Hotel Helgoländer Klassik

Als Hilligenlei haben wir es einmal gesehen, und da war es wirklich etwas "abgenudelt". An der äußeren Architektur lässt sich auf Helgoland wegen des flächendeckenden Denkmalschutzes kaum, etwas ändern, innen ist aber fast alles neu. Über Geschmack lässt sich immer streiten, der 50er Jahre Stil hat mich an die Wohnungseinrichtung meiner Oma erinnert, aber immer noch besser als die meiosten seelenlosen kleinen Hotels auf Helgoland im Einheitslook der 90er Jahre. Das Motto des Hauses "smart und stilvoll wohnen" greift sicherlich hoch. Wer aber mal den Wohnstil der 50er Jahre Stil (das ist in diesem Fall qualitativ nicht abwertend gemeint) bei heutigem Mittelklasse-Hotelkomfort genießen will, findet hier ein jetzt gutes Garnihotel vor, das gut zur Insel passt, die ja ohnehin ihren eigenen Bau- und Lebensstil hat. Die Lebensumstände (und Lebenshaltungskosten) auf der Insel muss man hier immer in Betracht ziehen (das scheint auch dem "prominenten" Hotel Atoll zuzusetzen, das trotz bevor stehendem Jahreswechsel geschlossen war). Es war jetzt das fünfte Hotel, in dem ich auf Helgoland gewohnt habe, und bestimmt nicht das Schlechteste. Dafür entdeckt man auf Helgoland so unglaublich vieles und spannendes, wenn man nur etwas genauer hinsieht und sich mehr Zeit nimmt als für einen Tagesausflug.

Ob die Zimmereinrichtung einem gefällt, ist, wie oben erwähnt, Geschmackssache und auf der Internetseite des Hotels vorher anzusehen. Witzig und zur Helgoländer Geschichte passend ist sie allemal. Sehr praktisch fanden wir das Vorhandensein des Kühlschranks und einer Mikrowelle sowie einer Kaffeemaschine, so dass man sich zwischendurch eine Kleinigkeit zubereiten kann (der inzwischen rechtlich ansehnliche Helgoländer Supermarkt liegt nur ca. 100 m entfernt in der ehemaligen Post). Die Qualität der Einrichtung (inkl. Matratzen) und des Bades waren gut. Ich wundere mich nur, dass man in einem Hotel immer noch Nachtischlampen als Stehlampen und mit Leitungsschaltern vorsieht, das finde ich nicht praktisch.

Das Haus ist garni, das Frühstücksbuffet war entsprechend dem ***-Standard angemessen. Aufbackbrötchen sind auf einer Hochseeinsel mit nur 1.300 Einwohnern wahrscheinlich gar nicht zu vermeiden. Für Abendgastronomie im Umfeld eine breite Restaurantauswahl für jeden Geschmack. Am ersten Morgen wurden wir, da wir die einzigen Hotelgäste waren, gebeten im Schwesterhotel "Insulaner" das Frühstück einzunehmen, das erheblich besser war als bei füheren Aufenthalten, als dessen Restaurant noch verpachtet war.

Für ein Garni-Hotel ok. Empfehlenswert wäre eine "Sauberlaufmatte" im Eingangsbereich und das Nachjustieren der Bewegungsmelder auf den Fluren, die Außenbeleuchtung hat leider gar nicht funktionieren und das nächtliche Aufschließen erschwert. Die Leiterin sagte uns, sie sei mit der Fiurma, die das beim Umbau installiert habe, in ständigem Kontakt.

Die Lage direkt an der Promenade mit Blick auf die Badedüne und gleichzeitig in der Nähe zu vielen Restaurants ist kaum zu toppen.

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