- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist klein und gemütlich, die Zimmer (Bungalows) sind geräumig, aber einfach eingerichtet – zwei Betten, jeweils etwa 1,40 m breit, eine Wandtisch mit Spiegel, ein Kühlschrank, eine Klimaanlage mit Fernbedienung (die aber nicht immer funktioniert), ein Fernseher (der allerdings lediglich spanische Programme gespeichert hat) und ein kleiner Schrank. Dazu gibt’s Bad mit Dusche (max. lauwarmes Wasser) und Toilette sowie eine Terrasse, auf der ein Tisch und zwei Stühle stehen. Der (überdachte und ansonsten offene) Speisesaal ist je nach Lage der Bungalows zwischen 10 m und 100 m entfernt, direkt neben dem Speisesaal befindet sich die Bar. In der Nebensaison waren vielleicht 10 Zimmer belegt, so dass man immer ausreichend Platz bekommen hat, sowohl im Speisesaal als auch am Strand. Das Publikum bestand aus ein paar Deutschen, Schweizern und Engländern, an den Wochenenden überwiegend aus einheimischen Touristen (ca. 40-50 zusätzliche Gäste von Freitag – Sonntag). Das Durchschnittsalter der ausländischen Touristen würden wir zwischen 30 und 40 ansiedeln. Das Hotel gleicht einem Freilichtzoo. Direkt neben dem Speisesaal befindet sich ein Futtertrog für Papageien, die sich frei in der Anlage bewegen (6 Aras, 1 Kakadu und diverse kleinere, grüne Papageien, die für Venezuela typisch sind). Hin und wieder darf man sich mit den Vögeln um sein Essen oder seine Getränke balgen – in der Regel gewinnt der Papagei J. Auf der Insel selbst lebt auch eine verwilderte Eselherde, die sich ebenfalls hin und wieder in die Anlage verirrt – voraussichtlich, weil das Gras dort deutlich grüner und frischer ist als auf dem Rest der Insel. Da diese Art von Rasenmäher unerwünscht ist und vom Personal verscheucht wird, ist es kein seltener Anblick, abends einen Esel durch die Bar traben zu sehen, gefolgt von einem wild fuchtelnden Security-Menschen. Alles in allem ist es ein kleines, gemütliches Hotel einfacher Ausstattung, gut geeignet für unkomplizierte Leute, die nicht zu viel erwarten und sich auch mal selbst zu helfen wissen (zum Beispiel wenn – wie bei uns – die Fernbedienung der Klimaanlage defekt ist, benutzt man eben den großen Schalter an dem Gerät selbst). Das Hotel ist ideal für Menschen, die nicht anspruchsvoll sind, Ruhe suchen, sich mal selbst helfen können und sich im klaren darüber sind, dass man Venezuela in keiner Weis mit europäischen Standards vergleichen kann. Wenn man sich von den Tagesgästen nicht verrückt machen lässt und den Trubel unter „Erfahrungen“ verbucht, sind auch die Einheimischen gut auszuhalten. Die Mentalität ist gewöhnungsbedürftig, da sie sich von unserer gänzlich unterscheidet. Man wird die Menschen lieben oder hassen (hin und wieder wechselt der Eindruck auch täglich) aber dazwischen gibt’s nix! Für den Bootstransfer sollte man sich Badelatschen oder Treckingsandalen ins Handgepäck packen, da andernfalls die Gefahr besteht, mit nassen Füßen anzukommen. Sowohl Euros als auch Dollars werden relativ problemlos in den Wechselstuben getauscht, bei Travellerschecks klappt’s nicht immer auf Anhieb. Im Hotel selbst ist Geld tauschen nicht (mehr) möglich, da inzwischen (Mitte Oktober 2005) ein neues Gesetz verabschiedet wurde, das Geldwechseln ausschließlich den Wechselstuben vorbehält. Die nächste Wechselstube ist in El Yaque, gegenüber dem Schwesterhotel beim Hotel California und öffnet morgends um 8:00 Uhr. Sehr schön und landestypisch ist der Merkato Municipale auf der Isla Margarita, auf dem man von Lebensmitteln über Kleidung bis zum Hausrat alles (und für unserer Verhältnisse sehr günstig) bekommt. Der Taxitransfer von El Yaque zum Markt ist für etwa 15.000 Bolivar zu bekommen. Der Mini-Markt innerhalb der Anlage ist relativ teuer, günstiger ist der Mini-Markt auf der anderen Straßenseite, der zum Nachbarhotel "Brisas del Mar" gehört. Ob ein Handy funktioniert oder nicht kann man pauschal nicht sagen. Unseres ging nicht, das unserer Nachbarn funktionierte einwandfrei. Telefonieren geht am besten außerhalb der Anlage mit Hilfe einer Telefonkarte, da die Telefonanlage im Hotel bei Auslandsgesprächen nicht wirklich zuverlässig ist.
