- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das 4-Sterne-"Fürstenhof-Hotel" verfügt über rund 20 Doppelzimmer, mehreren Einzelzimmern und Tagungsraum. Somit ist dieses Hotel schon eine Kategorie größer. Es ist innen viel größer, als wir auf dem ersten Blick vermutet hatten. Es verfügt über einen Fahrstuhl und ist somit rollstuhlgerecht. Auch gibt es kostenlose Parkplätze für die Gäste vor dem Hotel. Die Außenanlagen sind nicht spektakulär - es gibt also keine kleinen Grünanlagen, Bänke oder Unterstände auf dem Hotelgelände, sehr zum Ärger der anwesenden Raucher. Der "Fürstenhof" ist löblicherweise ein absolutes Nichtraucher-Hotel, trotzdem habe ich als Raucher einen Aschenbecher vor, neben oder hinter dem Hotel vermisst, in welchem man seine ausgedrückten Zigaretten hätte entsorgen können. Grundsätzlich kann man im "Fürstenhof" Zimmer nur mit Frühstück nehmen. Halbpension gibt es aber auf Anfrage. Wir haben während unseres Aufenthalts allerdings keinen Gast gesehen, der das in Anspruch genommen hat. Das Hotel bietet das sog. "Wernigerode im Herbst"-Paket für 129,-/p.P. an, welches wir gebucht hatten. 3 Tage und 2 Nächte, inkl. Ticket mit der Harzer Schmalspurbahn auf den Brocken, Rundgang mit dem Nachtwächter durch Wernigerode und eine Flasche Sekt zur Begrüßung. Optimal für eine Städtereise. Der Altersdurchschnitt bei den Gästen ist stark ausgeprägt. Von mittzwanziger Pärchen, über Familien mit Kindern bis hin zum Ruheständler ist hier eigentlich alles vertreten. Das liegt wohl auch an der modernen Zimmereinrichtung. Während unseren Aufenthalts haben wir keine Gäste aus dem Ausland kennengelernt, was ich aber bei der Hotelgröße und -lage nicht ausschließen würde.
Die Zimmer sind schlicht, aber modern eingerichtet - ohne viel Schnick-Schnack, groß genug um Doppelbett, Kleiderschrank, Garderobe, TV, Spiegel und 2 Stühle unterzubringen. Einrichtung und Möbel halten sich in Form und Farbe dezent und drängen sich dem Gast nicht so stark auf. Dafür schon mal ein dicker Pluspunkt. Das Zimmer und das Bad sind bei Ankunft sauber und ordentlich, die Mini-Bar mit großer Auswahl (+Preisliste) gefüllt. Das Doppelbett war sehr bequem, neue Matratzen und sauberes Bettzeug sind hier selbstverständlich. Zusätzlich gibt es auf den Zimmern Flachbildschirmfernseher (mit eingeschränkter Lautstärkenregelung), Wireless-LAN und ein Körbchen voller Kleinkram, mit Dingen, die man meistens beim Koffer-Packen vergisst (wie Seife, Nähzeug, Nagelfeile). Im Bad mit WC und Dusche (leider gibt es keine Zimmer mit Badewanne) liegen frische Handtücher und ein Haar-Fön bereit. Kurzum: Alles da was man braucht, sauber, ordentlich, nicht übertrieben, keine Geräusche aus den Nachbarzimmern - trotz knarrendem Boden da überall Altbau. Wir wünschen Euch viel Spaß in dem Hotel - für uns war es im Ganzen gut.
Es gibt zwar ein kleines Restaurant im "Fürstenhof", allerdings habe ich das nur zum Frühstücken betreten und abends weder Essen noch Gäste an den Tischen gesehen. Daher kann ich über die warme Küche irgendwie gar nichts sagen, sofern es sie dort gibt (Speisekarten konnten wir auch nirgendwo ausmachen). Der Speiseraum ist eher altbacken, dafür aber sehr sauber. Tische werden sofort nach Verlassen geräumt und gesäubert. Sie stehen über zwei Etagen in annehmbaren Abständen, also ohne dass man das Gespräch am Nachbartisch belauschen muss. Das Buffet zum Frühstück war mehr schlecht als recht - jedenfalls für uns als Brötchen-mit-Wurst-und-Käse-Liebhaber. Denn die Wurstplatte sagte uns so gar nicht zu. Es war zwar von Schinken bis zur Salami alles vertreten, jedoch sah es aus als hätte sie schon zwei Tage dort gestanden. Man sah unschöne und etwas unappetitliche dunkle Ränder am Aufschnitt, was nicht gerade von Frische zeugt. Für Müsli- und Cornflakes-Esser war auch gut vorgesorgt - frisches Obst dazu allerdings nur begrenzt. Das meiste Obst kam aus der Konservendose. Die Eier waren sehr hart, trocken und fischig, was darauf schließen lässt, dass Quantität vor Qualität geht (Fischgeschmack im Ei = Tierfutter aus Fischmehl = Käfighaltung). Ein fischiger Geschmack kann aber auch bei Eiern vorkommen, die nicht aus Käfighaltung stammen (!). So gesehen ist die Küche und das Essen (in dem Fall Frühstück) die Hoteleigenschaft, der wir am wenigsten nachtrauern werden.
