- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Als Teil des städtebaulichen Projektes „Medienhafen“ hatte man hier mit einem Hotelneubau die Chance ein architektonisches Meisterwerk der Hotellerie zu schaffen. Nach unserer Einschätzung wurde diese Chance jedoch nur teilweise genutzt. Zunächst wirkt die moderne und grossflächige Glasfassade sehr vielversprechend und fügt sich durchaus harmonisch in die umliegende Architektur ein. Die Freude auf den Check-In wird geweckt. Aber letztlich entscheidet das Gesamtkonzept über die Kundenzufriedenheit. Um unser persönliches Fazit vorwegzunehmen: Die Qualitätsstandarts die wir von Hyatt gewohnt sind (Platinum-Mitgliedschaft), werden in diesem Haus nicht oder zumindest noch nicht erreicht.
Hier gilt wie in jedem anderen Hotel der Grundsatz: Je teurer die gewählte Kategorie – umso angenehmer ist das Wohnempfinden. Das ist absolut legitim – denn der Gast kann selbst über den Preis Einfluss auf seine Zufriedenheit nehmen. Wir hatten uns wie erwähnt für ein Deluxe-Zimmer mit wirklich grandiosem Ausblick entschieden. Dieser Ausblick ist wirklich toll – insbesondere wenn der Tag vorbei ist und die Lichter der Stadt den Blick in ein intimes Licht tauchen. Doch geht es in den Zimmern wirklich sehr eng zu. Das Kingbett erschien uns recht klein und ist in der Grösse nicht vergleichbar mit dem ebenso genannten „Kingbett“ im Hyatt Mainz. Es wäre wohl besser gewesen den Raum nicht noch mit einem Sofa zu überfrachten um so etwas mehr Lauffläche zu erhalten. Im Bad ist leider nur ein Waschbecken zu finden, welches zudem noch recht klein ausfällt. Die Toilette befindet sich in einem gesonderten Raum – allerdings ist dort kein Waschbecken.
Das Servicepersonal im „DOX“ bietet wie bereits unter „Service“ beschrieben eine hervorragende Leistung und verdient grosses Lob. Die Küchenleistung jedoch ist nach unserer Einschätzung und gemessen an dem Preisniveau auf eher mangelhaftem Niveau. Auch wenn dies im wahrsten Sinne des Wortes „Geschmacksache“ ist, können wir diese Küchenleistung nicht als Feinschmeckergenuss weiterempfehlen. Gourmets sind dort – zumindest derzeit - definitiv fehl am Platz. Nach unserem „Dinner“ am ersten Abend unseres Aufenthalts haben wir auf eine weitere gastronomische Herausforderung dieser Küche verzichtet. Insofern erlauben wir uns auch kein Urteil über die Qualität des Frühstücks.
Insgesamt entspricht nach unseren Erfahrungen der Service nicht dem üblichen Hyatt-Standart. Die Bemerkung beim Check-In dass man ein „schönes Upgrade“ für uns habe, sollte wohl Dankbarkeit erzeugen. Aber es handelte sich um nicht mehr als die gebuchte Leistung. Das Upgrade war zugesicherter Teil der Buchung auf Grundlage einer Hyatt-Werbeaktion. Doch wir haben dies letztlich als eine nur „nett“ gemeinte Bemerkung gewertet – man will sich den Aufenthalt ja schliesslich nicht schon beim Empfang durch Überempfindlichkeit verderben. Unser gebuchtes Deluxe-Zimmer mussten wir ohne Begleitung aufsuchen. Insofern blieb uns nichts anderes übrig, als uns im Zimmer mit den technischen Ausstattungen im Eigenstudium vertraut zu machen. Was beim Betreten des Zimmers sofort auffiel war, dass die Hausdame das Zimmer ohne vorherige Kontrolle zum Bezug freigegeben hatte. Wie sonst hätte sie übersehen können, dass eine Metallstrebe die eigentlich dazu dient, die 2 Betthälften zu verbinden in´s Zimmer ragte und so für Verletzungsgefahr sorgte? Was garnicht zu tolerieren war: dieser Zustand wurde während unseres gesamten Aufenthalts vom Roomcleaning ignoriert! Auch die Sauberkeit des Zimmers konnte nicht zu unserem uneingeschränkten Wohlfühlen beitragen. Der Teppichboden war augenscheinlich nicht gesaugt und die verschiedenen Ablageflächen hatten kein Staubtuch gesehen, was durch die dunkel gehaltenen Flächen nicht zu ignorieren war. Beim ersten Verlassen des Zimmers hatten wir ein Problem mit der Schliesstechnik der Tür. Freundlich baten wir einen gerade anwesenden Haustechniker um Hilfe. Wort- und grusslos nahm er sich dem Problem an. Unser „Dankeschön“ konnte ihn ebenfalls nicht zu einem freundlichen Wort provozieren. Das Business-Center sollte eigentlich mühelos mittels Zimmerschlüssel 24 Stunden für den Hotelgast zugängig sein. Aber weit gefehlt – man steht vor einer verschlossenen Tür. Die Zimmerkarte ermöglicht auch keinen Zugang. Ratlos wendet man sich an den Check-In. Erst dort wird mitgeteilt dass es hierfür eine Zutrittskarte gibt die nur den Angestellten zur Verfügung steht. Natürlich ist man uns behilflich und begleitet uns zum Business-Center um uns tatsächlich durch das Öffnen der Tür die Nutzung zu ermöglichen. Dem Hotelgast stellt sich aber doch die Frage, ob er nicht ausreichend vertrauenswürdig ist, um ihm ohne eine solche „Sicherheitskontrolle“ den Zugang zu ermöglichen? Wir hatten aber auch zwei sehr positive Begegnungen, die uns wieder an das sonst gewohnte Wohlfühlambiente in Hyatt-Häusern erinnerte: Besondere Erwähnung verdient der stellvertretende Restaurantleiter (Herr Str…) im „DOX“ – er zeigte sich bereits durch unsere Reservierung darüber informiert, dass wir zu den Hyatt-Stammgästen gehören und begrüsste uns besonders herzlich und mit dem verbindlichen Charme der langjährigen Hyatt-Mitarbeitern zu eigen ist. Er und seine Mitarbeiter trugen wesentlich dazu bei, dass unser Hotel-Aufenthalt im Bereich „Service“ auch ein Highlight zu verzeichnen hatte. Für die „unbefriedigende Küchenleistung“ im DOX war er nicht verantwortlich. Vielmehr verstand er es, uns durch seine Aufmerksamkeit den Aufenthalt im Restaurant trotz der begrenzten Qualität der Speisen angenehm zu gestalten. Auch der Service des Masseurs im „Rive Spa“ verdient eine positive Erwähnung – professionell und besonders freundlich erklärte er uns mögliche Anwendungen und zeigte uns die entsprechenden Räumlichkeiten. Dass unser Fazit im Bereich Service insgesamt negativ ausfallen muss ist wohl dadurch zu erklären, dass es dem Hyatt Düsseldorf nicht möglich war ausreichend qualifiziertes und serviceorientiertes Personal in der Startphase des Hotels gewinnen zu können. Personelle und strukturelle Veränderungen, sowie Qualifizierungsmaßnahmen sollten jedoch dazu beitragen, auch die Mannschaft dieses Hyatt-Hauses an das notwendige Serviceniveau heranzuführen. Derzeit besteht noch viel Spielraum zur Verbesserung – ob man allerdings motiviert ist diesen Spielraum zu nutzen bleibt abzuwarten. Denn während unseres Aufenthalts war das Haus trotz dieser Minderleistung völlig ausgebucht. .
Die Lage des Hotels ist durchaus als „privilegiert“ zu bezeichnen und bietet den Hotelgästen je nach Wahl der Zimmerkategorie einen reizvollen Blick auf den Medienhafen und Teile der Landeshauptstadt.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Wie bereits angesprochen, bewerten wir das Neubauprojekt nur auf den ersten Blick hin als gelungen. Denn niemals hatten wir erwartet, dass bei einem Hotelneubau (welches das oberste Preissegment für sich beansprucht) darauf verzichtet wird, den Hotelgästen im Wellnessbereich einen wirklichen Swimmingpool anzubieten! Die hoteleigene Beschreibung spricht von einem „exklusiven Wellnessbereich“ ….. was der Gast vorfindet, ist jedoch in dem „Rive Spa“ genannten Wellnessbereich nach einem representativen Eingangsbereich, nur ein etwas grösserer Whirlpool, der augenscheinlich den Benutzern der beiden viel zu klein geratenen Saunaräumen (eine Nass- und eine Trockensauna) als Art Abkühlbecken dient. Der Hotelgast der „Wellness exklusiv“ erwartet, wird enttäuscht sein. Und mit dieser Einschätzung sind wir offensichtlich nicht allein. Das Hotelpersonal selbst bestätigte, dass schon mehrfach seitens der Gäste dieses Defizit beklagt wurde. Lediglich ein Mitarbeiter der sich bei unserer Abreise nach unserem Eindruck und unserer Zufriedenheit erkundigte erklärte auf unsere Kritik, dass es sich eben eher um ein Business-Hotel handele. So sei der fehlende Pool verzichtbar! Das konnten wir dann nur noch mit einem Lächeln quittieren – denn auch z.B. das Grand-Hyatt in Berlin hat primär Businesskunden - und dennoch einen Wellnessbereich mit grosszügigem Pool! Die Bauphase ist abgeschlossen – daher wird dieses Defizit in Düsseldorf nicht mehr auszugleichen sein. Es bleibt der Hyatt-Kette aber zu wünschen, dass die Planer für den Neubau in Frankfurt am Main ein umfassenderes und kundenfreundlicheres Projekt entwickeln und realisieren. Denn selbst Business-Kunden schätzen einen wirklich exclusiven Wellnessbereich nach einem stressbelasteten Arbeitstag.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im April 2011 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 16 |