Der Beschreibung, die wir bereits unter „Hotel“ geliefert haben, ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Fazit: Die Zimmer sind sehr geräumig und ausreichend möbliert, es ist alles da, was man so braucht – da hatten wir bei anderen Reisen durchaus schlechtere Zimmer, sowohl hinsichtlich der Ausstattung als auch hinsichtlich der Größe.
Das Essen wird jeweils in Buffetform gereicht, wobei wir uns nie beschweren konnten. Es waren zwar immer die gleichen Zutaten, diese jedoch unterschiedlich zubereitet. Bestandteile des Buffets waren Nudeln, Reis, Kartoffeln und Gemüse sowie Fisch, Hühnchen und Rindfleisch. Außerdem gab es ein Salatbuffet, überwiegend mit Rohkostsalaten. An Obst waren Melonen verschiedenster Art und Ananas zu bekommen, hin und wieder auch Bananen, diese aber eher selten. Das Frühstücke bestand aus verschiedenen Sorten Cornflakes, Weißbrot, Pancakes und anderen fettgebackenen Köstlichkeiten. Dazu wurde Wurst und Käse angeboten. Kaffee, Cappuccino, Tee und Saft standen ebenfalls zur Verfügung. Wasserflaschen kann man im Speisesaal auffüllen, was den Vorteil hat, dass man einerseits nicht auf das Öffnen der Bar (ab 10:00 Uhr) warten muss und andererseits dort nicht mit Plastikbechern zugemüllt wird (alle Getränke, die außerhalb der Bar getrunken werden, werden in Plastikbechern gereicht). Die Bar selbst hat – unabhängig von der ausgehängten Getränkekarte – lediglich ein begrenztes Angebot. Entweder haben wir uns schlecht verständlich ausgedrückt oder aber die Barkeeper wissen selbst nicht, was auf der Karte drauf steht. Mit Pina Culada, Cuba Libre oder dem ausgezeichneten einheimischen Bier Polar und Polar Ice kann man allerdings wenig falsch machen. Es gibt zwar nicht immer alle Cocktails (hin und wieder gehen sie aus, besonders am Wochenende oder man muss warten, bis das Bier gekühlt ist), aber auf dem trockenen muss eigentlich niemand sitzen. Auch bei der Gastro gilt anschließend, dass es durchaus ausreichend, vielfältig und lecker ist, wenn man keine überzogenen Ansprüche hat und sich immer wieder klar macht, dass das Angebot für einen durchschnittlichen Venezuelaner bereits einem Schlaraffenland gleichen muss, auch, wenn unsereins vielleicht hin und wieder das Gefühl hat, es sei immer das Selbe.
Hier kommt es stark darauf an, was man erwartet. Grundsätzlich sind die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit – wenn sie wollen und können! Getränke sollte man sich auch zum Essen lieber selbst holen, wobei die Bar wie bereits erwähnt direkt neben dem Speisesaal liegt und das daher kein größeres Problem sein dürfte. Handtücher für Pool und Strand werden problemlos täglich getauscht, ebenso die Duschtücher im Zimmer. Liegen sind (zumindest am Strand) ausreichend vorhanden, wenn auch nicht alle Strandliegen in bestem Zustand sind. In welchem Rhythmus die Bettwäsche erneut wird, konnten wir nicht herausfinden, da alles gleich aussieht. Da uns aber nichts negatives aufgefallen ist, gehen wir davon aus, dass auch hier ein regelmäßiger Wechsel stattfindet. Das Reinigungspersonal ist – was die Wäsche angeht – ziemlich zuverlässig, weniger jedoch, wenn es ums aufräumen geht. Es empfiehlt sich, Bierfalschen, Gläser oder ähnliches von vornherein wieder selbst in den Gastrobereich zu tragen (andernfalls macht es nämlich niemand), was kein Problem sein dürfte, da man dort so wie so dreimal täglich hin läuft. Bei der Verständigung wird’s dann schon schwierig. Lediglich zwei Menschen in der Anlage sprechen gutes Englisch, alle anderen lediglich ein paar Brocken. Sobald Schwierigkeiten auftauchen, sind allerdings alle Sprachkenntnisse vergessen, es wird nur noch Spanisch gesprochen. Geld zu tauschen ist im Hotel schier nicht möglich, Travellerschecks schon gar nicht. Am besten direkt am Flugplatz tauschen oder im Hotel California, direkt gegenüber dem Schwesterhotel auf Margarita. Telefonieren funktioniert nur, wenn die Leute Lust dazu haben – so wollten wir einmal nach Deutschland telefonieren und haben die freundliche Auskunft erhalten, dies ginge erst wieder nächste Woche! Gewöhnungsbedürftig ist die Einstellung des Personals, dass ausländische Touristen im direkten Vergleich mit venezuelansichen Touris Gäste zweiter Klasse sind. Politisch ist dies verständlich, die einheimische Oberschicht muss eben gebauchpinselt werden, allerdings ist diese Erfahrung nicht wirklich schön. Auffallend wird die unterschiedliche Behandlung an den Wochenenden, wenn einheimische Gäste einfallen – da hat man als ausländischer Touri nicht mehr viel zu melden, schade eigentlich. Toll war allerdings, dass wir am Abreisetag bis abends im Zimmer bleiben konnten und nicht - wie sonst üblich - bereits mittags auschecken mussten. Hier zeigt sich die aus europäischer Sicht widersprüchliche Mentalität: Die Menschen sind durchaus gewillt, einem so weit wie möglich entgegen zu kommen, allerdings nur, wenn es für sie nicht mit Einschränkungen oder zusätzlichem Aufwand verbunden ist. Insgesamt betrachtet ist der Service – wenn man die Mentalität berücksichtigt – nicht wirklich zu bemängeln, aber für uns Europäer doch hin und wieder gewöhnungsbedürftig. Wenn man aber, wie bereits oben erwähnt, unkompliziert ist und sich auch mal selbst zu helfen weiß, kann man gut damit leben (an einen Tag besser, an einen Tag schlechter).
