- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ruhig und idyllisch gelegenes Hotel mit viel Potenzial. Für Wanderfreunde und Biker schon sehr gut als Ausgangsbasis.
Unser Zimmer war wohl das größte im Haupthaus (laut Zimmerplan) und wir hatten Blick auf Teile der Terrasse und den Bahnhof (siehe Bilder). Es hatte zwei Einzelbetten, als Doppelbett zusammen geschoben, und war mit einer durchgehenden seperaten Matraze (h: 6cm) versehen. Außerdem gab es zwei Nachtschränke, einen Kleiderschrank, einen Schreibtisch mit Minibar, drei Sessel, einen Stuhl und einen Tisch (siehe Fotos). Im angrenzenden Nebenraum war ein Badezimmer mit Fenster, Dusche, WC und Waschbecken, sowie einem kleinen Regal. Die Duschkabine war durch die Armatur, den Haltegriff und die rechteckige Form (60cm x 80cm) etwas eng, aber für uns mit Normalgewicht noch ok. Es gibt einen kostenlosen WLAN-Zugang vom Hotel, der aber schnell an seine Grenzen kommt.
Vorweg: Wegen dem Mittag- oder Abendessen würde ich da nicht wieder hinfahren! Wir hatten mit Halbpension (HP) gebucht und bezahlt. Im Nachhinein hätte ich es lieber gelassen und nur Frühstück gebucht. Das Frühstück ist wirklich ordentlich und das Geld auch wert. Es gibt verschiedene frische Bäckerbrötchen und Brot, mindestens 10 verschiedene Sorten Wurst und wohl genau so viele unterschiedliche Sorten Käse. Dazu kommen gekochte und Rühreier, verschiedenes frisches Obst, teils als Obstsalat, mehrere Sorten Joghurt und auch Kuchen oder geräucherten Fisch gab es hin und wieder. Zwei Sorten Fruchtsäfte, Selters und Milch, mehrere Teesorten und Kaffee ist auch vorhanden. Nur der Sonntag war der schlechteste Tag beim Frühstück. Da gibt es leider nur Aufbackbrötchen von mittlerer Qualität. Eigentlich sehr schade, weil es doch für viele der schönste Tag der Woche ist. Beim warmen Essen gibt es aber noch reichlich Luft nach oben. Wir hatten ja mit HP gebucht, was Abends bedeutet: eine Vorsuppe, drei Hauptgänge zur Auswahl und ein dessert. Ich fang mal bei der Suppe an. Diese war in den 9 Tagen, die wir da waren, nur einmal tatsächlich heiß (war eine klare Brühe) und ansonsten immer nur lauwarm. Beim Hauptgang gab es immer ein vegetarisches Gericht und zwei normale. Wenn man sich etwas ohne Gemüse bestellte, war man aber schon auf der sicheren Seite. Leider haben wir das erst zum Urlaubsende gemerkt. Das Gemüse war wirklich immer zerkocht und komplett ohne Gewürze. Aber am schlimmsten war der matschige Rotkohl. Die Klöße, die Bratkartoffeln und die Nudeln waren schlechter, als wenn ich sie selber mache. Und nein, ich bin kein gelernter Koch! Es gab leider nie ein Reisgericht (auch keinen Couscous oder Bulgur) und Veganer haben ganz schlechte Karten. Die Desserts waren allesamt ok, teils sogar richtig lecker. Auch die am Nachmittag angebotenen Torten und Kuchen sehen nicht nur lecker aus, sondern schmecken sehr gut. Aber insgesamt war das Gebotene geschmacklich für uns nur mittelmäßiges Kantinenessen. Wenn die Küche nicht dringend etwas verändert, wird wohl bald kein Kunde mehr kommen. Die Tagesgäste werden die Küche nicht weiterempfehlen und die Hotelbesucher erst recht nicht.
