- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Gebäude schmiegt sich in mehreren Ebenen an den Hang im oberen Teil des Ortes. Über 120 außen liegende Stufen (die ein Gewichtszunahme ob des leckeren griechischen Essens einschränken) gelangt man auf die letzte Ebene, aber auch nächsten zwei darunter liegenden jeweils 7 Zimmer fassenden Ebenen garantieren freie Sicht auf das Meer. Durch diese Anpassung an das Gelände wirkt es weniger wuchtig als die Zimmerzahl von rund 50 vermuten lassen würde und hebt sich damit wohltuend von den Bettenburgen der Ostküste ab. Die Zimmer sind ausreichend groß (man will hier nicht wohnen, sondern ruhig schlafen!) und werden gut sauber gehalten. Handtücher und Badetücher werden im Zweitage- oder Dreitagerhythmus gewechselt, also mehr als man dies gewöhnlicherweise Zuhause tut. Klimatisierte Räume sind in der absoluten Minderzahl - bei Sommerwetter wählt man dann entweder eine der unteren Etagen oder man hat das Glück, gegen Aufpreis eines der beiden klimatisierten Zimmer auf der Höchstebene nutzen zu können (wir hatten das). Alle Angestellten sind immer freundlich und hilfsbereit, die Verständigung funktioniert in englisch besser als in deutsch und es ist auch nicht verboten, mit ein paar griechischen Höflichkeitsfloskeln die eigene Wertschätzung gegenüber den Gastgebern zu artikulieren. Bewertet man das Frühstück nach griechsichen Kriterien (und da weiß man, dass Frühstück eine aus griechsicher Sicht eher überflüssige Angelegenheit darstellt), so ist es durch aus gut: Käse, meist zweierlei Wurst, Konfitüren bedeuten das Standardprogramm, dazu gibt es alternierend Eier, Kuchen, Tomate und Obst - also keine Unterernährungsgefahr auch ohne Buffet. Und bezieht man diese Eindrücke auf den 3*Status (manche wollen offensichtlich kaum 3Sterne bezahlen, erwarten aber 5Sterne), dann ist das Frühstück sogar ziemlich gut! Die Gästeschar ist altersmäßig bunt gemischt, reifere Semester wohl leicht in der Überzahl. Deutlich in der Überzahl ist die deutsche Nationalität, ein wenig Beneluxbewohner, keine hörbaren anderen Nationen .... Für Behinderte (insbesondere Gehbehinderte und Sportuntaugliche... Stichwort Stufen) ist diese Anlage infolge der örtlichen Gegebenheiten nicht geeignet. Betrachtet man den tatsächlichen Presi für das klimatiserte Zimmer, nämlich 58€ für 2 Personen, so kann man nur ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis konstatieren. Die Anlage selbst ist sicher für Eltern mit Kindern eher ungeeignet, und auch Behinderte sollten wohl anderweitig besser aufgehoben sein. Beste Reisezeit ist sicher nicht der Hochsommer, es kann aber auch schon im Juni sehr heiß werden - dafür ist dann aber das Baden im klaren gut temperierten Wasser an einem der zahlreichen Strände in der näheren Umgebung ein besonderer Spaß. Das eigene Mietauto garantiert persönlichen Freiraum bei der Tagesgestaltung und den "geführten" und überteuerten Veranstaltungen aller professionellen Anbieter vorzuziehen. Telefonieren über Kartentelefone (Karten in jedem kleinen Markt) ist billig und auch das Handy kann flächendeckend genutzt werden. Vorherige intensives Recherchieren im Internet und Reiseführern sichert eine Vielzahl interessanter Erlebnisse und zufriedenes Urlauberdasein auf einer der schönsten Mittelmeerinseln!
Auch dazu kann ich nur bereits Geschriebenes ergänzen: die wohl ca. 15m² großen Räume sind funktionell eingerichtet: Schrank, Kommödchen, Nachtschrank, Tisch und zwei Stühle - wenn man tagsüber unterwegs ist, also völlig ausreichend. Die Balkone mit Hafenblick sind klein und bieten Platz für zwei Personen. Der Sanitärbereich ist sehr klein und mit Waschbecken, Dusche und Toilette ausgestattet, natürlich gefliest. Anders als in südlichen Gefilden üblich, gibt es kein Hellhörigkeitsproblem - Ruhe ist also nicht nur durch den Ort selbst, sondern auch die Bauweise des Hotels selbst gegeben. Dass es nur zwei klimatisierte Zimmer gibt, haben wir als verbesserungswürdig (und auch möglich) empfunden. Die abwechslungs- und erlebnisreichen Tages- und Abendgestaltungen ließen uns den nicht vorhandenen Fernseher nicht einmal vermissen. An der Rezeption kann man persönliche Dinge vor den in Südkreta wohl kaum anzutreffenden Langfingern schützend hinterlegen.