Der Hotelservice war durchweg freundlich und offen uns gegenüber. Wir hatten dank Panne mit einer sehr verspäteten Ankunft zu rechnen und fingen schon an zu schwitzen, als man uns am Telefon sagte die Rezeption sei nur bis 22 Uhr besetzt. Verlängerungen wären aber in Einzelfällen möglich. Leider war die Rezeption nicht besetzt, als wir noch vor 22 Uhr eintrafen. Die Empfangsdame begrüßte uns erst als wir schon geschlagene 10 Minuten gestanden und gerufen hatten. Sie war zwar im Nebenzimmer, hatte uns aber trotzdem nicht gehört. Doch ab dann hatten wir im Service-Bereich einen durchweg positiven Eindruck. Man empfing uns morgens in der Lobby und führte uns zum Frühstücksraum, von dort übernahm uns die Kellnerin und zeigte uns sehr höflich und zuvorkommend unseren Tisch, brachte uns Kaffee und erkundigte sich nach weiteren Wünschen. Auch auf unsere zahlreichen Fragen bezügl. Restaurant, Ausflugsziele usw. konnte uns das Personal immer sehr gut helfen und beraten. Da wir uns nach dem Frühstück nochmal 30 Minuten hingelegt hatten, konnte das Zimmermädchen unser Zimmer nicht nach ihrem Terminplan reinigen. Nach der Ruhepause hatten wir ein Schild an den Türgriff gehängt das Zimmer bitte jetzt noch zu reinigen was leider bis zum nächsten Tag nicht erfolgte.
Der "Führstenhof" hat eine sog. Top-Lage. Es liegt direkt am Fuße des Werningeroder Schloßes, auf welches wir von unserem Zimmer aus einen traumhaften Blick hatten (besonders bei Nacht). Die historische und total eindrucksvolle Innenstadt ist in wenigen Geh-Minuten erreicht. Wir brauchten nicht ein einziges Mal unser Auto - man kann alles (Bahnhof, Innenstadt, Einkaufspassage, Schloß, Diskotheken, Bars, Restaurants, ...) wunderbar zu Fuß erreichen. Die Stadt an sich bietet sehr viel - uralte, historische Häuser, enge Gassen, alte Kirchen, zahlreiche Restaurants und Hotels, einen wirklich romantischen und eindrucksvollen Weihnachtsmarkt, Öffnungszeiten auch am Sonntag, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Baumkuchen :) und und und. Wir - als jüngeres Publikum - haben sowohl die örtl. angesagte Diskothek "Vivendi" aufgesucht, als auch das extravagante japanische Restaurant "Orchidea Huong". Besonders Letzteres ist ein wirklich guter Geheimtip. Die Küche ist eine Gaumenfreude, der Service total nett. Sushi essen - mal etwas gehobener. Angela Merkel prangt auf einem großen Foto im Eingangsbereich. Ob sie dort auch schon gespeist hat, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Das "Vivendi" allerdings war auch nicht viel anders als andere Diskotheken in Deutschland, aber trotzdem nett. Die Fahrt zum Brocken mit der historischen Schmalspurbahn (am Bhf. zu erreichen) im gemütlichen Tempo lohnt sich alle mal. Die Fahrt dorthin dauert 2h und offenbart einen fantastischen Blick auf den Harz. Es geht in niedlichen kleinen Wagons stetig bergauf bis zum Brocken, nebenbei durch Lautsprecher und freundlicher Stimme darüber informiert, wo man sich gerade befindet und was es grad Tolles zu sehen gibt - leider viel zu leise. Von hier aus hat man gute Wander- und andere Ausflugsziele, die ich leider nicht näher beschreiben kann, da wir oben vor einem heftigen Schneesturm in den Imbiß auf dem Berg flüchten mussten. Weiterhin lohnt sich der Aufstiegt zum Wernigeroder Schloß - zumindest um die Weihnachtszeit. Denn in dieser Zeit gibt es auf dem Schloßinnenhof einen wirklich schnuckligen Weihnachtsmarkt. Ansonsten kann man dort auch eine Schloßbesichtigung mitmachen, was wir aus Zeitgründen nicht geschafft haben. Aber bitte schön warm anziehen, dort oben ist's sehr zugig (in den kälteren Jahreszeiten). ;) Da wir an einem Wochenende unmöglich alles "abfrühstücken" konnten, hier mal ein paar weitere Ausflugsziele, die wir auch gern noch gesehen hätten: Zoo, Freizeit- und Erlebnisbad, Baumkuchenhaus, Tropfsteinhöhlen, Wernigeroder Nachwächter (=Stadtführung). Alles im allen haben wir mit Wernigerode eine echt gute Wahl getroffen - nicht zu abgeschieden, nicht zu groß, super Einkaufsmöglichkeiten, viele Freizeitangebote - langweilig wird's da nur Langweilern :) Kleines Manko am Rande: Vor dem Hotel (also am Parkplatz) trafen sich in den Vormittagsstunden immer eine Gruppe Menschen (4-6), die anscheinend sehr dem Bier und anderen alkoholischen Getränken zugetan waren und dabei über Gott und die Welt philosophierten. Uns persönlich hat das nicht gejuckt, einen bedrohlichen Eindruck machten sie auf uns nicht. Für ältere (unsichere) Gäste allerdings könnte das schon ganz anders aussehen.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Man kann den Pool und den Wellness-Bereich eines befreundeten (Nachbar-)Hotels mitbenutzen, dessen Name uns nur ein einziges Mal genannt wurde (zwischen Tür und Angel). Es wird wohl nicht so gern gesehen, diesen "Service" in Anspruch zu nehmen, denn nirgendwo im Hotelprospekt, -webseite oder -flyer wird diesbezüglich Erwähnung gefunden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im November 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bettina |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 2 |