- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Von außen macht das Hotel einen gepflegten Eindruck, der sich bis zum Empfang und in den Speiseräumen hält. Sobald aber mit dem Fahrstuhl zu den Räumlichkeiten gebracht wir, ist es mit dem guten Eindruck vorbei. Sauber ist es zwar, aber der Korridor zu Hochzeits- und Fürstensuite ist dunkel und mit verstaubten Plastikgestecken dekoriert. Hier weht der Wind der Vergangenheit. Internetzugang ist theoretisch vorhanden (Router im Zimmer, aber kein WLAN), allerdings funktionierte der Anschluss während des Aufenthalts nicht. Bei der Reklamation gab es jeden Tag eine andere Aussage, woran es denn liegt und am vierten Tag sollte dann ein Techniker ins Haus kommen. Grundsätzlich hat das Hotel aber ein ganz anderes Problem. Sowohl die Webseite als auch die Portale, die Buchungsmöglichkeiten offerieren, schreiben (Stand 23.09.2013) (und auch die Beschriftung am Hotel schreibt), dass es sich um ein Bio-Hotel handelt. Dem ist aber nicht so. Seit dem 1. September 2013 hat das Hotel einen neuen Betreiber und "Bio" ist nirgends mehr vorhanden, außer in Getränkerestbeständen. Diese Information erhielt man auf Nachfrage beim Einchecken. Angeblich hat der Vorbesitzer die Gäste informiert, dass ein Betreiberwechsel stattfindet. Dieser hat es aber wohl versäumt, uns zu informieren. Dies war ein Schock, da gerade das Versprechen eines komfortablen Bio-Hotels, mit entsprechender Gastronomie der Grund für die Buchung des Hotels war. Bei den Gästen handelt es sich überwiegend um Klientel im Rentenalter, was immerhin dazu führt, dass es abends im Hotel ruhig ist. Allgemein erweckt das Hotel den Eindruck, als stünde es nicht gut da und würde von Tag zu Tag geführt (dazu weiter unten mehr). Wenn Sie keine hohen Ansprüche an Ihr Hotel haben und nur einen Ausgangspunkt für Harzausflüge suchen und dann noch zu einem günstigen Preis an das Zimmer kommen (bei uns wurde ein höherer Preis als vereinbart abgerechnet), dann könnte das Hotel was für Sie sein. Ansonsten gibt es sicher Alternativen mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis in der Gegend.
Die Fürstensuite verdient ihren Namen nicht (zur Ehrenrettung sei gesagt, dass im Internet vom "Fürstenzimmer" die Rede ist als Suite und nur im Hotel an der Tür "Fürstensuite" steht)). Es handelt sich um ein größeres Zimmer, nicht um mehrere Zimmer, die eine Suite ergeben. Kühlschrank/Minibar fehlt ebenso, wie eine Möglichkeit die Temperatur im Hotelzimmer selbst "mal eben" zu beeinflussen. Es gibt eine zentrale Heizungssteuerung und für Änderungen müsste an wohl die Rezeption kontaktieren (was nach 22 Uhr nicht möglich ist). Das Zimmer teilt sich den Balkon mit einem Nachbarzimmer und man sieht ein Stück des Brocken. Die Hälfte wird von einem Baum verdeckt. Das Bad mit Whirlpool ist angemessen groß und die Toilette ist durch eine Tür abgetrennt. Die Einrichtung ist ein Mix aus Stilmöbeln und Hoteleinrichtung. Wie schon beim Service erwähnt, ist die Sauberkeit des Zimmers ohne Tadel.
Ein dunkles Kapitel, vor allem ausgehend von der Werbung als Bio-Hotel, aber auch sonst kein Lichtblick. Das Frühstücksbüffet zeigt eine mittelprächtige Auswahl an Wurstwaren und Käsen zwischen Discounter und Supermarkt, dazu gesellt sich ein wenig Obst, Joghurt, Müsli und süßer Brotaufstrich. Frühstücksei gibt es auch, allerdings kann es vorkommen, dass es erst gekocht werden muss. Die Auswahl auf der Abendkarte im Restaurant ist überschaubar, was für sich genommen nicht schlecht sein muss, wenn denn die Qualität stimmen würde und die Speisen auf der Karte Pfiff hätten, aber hier findet sich leider kein kulinarischer Hochgenuss (die Karte im Internet stimmt (natürlich) nicht). Das Essen hatte die Anmutung von Convenience-Produkten eines bekannten Tiefkühl-Heimservices. Somit kann von uns die Gastronomie nicht empfohlen werden. Zusätzlich auch hier wieder Barzahlung und kein Schreiben aufs Zimmer.
Der Service wechselt von außerordentlich freundlich, hilfsbereit und bemüht bis zur totalen Ignoranz, je nachdem, wen man gerade erwischt hat. Am ersten Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen im Wintergarten und der freundliche junge Hotelfachangestellte schaute immer mal wieder vorbei, um nach den Wünschen zu fragen. Für ihn gibt es die volle Punktzahl, aber am übernächsten Nachmittag ließ sich in einer halben Stunde niemand blicken und am Tag darauf bekam man zwar einen Kaffee an der Rezeption ("aber Kekse gibt es nicht!") und hinterher schaute niemand mehr im Wintergarten vorbei. Man hätte auf der Liege verenden können. Es hätte niemand bemerkt. Ach ja. Auf die Zimmerrechnung schreiben geht nicht. Jede Leistung muss bar bezahlt werden. Hier mag jeder für sich eigene Schlüsse ziehen. Die Zimmerreinigung funktioniert allerdings tadellos.
Die Lage des Hotels am Fuße des Schlossbergs ist das Beste am Hotel. Fußläufig ist man in wenigen Minuten bergab in der Altstadt von Wernigerode, die einige gute Restaurants bietet (z.B. das Zeitwerk) und bergauf zum Schloss ist es auch nicht weit. Die Aussicht ist wirklich sehenswert. Ausflüge zum Brocken mit der HSB (zu gesalzenen Preisen) sind ebenso möglich, wie die kostenfreie Nutzung des ÖPNV (das HATIX ist durch die Kurtaxe abgegolten), um zu Wanderungen aufzubrechen oder die Städte im Umland (z.B. Quedlinburg, Bad Blankenburg etc.) zu besichtigen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2013 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Adrian |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |