- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Coral Reef Resort befindet sich in erster Reihe am Strand und in absolut bester Lage. Es ist aber schon etwas älter und in die Jahre gekommen. Großartigen Komfort sollte man daher nicht erwarten. Unsere Hütte war entsprechend einfach ausgestattet. Wurde jedoch täglich gereinigt. Die Massai-Security ist ein Hingucker. Ansonsten waren die meisten Angestellten des Hotels sehr freundlich, aber immer etwas planlos. Das winzige Frühstück nicht der Rede wert. Gerne hätte ich diesem charmanten Hotel eine bessere Wertung gegeben. Denn die Substanz ist wirklich vorhanden. Sofern man einen puren Strandurlaub machen möchte und die Schlichtheit kein Problem darstellt, kann ich das Hotel empfehlen. Luxus-Reisende sollten sich hingegen anderweitig umsehen...!!!
Eigentlich hatten wir ein Zimmer mit Gartenblick gebucht. Vor Ort gab es jedoch ein Upgrade auf einen Bungalow direkt am Strand. Fünfzig Schritte vom Meer entfernt. Das schöne Rauschen der Wellen Tag und Nacht inklusive. Unsere "Hütte" (Nummer 107) ziemlich groß, aber eher spärlich ausgestattet. Mit altmodischem Steinboden, muffig und kühl. Schummerige Beleuchtung und schmuddelige Lichtschalter. Klimaanlage und Ventilator waren aber ebenso vorhanden, wie ein Moskito-Netz über dem Bett. Was es hingegen nicht gab: Kühlschrank und TV-Gerät. Das traditionelle Holzbett mit dünner Matratze. Kleine Kopfkissen und eine simple Zudecke. Geschlafen haben wir trotzdem wie die Murmeltiere. Der Wandschrank geräumig. Der kostenlose Zimmer-Safe mit Schlüssel. Eine Sitzecke mit Tisch und Stühlen, Schränkchen, sowie etwas Deko an den Wänden. Ach so: Eine Koffer-Ablage gab es auch. Das Badezimmer wirklich kein Hingucker. Dafür BD und WC, einem kleinen Waschbecken und Spiegel. Die Duschkabine mit Handbrause. Etwas wenig Wasserdruck, aber wenigstens mit heißem Wasser. Pflegeprodukte...? Zwei winzige Stückchen Seife, sowie Toilettenpapier. Sonst nichts. Kein Shampoo, kein Duschgel, kein Vanity-Kit. Täglicher Wechsel der Handtücher. Wobei aber kein einziges Handtuch während unseres gesamten Aufenthalts wirklich sauber und ohne Flecken war. Vor der Hütte gab es noch eine Art private Sitzecke. Allerdings purer "Stein" ganz ohne Sitzkissen.
Wir hatten das Hotel nur mit Frühstück gebucht. Zum Glück. Denn bei Halbpension oder All-Inclusive wäre der Ärger groß gewesen. Es mangelte selbst an den kleinsten Dingen. Das Restaurant war um es schlicht und einfach auszudrücken ziemlich schlecht. Im Internet konnte ich aus der Zeit vor Corona noch Bilder mit üppig gedecktem Buffet finden. Inzwischen spart man beim Essen wo man nur kann. Ein Buffet gab es durchaus. Das war seines Namens aber nicht würdig. Fast nichts drauf, mit dem Nachlegen kam die Bedienung kaum hinterher, Früchte und Marmelade wurden streng rationiert. Auf Wunsch konnte man sich Omelett frisch zubereiten lassen. Am ersten Morgen wurde mir dann gleich ein riesiger Knochen mit ins Gemüse-Omelett (??) eingebacken. An einigen Tagen standen angebrannte Pfannkuchen bereit. Selbstbedienung beim gegrillten Gemüse. Leider mit der Folge, dass der Topf ständig leer war. Trocken-Kost: Kuchen mit Bananen-Geschmack, Kekse, Weißbrot und Mini-Croissants. Beim Toaster waren zwei der vier Einschübe kaputt. Früchte standen nur einmal griffbereit auf dem Buffet (ein paar Scheiben Ananas). An den folgenden Tagen musste man das Personal nach Obst fragen. Denn nur dann wurde ein Teller mit zwei winzigen Stückchen Frucht gebracht. Mit der Marmelade lief es ähnlich. Am ersten Tag platzierte man ein volles Glas Orangen-Marmelade auf dem Buffet. Am zweiten Tag war das Glas fast leer. An den folgenden Tagen blieb den Gästen nichts anderes übrig als die Bedienung um jeden noch so winzigen Klecks Marmelade anzubetteln. Ein anderer Belag fürs Brot...? Der war gar nicht verfügbar. Also weder Wurst, noch Käse, noch Butter. Bei den Getränken hatte man die Auswahl zwischen verwässertem Kaffee, Tee (Beutel, verschiedene Sorten), Milch, Wasser (aus einer großen Flasche) oder einer Sorte frischem Saft (täglich wechselnd, aber mit Wasser verdünnt). So spärlich wurden wir in keinem Hotel in den vergangenen Jahren versorgt. Okay. Wir wurden satt und