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Frank (61-65)
Alleinreisend • März 2017 • 1-3 Tage • WinterAn oasis in the wilderness
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Der Titel meiner Bewertung steht als Motto über der Eingangstür. Und exakt so ist es auch, eine Oase in der Wildnis. Wer über den Dempster an diesem entlegenen Außenposten im hohen Norden Kanadas ankommt, hat (von Dawson City aus) exakt 436 Straßenkilometer durch absolute, menschenleere Einsamkeit hinter sich. Keine Orte, Gasthöfe, Tankstellen, nichts. Die Strecke hierher ist anspruchsvoll, inmitten grandioser, unbeschreiblicher Natur. Eagle Plains wird zwangsläufig zum Tagesziel. Wer hier ankommt, will nicht mehr bis Inuvik weiter. Das Betreten des Hotels gibt einem das Bewusstsein, in Sicherheit zu sein. Wie hier in einem Beitrag schon gesagt, ist es etwas in die Jahre gekommen. Das stört aber nicht. In dem riesigen Gastraum, einer Mischung aus Bar, Restaurant, Wohnzimmer und Museum, fühlt man sich sofort geborgen. Es ist stets sehr gut geheizt, im Winter weiß man das zu schätzen. Das Essen ist deftig, gut und reichhaltig. Das Frühstück reicht für den Tag. Meist sind andere Gestrandete vor Ort, für Austausch ist gesorgt. Stan, der Inhaber, bittet einen gerne zu einem Schwätzchen an die Bar. Er ist auch sehr hilfsbereit, wenn es um das Beantworten von Fragen aller Art zum Reisen im Yukon geht. Elenor ist die fleißige Seele dieses Objekts. Sie kümmert sich um alles, ist der Ansprechpartner für Fragen rund ums Hotel. Wenn die Tanke vorne geschlossen hat, greift sie zu Schlüssel und dünner Weste und begleitet jeden, der noch spät ankommt, zur Zapfsäule. Ihre etwas brummig wirkende Art täuscht, sie ist eine echte Seele. Nur Leute, die mit "muddy boots" durchs Haus laufen, mag sie gar nicht... Die Zimmer sind ordentlich, mit schönem Blick nach hinten raus. Mit etwas Glück sieht man nachts die Polarlichter. Und es ist wunderbar ruhig hier oben. Reservieren empfiehlt sich hier immer. Der Dempster ist wetterbedingt (im Winter) oft geschlossen. Dann muss man vor der Weiterfahrt nach Inuvik evtl. auch längere Zeit hier ausharren. Das Ganze wirkt wie aus der Welt gefallen. Hier muss man mal gewesen sein. Ein Hinweis noch zum Telefonieren im Yukon: Deutsche (Quadband) Handys funktionieren. Die Prepaid-Simkarte von Alditalk leistete in größeren Orten (Whitehorse, Dawson, Inuvik) ganz normal ihre Arbeit. In kleineren Orten wird es schwieriger. Hier arbeiten eher lokale Netzanbieter. Unterwegs gibt es grundsätzlich keinen Empfang. Wer im Winter auf langen, einsamen Strecken Wert auf Sicherheit legt, sollte ein Satellitentelefon mitführen. Man kann es hier bei uns mieten und mitnehmen (etwa 7 Euro pro Tag plus verbrauchte Einheiten). Fast alle Hotels (und die örtlichen Bibliotheken) haben kostenloses Wifi, Internet ist also gewährleistet. Sehr günstig kann man mit "Calling Cards" telefonieren. Diese gibt es in jedem Postamt. Die Funktionsweise steht drauf. Sie funktionieren an allen Telefonen, überwiegend auch an den Zimmertelefonen in den Hotels. Abschließend noch ein Warnhinweis: Den Einsatz der VISA-Karte an "Public Phones", also öffentliche Fernsprecher, sollte man auf absolute Notfälle beschränken. Die Abrechnung erfolgt hier über einen dubiosen Dienstleister namens WIMAC CALGARY. Dieser belastet die Karte mit exorbitanten Beträgen, geradezu grotesk. Selbst Wählversuche, also Gespräche, die gar nicht zustandegekommen sind, werden mit hohen Gebühren verrechnet. Fazit: Finger weg!


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Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
Infos zur Reise
Verreist als:Alleinreisend
Kinder:Keine Kinder
Dauer:1-3 Tage im März 2017
Reisegrund:Winter
Infos zum Bewerter
Vorname:Frank
Alter:61-65
Bewertungen:182