Hotel Gabbiano - Garda Lake Collection

Das Hotel liegt oberhalb der viel befahrenen Uferstraße (vom Zimmer kaum zu hören) und ist über eine steile, enge, kurvige und unübersichtliche Zufahrt zu erreichen. Man ist froh, wenn man ohne Gegenverkehr oben angelangt ist und verspürt eigentlich keine Lust, sein Auto während des Urlaubs nocheinmal zu bewegen (was natürlich nicht geht bei den vielen schönen Ausflugszielen in der Umgebung). Die Zimmer sind für südliche Verhältnisse sauber und ordentlich, besonders positiv ist der Kühlschrank hervorzuheben. Negativ sind allerdings die fehlende Klimaanlage (es war sogar Anfang September noch sehr warm) sowie der fehlende Fernseher. Das Frühstück ist sehr einfach gehalten und es gibt jeden Tag dasselbe. Nach einer Woche mag man den hauchdünn geschnittenen Käse, die kleinen Brötchen (die gegen Ende der Frühstückzeit um 10.00 auch gerne mal vergriffen sind und nicht nachgeliefert werden) sowie den sauer schmeckenden Zitrussaft einfach nichtmehr und sehnt sich nach etwas Abwechslung. Übrigens bekommt man zum Frühstück während des gesamten Aufenthalts die gleiche (!) Stoffserviette. Sie wird einfach nach dem Frühstück in einen Papierumschlag gepackt und liegt dann bis zum nächsten Morgen dort (Waschen Fehlanzeige, also bitte nicht am ersten Tag mit Nutella vollschmieren). Das alles wäre ja noch nicht so schlimm, allerdings gibt es noch einige Dinge die einem den Aufenthalt im Gabbiano vermiesen. Das Hotel ist nämlich ein Haus der Verbote: Es ist verboten, Handtücher über das Balkongeländer zu hängen. Verboten ist auch, in Badesachen durch die Hotelhalle zu laufen (eigentlich garnicht schlecht, aber dennoch blöd wenn man vom Pool kommt und nur schnell aufs Zimmer will). Der absolute Oberhammer ist jedoch die Tatsache, dass das Hotel um 24h abgeschlossen wird und man danach keine (!) Möglichkeit mehr hat hinein zu gelangen. Das ist die reinste Bevormundung und erinnert an Jugendherberge oder schlimmer noch: Gefängnis. Das man also gezwungenermaßen früh ins Bett geht, kommt einem aber am nächsten Morgen zugute: Lange Schlafen ist nämlich auch verboten, da spätestens um 9.00 die Zimmermädchen anklopfen und saubermachen wollen. Wenn man sie das erstemal vertreibt, klopfen sie einfach eine Viertelstunde später wieder an. Die Pool/ Snackbar wird übrigens nichtmehr betrieben und die Hotelbar ist auch ziemlich ungemütlich. Negativ aufgefallen ist auch die Tatsache, dass die Schlüssel ziemlich offen an der Rezeption hängen, die nicht immer besetzt ist. Hier könnte sich sicherlich jeder der es drauf anlegt Zutritt verschaffen. Wie anfangs beschrieben, liegt das Hotel oberhalb der Uferstraße. Diese Straße führt vom Ortsende, wo das Gabbiano liegt, in das Ortszentrum und verfügt über keinen (!!!) Gehweg. Gerade im Dunkeln und bei dem fast immer starken Verkehr ist es nicht sehr angenehm hier längs zu gehen. Zum Strand hinunter führen zwei Wege, einer direkt gegenüber vom Hotel (sehr holperig, steinig und unbeleuchtet) und einer ein paar hundert Meter entfernt (nur unwesentlich weniger holperig, aber wenigstens beleuchtet). Letzteren nimmt man auch um an die Uferpromenade und hierüber in den Ortskern zu gelangen. Ratschlag an die Frauen: Lieber ein Paar gute Schuhe zuhause lassen und dafür Turnschuhe mitnehmen. Die vielgepriesene italienische Herzlichkeit haben wir übrigens bei den Hotelbetreibern stark vermisst: Bei der Abreise wurde uns nichtmal eine gute Fahrt gewünscht. Fazit: Der Gardasee und Garda selbst sind eine Reise wert, das Gabbiano ist aber allerhöchstens für ein bis zwei Übernachtungen auf der Durchreise geeignet. Ansonsten: Bloß nicht!!!

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