Hier kann nur das Frühstück in die Bewertung eingehen, da weitere Mahlzeiten grundsätzlich nicht angeboten werden. Die Zubereitung erfolgte stets frisch und je nach Gusto konnte man Kaffee, Tee, Milch und Saft bestellen, und dies in schmackhafter Qualität. Die abneds angebotene Bar wird wohl kaum genutzt - was soll man auch im Hotel hocken, wenn draußen das Leben spielt?
Zu den bereits Geschriebenen sei nochmals ergänzt, dass alle Mitarbeiter bemüht und immer ansprechbar sind. Während die Hotelbetreiber ein wenig die deutsche Sprache verstehen und sprechen, kann man mit den Angestellten gut in englisch kommunizieren. Es gab keinen Grund für Beschwerden, und es wurden im Aufenthaltszeitraum auch keine bemerkt. So war es beispielsweise völlig unkompliziert, beim Frühstück mal etwas nachzubestellen - und als mal aus Versehen ein Badetuch zu wenig auf dem Zimmer hing, wurde dieser Zustand überaus engagiert beseitigt. Eine Wäscherei befindet sich in fünf Gehminuten in einer kleinen Seitenstrasse, und für 7€ Unostenbeitrag bekommt man 6kg Wäsche gewaschen und getrocknet. Weitere Serviceansprüche wie Kinderbetreuung, Shuttle-Bus u. a.m. an ein kleines 3* Hotel zu stellen, halte ich für überzogen.
Agia Galini wird nur von einer Strasse aus erschlossen, so dass es Lärmbelästigungen durch Durchgangsverkehr nicht geben kann. Seine Bebauung wird durch die natürlichen Bedingungen vorgegeben, also reihen sich die Gebäude eng aneinandergedrängt an den steil aufgehenden Hang. Der Hauptteil des Ortes befindet sich vor und unterhalb des Hotels, so dass ein Großteil der Zimmer recht eindrucksvolle Bilder des nahen Meeres und der beidseitig aufragenden Berge geben - man kann auf den kleinen Balkonen aber auch Badesachen trocknen oder den Abend bei einem Glas Wein idyllisch ausklingen lassen. Einkaufsmöglichkeiten für den Urlaubergrundbedarf sind reichlich vorhanden, auch ein Bäcker bietet seine süße Ware - ansonsten machen mehrere Dutzend Tavernen und Kafenions (es gibt zwei parallel Fressmeilen innerhalb des Ortes und natürlich reichlich Platzauswahl entlang des Strandes und kleinen Hafens) die Entschidung zur abendlichen Ernährung nicht einfach ... Abweichend von anderen kretischen Orten gibt es hier kein Parkproblem, ein größerer offizieller Parkplatz am Hafen kann zudem gebührenlos benutzt werden. Die Transferzeit bei Anreise im Bus des Reiseveranstalters hängt von dessen Gesamtroute ab, die bessere, weil auch für den gesamten Aufenthalt mehr Eindrücke und flexiblere Gestaltung bersprechende Variante, ist das Anmieten eines Fahrzeuges mit Übergabe/Übernahme Flugplatz - in diesem Fall sollte man in 75Minuten die gut 70km bis Iraklio bewältigt haben. Für ein Mietauto das Internet oder die Erfahrungen anderer Urlauber nutzen - die "renommierten" Autovermieter werden dann ebenso schnell durch das Preissieb fallen wie die vom Veranstalter empfohlenen ... Für die vielfältigen Möglichkeiten der Tagesgestaltung (der ständig mögliche Wechsel zwischen Strand-, Wander-,Gebirgs- und Stadturlaub macht Kreta als Reiseziel so unvergleichbar) ebenfalls das Internet zu Rate ziehen und den sehr infomativen und aktuellen Reiseführer Fohrer aus dem Müller-Verlag.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg Uwe |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 4 |