Hotel Classic Harmonie

"Über Nacht kamen mehr Buchungen rein, als wir Zimmer haben. Alles belegt." Das ist ungefähr das Letzte, was man als Gast hören möchte, wenn man abends nach 5+ Stunden Zugfahrt im Hotel eintrifft und den Voucher abgibt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 20 Minuten des Wartens vergangen, in denen an der Rezeption auf Monitore gestarrt und telefoniert wurde. Der Plan sah vor, dass man mich zu einem Hotel am anderen Ende der Altstadt bringt. Dort einchecken, übernachten - und am nächsten Morgen wieder Rück-Umzug ins eigentliche Hotel. Wie ich da wieder hinkommen sollte? Nun, laufend und mit der U-Bahn, auf eigene Kosten und eigene Faust. Weil ich mit Gepäck reiste, habe ich mir tags drauf trotzdem ein Taxi gegönnt - die Quittung wurde immerhin erstattet. An Stelle des Hotels hätte ich mir in einem solchen Fall ein Zimmer-Upgrade oder ein Tellerchen Tut-uns-leid-Spekulatius oder ein Fläschchen Kommt-nicht-wieder-vor-Prosecco oder zumindest ein aufrichtiges Wort des Bedauerns für die Unannehmlichkeiten und den Zeitverlust abgerungen - nichts davon passierte. Und deshalb war dies mein erster und letzter Aufenthalt in diesem Hotel - trotz schönem Frühstücksbuffet, überaus freundlichem Buffet-Personal, toller Lage und gut ausgestattetem Zimmer.

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