann man die verschiedenartigsten Getränke (dazu)kaufen, aber keine weiteren gastronomischen Angebote (außer Crêpes an bestimmten Tagen). Bezahlt wird im Hotel nur mit der Maristella-Card, einer Art EC-Karte, die man über eine VISA-Karte oder mit Bargeld aufladen muss. Es ist ein Unding, dass Rückzahlungen des Kartenguthabens ausschließlich am Abreisetag erfolgen. Selbst geleistete Kautionen werden also erst am Abreisetag ausgezahlt. Hier endet mein Verständnis für das Geschäftsinteresse des Hotels, das natürlich darauf bedacht ist, die Gäste soviel wie möglich über eigene Leistungen zu versorgen. Das Wetter war Ende Juli bis Anfang August ausgezeichnet, nicht zu heiß, meist angenehm warm. Ideale Luft- und Wasser-Temperaturen, manchmal etwas bewölkt, nur ein leichter Schauer.
Es gibt Doppelzimmer, sogenannte Studios und Doppelzimmer + Kinderzimmer. Die meisten Zimmer haben einen Balkon bzw. eine Terrasse. Die Doppelzimmer sind relativ klein und dürften ohne Badezimmer 16qm nicht erreichen. Der Balkon beginnt kaum einen Meter hinter dem Bettende und ist als notwendige Erweiterung einzustufen. Unter einem Studio wird im Hotelgewerbe normalerweise ein Doppelzimmer mit Kochnische/Kochecke und/oder separatem Wohnbereich sowie abgetrenntem Badezimmer verstanden. Das ist hier jedoch nicht der Fall. Es handelt sich lediglich um ein größeres Doppelzimmer mit zwei Zustellbetten, nach der allgemeinen Definition im Hotelbereich handelt es sich also um ein Familienzimmer mit abgetrenntem Badezimmer! Hier wird nicht geboten, was im Hotelprospekt von Berge & Meer angeboten wird. Die Ausstattung ist entsprechend reduziert. Außer vier Betten, war in unserem Zimmer ein kleiner runder Tisch, zwei Sessel (für die kaum Platz war), ein eingebauter Kleiderschrank und ein Sideboard sowie ein Fernseher. Auf der Terrasse standen vier Gartenstühle mit einem kleinen Tisch. Der Zustand der Möbel war befriedigend. Der Fernseher funktionierte einwandfrei und ermöglichte mehr als 30 deutschsprachige sowie einige englische und französische Programme zu sehen. Es gab keine Klimaanlage, aber eine (elektrische) Heizung! Größe und Sauberkeit von Toilette und Bad waren nicht zu beanstanden.
Es gibt nur ein Restaurant mit vielfältigen Sitzmöglichkeiten im Restaurant selbst, im Wintergarten und auf mehreren Terrassen vor und unterhalb des Restaurants. Dass sich dies im Sommer auf so viele Bereiche und Ebenen verteilt, fanden wir sehr angenehm. Als reines All-Inclusive-Hotel ist das Angebot und die Qualität der Speisen im Zusammenhang mit dem Reisepreis zu sehen. Insoweit kann man das Preis-Leistungs-Verhältnis als gut bezeichnen. Den Standard eines 4-Sterne-Hotels darf man nicht erwarten. Das Frühstück umfasste drei Standard-Marmeladen (Erdbeer, Aprikose u. Johannisbeer-Gelee), Honig und Nuss-Nugat-Creme, Schüsseln mit Cerealien (Haferflocken, Haferflocken gemischt, Cornflakes, Crips), Schüsseln mit Konservenfrüchten (Ananas, Pfirsich, Birne, Fruchtcocktail), geschnittenes frisches Obst (Apfel, Banane, Apfelsine) und Platten mit zwei bis drei Sorten Schnittkäse und Wurst. Ei in gekochter oder gebratener Form oder als Rührei wurde im Wechsel angeboten. Baguette-Brot wurde immer angeboten, auch mittags und abends. An zwei Wochentagen gab es zum Frühstück Croissant und Frühstücksteilchen. Wenn man nicht den angebotenen Kaffee oder Tee (in Teebeuteln) wollte, konnte man ein anderes Heißgetränk kaufen. Zum Mittagessen wie zum Abendessen gab es immer eine Suppe, die meist sehr schmackhaft war, ein großes Salatbüfett sowie zwei warme Gerichte (eins mit Fleisch, eins mit Fisch) zur Auswahl. Abends gab es dazu meist drei warme Beilagen. Außerdem gab es Obst (versch. Arten von Melone oder Apfelsine) oder eine einfache Süßspeise zum Nachtisch. Zum Kaffee oder Tee am Nachmittag wurde Rührkuchen (als Plattenkuchen in Stückchen) angeboten. Sauberkeit war stets geben. Die Qualität war ok.
Im Hotel wird deutsch gesprochen. Das macht alles sehr einfach. Der Zimmerservice und einige Mitarbeiter verstehen z.T. nur Englisch oder Französisch. Das Hotelpersonal - soweit es im direkten Gästekontakt stand - war jung, sehr engagiert, freundlich und sehr bemüht. Der Service war insgesamt auf allen Ebenen sehr gut. Mit Beschwerden wurde konstruktiv umgangen. Kritik wird aufgenommen und reflektiert.
Algajola ist ein kleiner, beschaulicher Küstenort ohne den Trubel der Nachbarorte Calvi und L'île-Rousse. Die Bucht hat einen angenehm körnigen Sandstrand (Korngröße 1-10mm + einzelne etwas größere Steinchen) mit ganz klarem, angenehm temperierten Wasser. Ort, Bucht und Strand bewerten wir als absolut Spitze. Im August wurde der Strand nachmittags voller. Im Juli war weniger los als in Deutschland an der Ostseeküste. In Algajola gibt es einen SPAR-Markt und mehrere Lädchen mit touristischen Artikeln. Gute Einkaufsmöglichkeiten finden sich erst in Calvi und L'île-Rousse. Der Flughafen in Calvi ist nicht weit entfernt, aber nur mit dem Taxi zu erreichen (ca. 35 Euro vom Hotel). Der Flughafen in Bastia liegt weiter weg (90min mit dem Bus). Ohne Auto ist man auf die Kleinbahn (den feurigen Elias) angewiesen, der mehrmals täglich nach Calvi und L'île-Rousse fährt. Gute Restaurants finden sich in Nachbarorten (Lavatoggio z.B.), die aber nur mit einem Auto zu erreichen sind.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ein in diesem Umfang nicht erwartetes Animationsprogramm war insbesondere für die Kinder, aber auch für viele Erwachsene am Abend ein willkommenes Unterhaltungsangebot. Hier zeigte sich das enorme kreative Potential des jungen Teams. Diese Zusatzleistungen können Eltern stark entlasten und fördern Kontakte unter den Kindern. Für die Altersgruppe der 15-17jährigen könnte dies weniger gelten, für sie ist der Strand am Abend eine Ausweichmöglichkeit. Sport: Tennis, Tischtennis, Volleyball, Basketball, Wassergymnastik, Bogenschießen, Boole sind möglich u. werden vom Animationsteam aktiv beworben. Eine attraktive Kinderbetreuung am Nachmittag, die auf Wunsch mit einem gemeinsamen Abendessen der Kinder endet fand bei den kleinen Kindern regen Anklang. Das Unterhaltungsangebot durch das Personal fast jeden Abend (außer dienstags) mit bühnenreifen Aufführungen umfasste Sketche, Musicals, Tanzshows und Quiz. Auch Gelegenheit zum Tanzen wurde geboten. Um den Pool standen Liegestühle und Sonnenschirme. Für den Strand gab es Leih-Sonnenschirme gegen Kaution. Der Swimming-Pool (von 20h bis 8h zur Reinigung des Wassers geschlossen) wurde jeden Morgen gereinigt und war stets sauber.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Andreas |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 2 |