- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
New York ist eine Stadt der Luxushotels. Von old-fashioned (Saint Regis, Pierre, Waldorf Astoria …) bis zu hyper-designed (ältere Modelle wie das Paramount oder Royalton oder state-of-the-art wie Hudson oder Gansfoort) – für jeden Geschmack lässt sich hier die richtige Bleibe finden. Wenn es um den Titel des „1. Hauses am Platz“ geht, dann liefern sich derzeit das Four Seasons und das Mandarin Oriental ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Es mag eine Geschmacks- und Stilfrage sein, was man da bevorzugt, eine Frage der Geldbeutelbelastung ist es jedenfalls. New York ist eine der teuersten Städte der Welt, bei den Lebenshaltungskosten ebenso wie bei den Hotels. In einer Stadt, die wie keine andere für den freien Markt steht, wird letztlich auch der Zimmerpreis von Angebot und Nachfrage bestimmt. In Krisenzeiten (konjunkturell oder politisch) rasseln die Preise nach unten, bei guter Stimmung und Auslastung schießen sie in astronomische Höhen. Letzteres ist in New York wieder einmal der Fall. Wir hatten uns wieder für das Mandarin Oriental entschieden. Gebucht war eine Premier Central Park View Suite mit einer Rackrate von 2.600 $, was gegenüber Herbst des letzten Jahres eine Verteuerung von fast 30 Prozent darstellt. So viel zur damaligen Hochkonjunktur. Alles in allem eine solide Leistung, aber vom Standpunkt des „Value for Money“ deutlich überpreist. Da sollte man sich als New-York-Vielreisender (solange das Spesenkonto nicht völlig losgelöst ist) vielleicht doch Alternativen überlegen. Wer es gern europäisch gediegen hat, für den könnte etwa das Plaza Athenée eine Alternative sein.
Die Suite selbst ist schon beeindruckend. Weniger die Größe von ca. 80 bis 85 m2 und die Einrichtung, die orientalisch und designermäßig angehaucht, gediegen, aber nicht übertrieben wirkt. Was uns in der Suite sonst noch auffiel: Nur ein kleiner Früchtekorb und Mineralwasser mit einer relativ unpersönlichen Empfehlungskarte des Hoteldirektors. Nichts Besonderes jedenfalls angesichts des Zimmerpreises. Die Möbel sind zwar erst 2 oder 3 Jahre alt, man merkt aber jetzt schon, dass das Hotel offensichtlich gut gebucht ist. Abnützungserscheinungen werden sich bald bemerkbar machen. Die optische Qualität der Steckdosen lässt zu wünschen übrig. Negativ zu Buche schlägt auch, dass es keine zentrale Lichtsteuerung gibt. Alle Stehlampen müssen einzeln ausgeknipst werden. Auch die Vorhänge sind manuell zu bedienen. Das Tonic in der Minibar wurde nicht automatisch nachgefüllt, die Eiswürfelbox nicht ohne Verlangen nachgeladen. Die Pflegeprodukte im Bad sind sehr gut und haben einen leicht zitronig-orientalischen Touch. Ebenso sind Bademäntel und Hausschuhe erste Klasse. Gleichfalls das Entertainment-Programm und der Computeranschluss am Zimmer, der zwar mühsam zu navigieren ist. Aufgrund des Flachbildschirmes war aber der Internetzugang einigermaßen brauchbar. Und wer es professionell will, kann seinen Laptop anschließen oder ins Business Center in der 36. Etage gehen. Braune Türen auf den Gängen in einem Neubau sind zumindest eigenartig und wirken irgendwie billig.
Die Lobby im 35. Stock sowie das Spa und Restaurant (Frühstück à la carte, aber ausgezeichnet) bieten einen herrlichen Blick, sind gemütlich, aber temperaturtechnisch für europäisches Niveau unterkühlt.
Erste kleine Enttäuschung beim Check-in: Zwar war die gebuchte Suite im Gegensatz zu unserem letzten Aufenthalt im September 2005 frei und bereit, aber keine Begleitung des Managers on Duty aufs Zimmer. Gerade einmal dass man uns sagte, wie wir unsere Suite finden sollten. Schwach für ein Hotel dieser Kategorie! Der Zimmerservice war rasch zur Stelle, daran gab’s nichts auszusetzen, ebenso die Conciérges, die äußerst umsichtig und effizient arbeiten.
Das Herausragende ist der Blick. Der Blick über die Stadt und vor allem den Central Park bis hin zum Hudson River auf der anderen Seite aus dem 54. Stockwerk des Time-Warner-Gebäudes am Columbus Circle ist schon schwer zu toppen. Allerdings nicht unwesentlich getrübt durch die Tatsache, dass der wichtigste Teilausschnitt der Central Park View durch einen Neubau (auf der ehemaligen Grundfläche des Mayflower Hotels) verstellt wird. Letztes Jahr jedenfalls war der Blick noch viel beeindruckender.
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Sündhaft teuer ist das Spa. Rund 150 $ plus Tax und Service Charge für eine 50-minütige Massage sind wirklich hart an der Grenze. Wahrscheinlich denkt sich der Hotelbetreiber, das sollte angesichts der Zimmerpreise auch keine Rolle mehr spielen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2007 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 42 |