bekamen KEINE Probleme mit dem Magen. Eine Glanznummer war das Frühstück aber in jedem Fall nicht. Fast jeden Abend gab es im Hotel auch ein Sonderangebot: "Wechselndes Menü für 10 Dollar pro Person". Wir sind jedoch wegen der mangelnden Qualität fast immer ins benachbarte "Waikiki" ausgewichen. Einmal konnte man sich zu jeder Restaurant-Bestellung zwei gegrillte Krabben nehmen. Was die Gäste direkt ausnutzten. Wahrscheinlich hatte das Management nicht damit gerechnet, dass die meisten Leute nur ein Bier oder eine Cola bestellten. Und als ein Ehepaar für zwei Bier keine vier Krabben bekam, endete dies in einem wütenden Streit. Unseren aus Stone Town mitgebrachten Fisch konnten wir im Restaurant ebenfalls auf den Grill legen. Die Zubereitung (ohne Beilagen oder Gewürze) kostete 5 Dollar. Das meiste Geld wurde im Hotel wohl an der Bar gemacht. Leider kein DJ und keine Abendunterhaltung. So das die Atmosphäre eher bedrückend wirkte. Alkohol wurde trotzdem in Massen konsumiert. Das einheimische Bier kostete 4 Dollar. Coca-Cola 2 Dollar. Ich rate allerdings dazu wirklich in Dollar zu zahlen. Tansanische Schillinge wurden nur zu einem sehr schlechten Kurs akzeptiert.
Service wurde im Coral Reef Resort leider klein geschrieben. Das Personal war immer sehr nett und hat auf Nachfrage immer versucht uns zu helfen. Wirklich sehr lobenswert. Trotzdem verlief alles unorganisiert und ohne Plan. Schon beim Check-In mussten wir fünf Minuten auf einen Mitarbeiter warten. Trinkwasser auf dem Zimmer...? Wasserkocher...? Pflegeprodukte im Bad...? Fehlanzeige. Internet...? Nur in der Hotelbar. Und selbst dort nur schwach, sowie nicht mit durchgehendem Empfang. Was bei einigen Gästen zu lautstarken Wutausbrüchen führte. Ständige Stromausfälle im ganzen Resort. Tägliche Reinigung des Zimmers und täglicher Wechsel der Handtücher. Aber nicht eines der Handtücher war fleckenlos sauber. Schutzmaßnahmen gegen Corona: An mehreren Stellen im Hotel gibt es Spender mit Desinfektionsmittel. Die Tische im Restaurant wurden zudem mit reichlich Abstand aufgestellt. Weitere Maßnahmen gibt es nicht. So wie überall auf Sansibar verzichtet man auch im Hotel in allen Bereichen auf das Tragen eines Mundschutzes.
Das Coral Reef Resort befindet sich in erster Reihe am Strand von Pwani Mchangani. Unmittelbar neben dem besten Hotel der ganzen Insel (Melia). Die Lage ist äußerst schön und herausragend. Wunderbares Riff und imposante Klippen. Wobei der weitläufige Garten des Hotels etwas mehr Pflege nötig hätte. Geschäfte erreicht man zu Fuß innerhalb von 30 Minuten. Das einzig empfehlenswerte Restaurant der Umgebung ist im Waikiki-Hotel (20 Gehminuten am Strand entlang). Mit dem Taxi oder Bus benötigt man etwa eine Stunde bis zum Airport oder nach Stone Town.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animation...? Sport...? Kinderbetreuung...? Fehlanzeige. Die einzig organisierte Unterhaltung in der ganzen Woche bestand aus einer nett gemeinten Massai-Show, welche mangels Werbung bei den Gästen auf wenig Interesse stieß. Das Freizeit-Angebot des Hotels kann man deshalb mit zwei kurzen Worten beschreiben: Pool und Strand. Der Pool wurde ständig gesäubert. Sah aber trotzdem immer schmuddelig aus. So das die Hotelgäste ihn eigentlich nur fürs Instagram-Shooting oder als Plantschbecken nutzen. Ständig gereinigt wurde auch der Strand. Dort gab es mehrere (kostenlose) Liegen mit zerfledderten und fleckigen Auflagen. Ins Meer konnte man aber nur am Morgen und am Abend springen. Zur Mittagszeit herrschte Ebbe. Da war das Wasser über einen fast 300 Meter breiten Streifen fast vollkommen verschwunden. Die Fauna vom Watt fanden wir gerade in unserem Abschnitt sehr sehenswert. Bunte Seesterne, Seeigel in allen Größen und Farben, massenhaft Krabben und unzählige Tiere die wir nie zuvor gesehen hatten gab es dort. Die Verkäufer am Strand empfanden wir allgemein als lästig. Ich empfehle aber trotzdem mal eine (kostenpflichtige) Watt-Wanderung mit den "Beach-Boys" zu machen. Denn die haben uns viele Tiere und Schlupfwinkel gezeigt die wir ohne Hilfe niemals entdeckt hätten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2020 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 518 |