- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Hotel allgemein Das Hotel Bozica ist ein äußerlich wirklich stilvolles Hotel mit edlem Ambiente, was sich z.B. in der Einrichtung der hellen Aufenthaltsräume (neue bequeme Möbel, dunkler Holz-Fußboden, lange Glasfront mit Meeresblick), der Zimmer und des Restaurants wiederspiegelt. Im ganzen Hotel ist W-LAN verfügbar; aber aufgepasst: es handelt sich um ein komplett unverschlüsseltes Netzwerk. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen (z.B. kostenpflichtige eigene VPN-Verschlüsselung, die man bereits vor Urlaubsantritt auf seinem Notebook oder Tablet einrichtet) sind daher unerlässlich! Das Publikum ist international (Engländer, Skandinavier, Italiener, Kroaten, Russen). Betrüblich: in der ersten Woche waren wir die einzige deutsche Familie mit Kind; mit den Kindern der übrigen Hotelgäste konnte unser Sohn mangels Sprachbarriere nicht kommunizieren. Das änderte sich erst in der zweiten Woche, als mehrere deutsche Familien anreisten. Achtung: einmal im Jahr findet auf der Insel ein Volksfest zu Ehren des örtlichen Schutzheiligen statt (in unserem Fall am 16. Juli). Dann sollte man – wenn man denn in der betreffenden Nacht Schlaf finden will – sich möglichst nicht auf der Insel aufhalten, denn es gibt im Hafen des nahegelegenen Ortes Sudurad ein mega-lautes Konzert; und zwar von 23:00 Uhr bis 05:00 Uhr nachts. An Schlaf ist in dieser Nacht nicht zu denken, weil das Hotel nur einige hundert Meter vom Festplatz entfernt liegt. Alle Familien waren am Folgetag stinkesauer; leider ist das Hotel-Management machtlos gegen dieses Event. Auf meine Beschwerde hin sagte mir der Nachtportier: „Welcome to Balcan!“
Die Zimmer sind sauber, gepflegt und zweckmäßig eingerichtet (Mini-Bar, TV, W-LAN, Klimaanlage); außerdem reinigt der Service täglich zuverlässig. Das Hotel verfügt hauptsächlich über Zimmer bzw. Appartements mit Meeresblick; dies liegt daran, dass das Gebäude in einen Steilhang gebaut wurde und es daher keine rückwärtige Gebäudefront gibt. Dieser Vorteil hat aber auch eine gewaltige Schattenseite: alles spielt sich ausschließlich auf der Vorderseite/Meeresblickseite des Gebäudes ab: Pool- und Sonnenliegen-Bereich, überdachte Restaurant-Terrasse, Bar-Terrasse mit Sitzgruppen. Man nimmt man bei offenem Fenster daher zwangsweise intensiv permanent am Tag- und Nachtleben teil. Vor Mitternacht ist an Schlaf nicht zu denken, weil die Geräusch-Kulisse dies gar nicht zulässt. Auf den Terrassen sitzen die Gäste, die sich bei Wein, Bier & Cocktail noch unterhalten und manche spielenden Kinder sind zu dieser Zeit auch noch nicht müde! Wenn man selber spät schlafen geht, ist das natürlich unproblematisch; gerade für Familien mit Kindern ist dies aber nicht immer einfach. Wir mussten mehrmals Gäste, die spätnachts auf den Balkonen bzw. Terrassen ihrer Hotelzimmer noch lautstark angeregt Gespräche führten, zur Ruhe ermahnen. Auch stellt frühmorgendlicher Motorboot-Verkehr zeitweise ein Lärmproblem dar. Man könnte natürlich die Fenster und Terrassentür des eigenen Zimmers schließen: dann aber ist in den Sommermonaten im Zimmer eine Luft zum Fast-Ersticken. Oder man schaltet die Klimaanlage an und holt sich eine Erkältung. Da ich aber bei laufender Klimaanlage nicht schlafen kann, schied diese Option für mich aus. Während der gesamten Woche konnte ich nicht länger als bis 07:30 Uhr schlafen; sobald frühmorgens Gäste anreisen, die Personenfähre bzw. Motorboote am Hotel vorbeifahren oder die ersten Kinder noch vor dem Frühstück in den Pool springen, ist die Nacht vorbei. Das Hotel ist – wie ich finde – insgesamt relativ hellhörig.
Das Frühstücksbuffet, welches dort morgens von 07:00 Uhr bis 10:30 Uhr angeboten wird, ist allerdings ziemlich durchschnittlich. Aufgrund der sehr breiten Angebots-Palette (Brot, Brötchen, warme Speisen, verschiedener Aufschnitt, Müsli/Cerealien, Obst) ist immerhin für jeden etwas dabei. Eierspeisen und Omeletts werden auf Wunsch frisch zubereitet. Das Restaurant bietet eine gehobene mediterrane Küche; ist allerdings nicht ganz billig. Dafür darf man beim Essen auf der holzüberdachten Terrasse einen famosen Ausblick über die Bucht, den Hafen und die dort liegenden Segelboote genießen. Tagsüber kann man in der hoteleigenen Bar Getränke bestellen. Die englischen Gäste, die bereits mittags mit Bier & Wein anfingen, haben hiervon auch reichlich Gebrauch gemacht…
Das gesamte Personal (egal ob im Service, im Restaurant oder an der Rezeption) ist sehr freundlich, entgegenkommend, aufmerksam und wirklich immer hilfsbereit.
Absolut ruhige Lage, kein Verkehr, nichts. Dafür ist die Anreise nicht einfach: entweder, man nimmt für den Hin- und Rücktransfer pro Person jeweils (!) 45 EUR in die Hand, dann wird man vom hoteleigenen Fahrer am Airport Dubrovnik abgeholt, mit einem Transporter etwa 45 Minuten zum Bootsanleger gefahren und dann per Speed-Boot nochmals 10 Minuten zum hoteleigenen Anleger gebracht (das Gepäck wird selbstverständlich ebenfalls vom Fahrer bzw. den Hotelangestellten getragen). Diese Option haben wir gewählt, was auch die absolut richtige – wenn auch mit 270 EUR sehr teure – Entscheidung war (3 Personen x 45 EUR x Hin- und Rückfahrt). Diese Aufpreis sollte man m.E. zwingend einkalkulieren und auf den gesamten Urlaubspreis aufschlagen, denn die Alternative sieht so aus: man schlägt sich mit seinem gesamten Urlaubsgepäck in öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Hafen Dubrovnik durch, von wo es dann mit der Personenfähre nach Sipan geht (Fahrzeit ca. 80 Minuten); vom Schiffsanleger Sipan sind es dann nochmal ca. 500 Meter (beschwerlicher, weil steil bergauf ansteigender) Fußweg ins Hotel. Meines Erachtens ist die letzte Option wegen des enormen Zeitverlustes und der Mühe nicht ratsam: als wir an unserem Ankunftstag abends in der Hafen-Taverne beim Wein saßen, konnten wir die Ankunft von Mitreisenden beobachten, die mit uns zusammen im Flieger aus Wien in Dubrovnik gelandet sind, dann allerdings die Fähre genommen haben und aufgrund dessen geschlagenen drei(!) Stunden nach uns im Hotel eintrafen. Ob man das will?
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel ist m.E. nicht für Familien geeignet: wir haben einen zweiwöchigen Urlaub im Hotel verbracht und waren damit fast die einzige Familie, die sich für einen derartig langen Zeitraum hier aufgehalten hat: die übliche Aufenthaltsdauer der Gäste beträgt durchschnittlich maximal eine Woche. Eine Vielzahl von Feriengästen verbringen hier aber auch nur einige wenige Tage (beispielsweise drei Tage Erholung nach einem mehrtägigen Insel-Trip oder einem Städte-Aufenthalt in Dubrovnik). Das hat auch einen guten Grund: nach einer Woche hier im Hotel haben auch wir festgestellt, dass diese paar Tage eigentlich vollkommen ausreichend ist. Es gibt hier so gut wie keine Abwechslung: es werden keinerlei Aktivitäten im Hotel angeboten; absolut nichts. Auch für Kinder nicht. Es besteht die Möglichkeit, einen Ausflug mit dem Speedboot zu buchen; davon haben wir wegen der hohen Preise aber abgesehen. Gut: man kann natürlich am sauberen Hotel-Pool oder im Meer baden, schwimmen, sonnenbaden, tauchen & schnorcheln, ein Kajak mieten, spazieren gehen oder mit der Fähre entweder auf die Nachbarinsel Lopud und nach Dubrovnik (ca. 80 Minuten Fahrzeit) fahren. Und es gibt die Möglichkeit, sich zu einer geführten Wanderung anzumelden, die morgens um fünf Uhr hier am Hotel starten soll. Während unserer Anwesenheit hat allerdings kein einziger Gast von diesem Angebot Gebrauch gemacht… Einziger Höhepunkt der Woche ist der Auftritt eines (zugegebenermaßen ziemlich genialen) Musiker-Duos, die am Sa. drei Stunden am Pool ein Mini-Konzert geben. Ansonsten wiederholen sich die Tage in gleichbleibender Monotonie. Was fein ist, wenn man mal einige Tage komplett ausspannen will; nach einer Woche aber (wie oben gesagt) echt öde wird! Während unseres Aufenthaltes war der Pool zur Reinigung und Neu-Befüllung zwei Tage komplett gesperrt. Das wäre in anderen Hotels ein Ding der Unmöglichkeit!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 1 |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 6 |