Hotel Grand Oriental

Das im Jahre 1832 eröffnete "Grand Oriental" " gilt heute als eine der legendären klassischen Hotelpaläste Asiens und ist mit seiner schneeweißen viktorianischen Fassade nach wie vor eines der kolonialen Blickfänge der sri lankischen Hauptstadt. Das gegenüber der alten Hafenbehörde "Port Authority" im noch recht authentischen Stadtteil Fort gelegene "Grand Oriental" ist auch noch heute einer der Lieblingstreffpunkte der etwas gehobeneren einheimischen Bevölkerung, mittlerweile bilden die Gäste aber auch viele (meist indische) Gruppen und Einzelreisende aus aller Welt, die so ein selten gewordenes Hoteljuwel noch zu schätzen wissen. Das "GHO" unterhält als soziales Zentrum Colombos einige gute Restaurants und Bars, eine - werblich besonders herausgestellte - Wäscherei für Jedermann, ein Travel Desk sowie im Eingangsbereich eine Theke mit Kuchen-und Tortenverkauf. Preislich ist das Hotel recht attraktiv, ich bezahlte für ein großes Classic-Zimmer knapp 60 € mit Frühstück, günstiger gehts aufgrund der exponierten Lage in der Innenstadt kaum. Ein ähnlich koloniales Flair und viel Ambiente weisen in Colombo noch die Hotels "Galle Face" und "Mount Lavinia" auf, über letzteres habe ich eine separate Bewertung eingestellt. Meine Empfehlung: Besuchen Sie das Hotel noch so lange es steht, die sri lankische Hauptstadt wird sich in den nächsten Jahren gravierend verändern und dem Hörensagen nach soll auch der historische Stadtteil Fort davon betroffen sein.

Das GHO verfügt auf fünf älteren, über ein altes Treppenhaus oder zwei Aufzüge erreichbaren Etagen über insgesamt 80 Zimmer und Suiten, die "normalen" Classic Zimmer erscheinen mir nicht zuletzt ihres guten Standards und der Größe von etwa 30 qm wegen als durchaus ausreichend. Mein Zimmer (315) befand sich im 3. Stock, der Ausblick auf einen typisch kolonialen Hinterhof bot absolute Ruhe. Der Raum besaß einen stets glänzenden Fliesenboden, eine kleine Sitzecke mit zwei Stühlen, ein ordentliches Doppelbett mit sehr strammen Matratzen, 2 Zudecken und 4 Kissen, Garderobenschrank mit viel Stauraum, großes, zu öffnendes Fenster, gute Beleuchtung, effizient kühlende, verstellbare Aircon und einen mittelgroßen, von mir aber nicht benützten Flachbild-TV. Seine Wertsachen gibt man am besten an der Rezeption ab. Das Bad schlauchähnlich und bescheiden dimensioniert, jedoch wie die ganze Unterkunft extrem sauber gehalten, mit Wanne und Duscharmatur, WC, Waschtisch mit einigen Shampoos/Seifen und leicht angegriffenen Hand-und Badetüchern. Auch das Badezimmerfenster war zu öffnen. Das Handy konnte man nur mit einem vom Roomboy zur Verfügung gestellten Adapter laden, der eigene, mitgebrachte Adapter funktionierte nicht. Sehen Sie sich ruhig auch einmal die auf jedem Stockwerk liegenden Suiten an, diese sind bis zu 60qm groß und bieten bei etwas höheren Preisen (ab ca. 100 €) noch ein Stück mehr koloniales Ambiente als die Classic Rooms.

Das Hotel unterhält mehrere stadtbekannte Restaurants, das renommierteste ist sicher der im obersten Stockwerk mit Hafenblick gelegene "Harbour Room", in dem zu den Hauptessenszeiten üppig bestückte Buffets antgeboten werden. Ich kenne den "Harbour Room" seit nahezu 20 Jahren und wurde durch seine ehrliche sri lankische und internationale Küche dort nie enttäuscht. Werktags gibt es mittags günstige Menus um die 1000 LKR, das Frühstücksbuffet wird zwischen 6.00 und 10.30 UIhr vorgehalten und bietet ebenfalls eine großzügige Auswahl an Kaltem und Warmem. Leider geht es hier vor allem ab ca. 8 Uhr sehr wuselig und turbulent zu und daß der Koch mitten im Restaurant brutzelt, sorgte leider für manche dicke Rauchschwaden. Recht nett auch die Bierbar im Erdgeschoss, hier gibt es günstigen Gerstensaft Marke "Lion Lager" und auch so manches "Beer from the tap".

Der Service fiel immer freundlich und sehr zuvorkommend aus, manches dauert ein bißchen, wird aber immer zeitnah und höflich erledigt. An Personal herrscht in diesem Hotel (noch) kein Mangel, jeder scheint sich für den Gast verantwortlich zu fühlen und ist mit Rat und Tat zur Stelle. Freies WLAN wird angeboten, dazu gibt es einen Wäsche-und Reinigungsservice, Taxis 24/7 auf Zuruf. Ein Travel Desk befindet sich in der Lobby, hier können auch private Überlandtransfers und -fahrten organisiert werden (Handeln nie vergessen!). Mein hier reservierter Taxitransfer zum Mount Lavinia Hotel - siehe separate Bewertung - kostete mich 2300 LKR (ca. 14 €, 1 Stunde Fahrzeit, 13km).

Das Grand Oriental befindet sich am Ende der von einigen kolonialen Gebäuden gesäumten York Street, direkt gegenüber dem alten Hafen und dessen Anlegestellen. Der Stadtteil Fort mit seinen Regierungsgebäuden, alt eingesessenen Geschäften ("Cargill´s") und viel chaotischem Verkehr ist in wenigen Minuten durchschritten, im Anschluß erreicht man die Hotelzone mit den Hotels Hilton, Galadari und Kingsbury sowie die Bank of Ceylon, das WTC und schließlich die große Grünanlage "Galle Face" mit den berühmten Hotels Taj Samudra und Galle Face. Alles ist per pedes leicht erreichbar, die sich ständig anbietenden Tuk Tuks verlangen bei Touristen mindestens das Dreifache des regulären Tarifs ( Minimum für "Langnasen" 100-120 Rupien pro Kurzstrecke, immer kräftig handeln). Der Airport ist gute 35km entfernt, der Preis in die Innenstadt beträgt um die 3500-4000 LKR und kann an einem der Airport-Schalter hinter der Gepäckausgabe oder bei verschiedenen Anbietern auch online vorab reserviert werden. Leider gibt es auch hier schwarze Schafe, mein gebuchter - aber nicht vorausbezahlter - Taxianbieter (Warnung vor Broom Broom-Taxis!) ) war zu meiner von ihm sogar schriftlich bestätigten Ankunft schlichtweg nicht erschienen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Wer als Fotograf ein schönes Panorama vom Hafen sucht, begebe sich am besten auf die kleine Außenterrasse des "Harbour Rooms" - ansonsten sind Freizeitangebote Fehlanzeige. Gäste, die zwischendurch gerne mal eine Schwimmrunde drehen wollen, könnten dies gegen Zahlung im ca. 800m entfernten Hilton tun.