Das Hotel selbst liegt ziemlich einsam und verlassen. Nach San Pedro, zum nächst gelegenen Ort, läuft man am Strand entlang ca. 40 Minuten – wirklich sehenswert ist das Dörfchen allerdings nicht. Isla Coche ist eine karge Insel – aber was will man auch an Vegetation erwarten bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 700 cm/Jahr? Die Hotelanlage selbst ist allerdings sehr schön mit Kokospalmen bepflanzt. Der geringe Niederschlag hat zwar den Nachteil einer fehlenden Flora, jedoch den Vorteil, dass man von Regenzeit nicht viel merkt. Wir hatten – trotz Regenzeit – innerhalb von zwei Wochen lediglich einen Tag Gewitter, an den anderen Tagen konnten wir uns über blauen Himmel und Sonnenschein freuen. Der Flughafen befindet sich auf der großen Nachbarinsel Margarita, wo auch das Schwesterhotel „Yaque Paradies“ seinen Sitz hat. Zwischen El Yaque und Coche gibt es einen kostenlosen Bootstransfer, den man 1x täglich kostenfrei nutzen kann – allerdings sollte man die Fahrtzeiten (sowohl Hin- als auch Rückfahrt) bereits am Vortag mit der Rezeption absprechen, da die Boote keinen festen Fahrplan haben und darüber hinaus bei Dunkelheit grundsätzlich nicht fahren dürfen (zum Schutz der Pelikankolonie, die an der Inselspitze brütet). Wie der Anlegesteg in El Yaque zukünftig aussehen wird, können wir nicht sagen, da er an unserem Abreisetag dank Sturm und gewaltigen Wassermassen weg gerissen wurde und erst wieder aufgebaut werden muss. Insgesamt ist die Lage sehr, sehr ruhig, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf Coche selbst sind so gut wie nicht vorhanden. Trubel veranstalten lediglich die venezuelanischen Tagestouristen, denen man aber am Strand durchaus aus dem Weg gehen kann. Das Hotel ist empfehlenswert, wenn man - wie wir - einfach nur Ruhe und Erholung sucht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die eindrücklichste Unterhaltung ist die, die die Einheimischen selbst liefern! Samstags ist Folkloreabend, was bedeutet, dass ein Sänger (wahlweise eine Sängerin) landestypische Schnulzen trällert und die venzuelanischen Gäste begeistert mitsingen. Als ausländischer Tourist kann man nur noch amüsiert dasitzen und das Treiben beobachten – oder kapitulieren und den „Ort des Schreckens“ mit einem Eiskübel voll Polar Ice verlassen. Ansonsten ist das Hotel frei von jeglicher Animation, bietet aber gleichwohl viele Möglichkeiten. Man kann Bälle, Spiele, Kanus, Fahrräder (Achtung, die Reifen verlieren Luft!) und vieles mehr kostenfrei ausleihen. Für Kinder gibt es Sandspielsachen, Schwimmringe, Schwimmnudeln und andere Dinge. Darüber hinaus gibt es einen Tennisplatz, wobei der Platz selbst vom Belag her recht gut ist, aber ein ziemlich unmotiviert in der Gegend rum flatterndes Netz hat. Zu empfehlen ist die Schnorcheltour nach Cubagua, bei der Insel-Safari auf Margarita müssen Gäste der Isla Coche leider vorzeitig abbrechen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kerstin+Thomas |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |