Hotel Maristella

Um es gleich vorweg zu nehmen- wir können dieses Hotel in keinerlei Hinsicht weiterempfehlen, und das, obwohl wir keine Luxusherbergen gewohnt sind! Wir verbrachten zwei Wochen im Maristella und waren bitter enttäuscht. Was uns hier widerfuhr war teilweise unzumutbar. Der Flug mit Hapagfly war sehr angenehm, als wir uns jedoch mit dem Bus vom Flughafen kommend dem Hotel näherten, gewannen wir bereits vom ersten Anblick an einen skeptischen Eindruck, der sich im Detail leider noch drastisch verschlechtern sollte. Die Zimmer waren verdreckt, die Einrichtung hätten wir bereits vor 20 Jahren beim Sperrmüll entsorgt, das Bad sowie das Zimmer hatten Schimmelflecken in den Ecken und aus der Toilette stieg ein beißender Uringeruch empor, der einen nachts, trotz geschlossener Klotüre, beim Einschlafen hinderte. Die Dusche hatte schimmelige Fugen und völlig verkalkte Armaturen und Fliesen. Das Bett bestand aus zwei extrem weichen Schaumstoffmatratzen, von den Kissen hatte man den Eindruck, als seien sie durch übermäßiges Ausdünsten von Haarfett, welches die Federn mit der Zeit aufgesogen haben, plattgelegen. Die Bettwäsche wurde kein einziges mal gewechselt, unter dem Bett befand sich eine 1 cm hohe Staubdecke. Der Pool oder sollte man besser sagen das Schwimmbecken war relativ sauber, es gab Liegen mit Auflagen, jedoch zum Baden oder Sonnen lud das alles nicht wirklich ein. Einen Tennisplatz gab es auch, wie alles so bilderbuchartig in den Prospekten und Bildern im Internet dargestellt wird, allerdings hätte kein Tennisspieler der Welt Spaß daran auf diesem unebenen Gummiacker mit völlig zerfetztem Netz auch nur einen Ballwechsel zu spielen...Die Tischtennisplatte und ein Basketballkorb lagen zusammengeprügelt im Gestrüpp einer Ecke des ungepflegten Freizeitbereichs. Das einzige was man dort einigermaßen spielen konnte war Beachvolleyball auf einem schlecht gerechtem, sehr grobkörnigem und mit Steinen durchsetztem Sand, der einem, wenn auch unfreiwillig, eine grobe Fußmassage verpasste. Das Frühstück war in Ordnung, hier kann man grundsätzlich nichts aussetzen. Es gab frisches Baguette, wobei wir von echtem korsisch-französischem Baguette doch etwas knusprigeres und nicht so trockenes oder gummiartiges gewohnt sind...Es gab Marmeladen, Honig, Käse Wurst, Müsli, Tee, Kaffe, leider kein Brot, geschweige Vollkornbrot. Falls man an einem Tag einen Ausflug geplant hat und Mittags nicht im Hotel speisen konnte, bekam man ein sog. Lunchpaket mit, wenn man sich am Vortag rechtzeitig anmeldete und das dann letztenendes so aussah, dass man sich Baguette selber belegen durfte (wie nett) und einen Apfel und eine Tomate mitbekam-wirklich Spitze! Das Abendessen war durchschnittlich und extrem deutsch, übrig gebliebene Zutaten fanden sich auch in den nächsten Tagen in anderer Form wieder am Essensbuffet, das Salatbuffet war in Ordnung. Zum Mittagessen können wir nicht viel sagen, da wir nur einmal in den Genuss kommen durften, die Hausmannskost zu probieren... Das junge, ausschließlich deutsche Personal machte überwiegend einen unzufriedenen, unmotivierten und gelangweilten Eindruck, wobei es den Anschein hatte, als hätte es beim Abräumen der Tische einen kleinen, internen Wettbewerb gegeben-ständig schwirrte jemand um einen herum-man sah nur noch irgenwelche fremden Hände auf dem eigenen Tisch, die Geschirr abräumten. Das Ausschenken der Getränke dauerte viel zu lange, ab 22.00 Uhr mussten die Getränke dann bezahlt werden. Ärgerlich war außerdem, dass einige Gäste am Abend, bereits lange bevor das Buffet eröffnet wurde, die Tische auf der Terrasse besetzten und sich dann mit größter Freude gierig auf den Fraß stürzten. Teilweise gab es sogar Streit unter den Gästen wegen Vordrängeln etc.-einfach nur lächerlich. Das Abendprogramm war etwas für Rentner, bestenfalls Frührentner. Die Sketchabende waren sowas von billig, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht trieb. Die Einrichtung war sehr spartanisch, die Tische waren mit scheußlichen Einmalweg-Tischdecken geschmückt, keine Blumen oder Pflanzen oder sonstiges, was eine angenehme Atmosphäre schafft-alles in allem einfach nicht schön-man fühlte sich unwohl und wollte gleich wieder gehen. Der Ort Algajola ist sehr klein, es gibt drei, vier gute Restaurants, einen kleinen Supermarkt und zwei Tante Emma-Läden. Falls man ohne eigenes Auto anreisen sollte ist es auf jeden Fall empfehlenswert, eines auszuleihen, dies sollte aber unbedingt bereits in Deutschland gebucht werden, denn dadurch kann man sehr viel Geld sparen...Der nahe gelegene Strand von Algajola ist schön-für korsische Verhältnisse belegt er aber auf alle Fälle einen der hinteren Plätze. Am Tag der Abreise mussten die abreisenden Gäste um 10 Uhr das Zimmer verlassen, der Bus holte uns jedoch erst nachmittags ab, um uns zum Flughafen zu bringen. Das kann man sich dann in etwa so vorstellen, dass eine Horde wartendender Gäste den gesamten Terassen- und Restaurantbereich besetzt, Däumchen dreht und die Zeit überwiegend damit verbringt, den einzig vorhandenen Toilettenbereich zu stürmen und übelriechende Düfte zu hinterlassen. Korsika ist in jeglicher Hinsicht ein Traum und immer eine Reise wert- das Hotel Maristella genau das Gegenteil!

Beliebte Aktivitäten

• Strand