Hotel Mannheimer Hof - Leonardo Limited Edition

Was ist bloß aus diesem einst so wunderbaren Traditionshaus geworden, das meine Familie und ich seit über 40 Jahren kennen?! Bereits beim Einchecken kommt man sich als Gast nicht erwünscht vor. Als die zuständige Dame registrierte, daß wir nicht beim Hotel direkt, sondern über ein Buchungsportal ein Standard-DoZimmer als "Weekend-Special incl. Frühst. " gebucht hatten, erlosch ihre ohnehin leidlich freundliche Willkommensmimik. Sie setzte reflexartig einen "Na bravo, wieder einer aus der Flodder-Abteilung"-Blick auf und wickelte die Zimmervergabe kühl und nur das Nötigste redend ab. Das Vorzeigen der STEIGENBERGER-AWARD-CARD änderte daran auch nichts. Das "Zimmer" entpuppte sich als kleine, düstere Kammer in der 1. Etage zum Innenhof. Die Wände und Zimmerdecke wiesen entweder einen durchgehenden Schmierfilm oder massive partielle Verschmutzungen bzw. Spinnweben auf. Der Türstock im Badezimmer war, ohne Übertreibung, fingerdick verstaubt. Dafür hielt einen die Toilettenspülung zwar nicht bei Laune, aber auf Trab. Nach jeder Betätigung waren noch ca. 3 Extra- Versuche notwendig, um ein dauerndes Wasserlaufen zu verhindern. Ein wahres Abenteuer ist für einen der beiden Gäste das sich im Bett zur Ruhelegen. Der Abstand zwischen Bett und Wand ist so schmal, daß nur man im Krebsgang vorankommt. Das Aufstehen ist noch mühsamer. Wer noch genügend Humor aufbringt, sollte von der angewandten Akrobatik ein Handy-Video drehen. Bei dessen Vorführung, z.B. auf Familienfesten, kann derjenige dann, gerade bei der jungen Generation, durchaus einen Achtungserfolg erzielen... . Ein zweiter Nachttisch und eine Leselampe fehlten völlig! Das Auschecken am nächsten Morgen erledigte eine Rezeptionsdame, deren Gemütsverfassung der ihrer Kollegin vom Vortag ähnelte. Sie behauptete schnippisch, die Buchung sei OHNE Frühstück und wollte dieses berechnen. Erst die von uns bereitgestellten Buchungsunterlagen konnten sie vom Gegenteil überzeugen. Das mußte sie kleinlaut eingestehen. Man kann sich nicht des Eindrucks erwehren, daß man als Portal-Bucher als B- bzw. C-Gast behandelt wird. Womit, das sei an dieser Stelle gerechterweise erwähnt, die Steigenberger-Gruppe, nicht allein dasteht. Eine Art der Kundenbindung, die nachdenklich stimmt. Selbst als AWARD-Card-Inhaber wird man merkwürdig behandelt und muß hinter Obstkorb, Getränke-Voucher etc. hinterherlaufen. Von einem Upgrade wagt man erst gar nicht zu träumen; ein anständiges Zimmer MIT 4-Sterne-Niveau wäre bereits wunderbar!

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