Der Zimmerservice war sehr gut. Kaum bemerkbar und doch war immer alles sauber und zu unserer vollsten Zufriedenheit. An der Rezeption gab es noch einige kleine Probleme. Ist die Kurtaxe und der kostenpflichtige Parkplatz mit unserer über einen Reiseanbieter gebuchten und schon bezahlten Rechnung abgegolten? Angeblich nein, was uns leider noch mal eine Rechnung von 69 Euro vor der Abreise einbrachte. Beim Einchecken bekamen wir das Parkplatzticket und das Gutscheinheft (Kurtaxe bezahlt) anstandslos und ohne Hinweis auf weitere Kosten. In Zukunft bitte direkt am Anreisetag das Geld verlangen oder wenigstens darauf hinweisen. Am Abreisetag will man doch nicht mit negativen Emotionen das Hotel verlassen. Die meisten Kellnerinnen und Kellner waren sehr aufmerksam, freundlich, höflich und sauber. Besonders gut gefiehl uns Frau Marie-Christin und Frau Cindy . Sie hatten immer ein Lächeln für alle ihre Gäste, auch wenn der Laden voll war. Sie waren extrem schnell, hatten immer den Überblick, halfen nebenbei ihren Kolleginnen und haben uns mit zusätzlichen Informationen (z.B. zu Ausflugszielen) versorgt. Aber es gab leider auch andere Servicekräfte. Ich hatte in den 9 Tagen zwei mal ein nur dreiviertelst volles Bier und auf meine Reklamation kamen Aussagen wie "Ich habe das Fass gerade erst angezapft" oder "Ich habe auch 30° C im Schatten". So etwas geht einfach mal garnicht! An einem anderen Tag wollten wir Nachmittags auf der großen Terrasse etwas trinken, worauf wir zu hören bekamen: "Das zieht sich da hinten zu und da decken wir da unten nicht ein. Bitten nur hier oben (drei Tische und alle drei waren belegt) oder drinnen". Wir hatten einen strahlend blauen Himmel (Foto habe ich gemacht) und 24° C und kamen uns echt veräppelt vor. Daraufhin haben wir unser Geld eben woanders ausgegeben. Ein anderes mal gab es als Dessert (wir hatten Halbpension) Sauerrahm mit Erdbeeren und Apfel und wir bekamen statt dessen einen Kaiserschmarrn mit Vanilleeis. Eigentlich kein Problem, aber sollte vielleicht vorher mal vom Service erwähnt werden. Was wäre denn gewesen, wenn einer von uns eine Lebensmittelallergie auf eine der Zutaten (z.B. Mehl) hat? Den gleichen Tag gab es übrigens laut Menükarte auch "Kräuterkackbraten" (siehe Foto). Schöner wäre es, einfach vorher mal Korrektur lesen lassen und dann erst ausdrucken und den Gästen vorlegen. Die Krönung kommt bekanntlich zum Schluss. Und so sollte es hier auch sein. Wir haben den einen Tag mitbekommen, daß der Chef im Haus war und haben unseren Wunsch geäußert, gerne mal mit ihm persönlich über unsere Mängel zu reden. Dem wurde auch zugestimmt. Kurz nachdem wir mit essen fertig waren und geduldig auf der Terrasse auf den Chef warteten, sahen wir sein Auto vom Hof fahren. Auf unsere Nachfrage, ob sich damit unser Gespräch erledigt hat, kam vom Personal mitleidiges Kopfnicken und eine wohl ehrlich gemeinte Entschuldigung. Was ist denn das für ein Chef? Er hat die Möglichkeit zur Erklärung nicht genutzt und lässt seine Mitarbeiter ohne Rückhalt zurück.
Das Hotel liegt im Nationalpark Harz an einem Berghang und direkt gegenüber der Brockenbahnstation "Drei Annen Hohne", wie auch der Name des Ortes lautet. Freunde von alten Kohlebetriebenen Dampfloks kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Bahnlinie ist, neben dem Fahrrad oder zu Fuß, die einzige Möglichkeit, auf den Brocken zu kommen. Rings um das Hotel ist nur Wald, Wanderwege, wenige Straßen und kaum Gastronomiebetriebe. Zum Einkaufen muss man entweder mit dem Bus (fährt nur selten und nur tagsüber), dessen Haltestelle sich unweit vom Hotel befindet, oder mit dem Fahrrad, Auto oder zu Fuß in den nächsten Ort (ca. 6 km). Es gibt auch keine Tankstellen oder Kioske in unmittelbarer Umgebung, wo man sich mit Zigaretten, Zeitschriften, Getränkeflaschen oder auch nur einer neuen Zahnbürste eindecken könnte. Direkt am Hotel ist ein kostenpflichtiger Parkplatz, der aber auch schnell mal komplett überbelegt ist. In den angrenzenden Orten gibt es auch Schwimm- und Freibäder, was besonders in der warmen Jahreszeit sehr schön ist. Direkt am Hotel verläuft der "Harzer Hexenstieg", ein knapp 100 km langer Wanderweg. Aber auch der Löwenzahnpfad (nach der TV-Sendung mit Peter Lustig benannt) hinter dem Hotel ist wirklich sehr lehrreich für jung und alt und mit 1-2 Stunden für fast jeden geeignet. Im Hotel gibt es einen großen seperaten Raucherraum, in dem auch TV gesehen werden kann. Ansonsten gibt es noch weitere Räume mit Tischen und Stühlen, die sich bei schlechten Wetter als Tischspielzimmer eignen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Im Hotel gibt es eine Sauna und verschiedene Wellnessangebote, die wir aber nicht in Anspuch genommen haben. Besonders gut gefiehl uns das Waldbad in Elend. Es verfügt über sehr große Liegeflächen, ein kleines und sehr sauberes Schwimmbecken mit Wasserrutsche, einem seperaten Kinderbecken, Beachvolleyballplatz und angrenzender Gastronomie. Und es war nicht von Menschenscharen überfüllt, so dass man dort gut entspannen konnte. Schön wäre noch ein günstiger e-Bikeverleih im Hotel, ein kleiner Shop für Wanderutensilien (Stöcke, Trinkflaschen, Sonnenbrillen, Mützen/Tücher etc.) und ein kostenloser Spieleverleih (z.B. Skat, Monopoli, TV-Konsole etc.) für verregnete Tage.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Mirko |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |