- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Ariston Molino gehört mit ca. 170 Betten zu den großen Hotels. Es hat sieben Stockwerke und dafür ist die Gartenanlage entgegen der Aussage im Prospekt eher klein zu bezeichnen, d.h. das Grundstück wird durch das Haus selbst, den weitläufigen Parkplatz, den Thermalbecken und dem Tennisplatz ausgefüllt. Das Alter des Gebäudes schätze ich auf 50 Jahre. Es ist die recht schlichte Betonbauweise der 60er Jahre mit den entsprechenden Folgeschäden an der Fassade, den Balkonen etc. Dennoch macht das Haus einen recht ordentlichen Eindruck. Es ist alles sehr sauber. Der Empfang, die Bar und der Speiseraum wirken durch die barocken Möbel ein wenig plüschig, wobei die Sitzmöbel schon recht durchgesessen sind. Wir hatten Vollpension gebucht und das ist die beste Wahl, wenn man die Anwendungen Fango, Massagen) nutzt und sich deshalb gar nicht weit entfernen kann. Die Halbpension ist nur 5 € billiger und dafür kann man nicht woanders essen. Der PC für den Internetzugang befindet sich recht stiefmütterlich unter der Treppenschräge mit einem Minitisch. Ärgerlich war der langsame Zugang mittels eines 56K- Modems, lächerlich die Gebühr in der Rechnung gesondert ausgewiesen, für mich 0,90 €, bei der Höhe des Pensionspreises mehr als lächerlich! Das Hotel wird überwiegend von alten Menschen besucht 70 bis 90 Jahre, die in dem warmen Wasser und im Fango die Leiden lindern möchten. Alle anderen Altersgruppen sind in der Minderzahl, Kinder kann man an einer Hand abzählen. Deutsche bilden die größte Reisegruppe, zu Ostern nahm die Zahl der Italiener stark zu. Da das Hotel nur mittelmäßig belegt war, hatte man überall viel Platz, es gab niemals Gedränge oder ärgerliches Warten. Als Erholungsurlaub nach überstandener Operation war es für uns insgesamt ein schöner Aufenthalt. Wegen des Wetters (um 20°) war auch das Zimmer erträglich, wenn auch das Negativste überhaupt.
Wir bewohnten ein sog. Standardzimmer. Von der Größe ausreichend aber lang und schmal. Die Möblierung einfach, schleiflack weiß mit abgestoßenen Kanten und Ecken. Ansonsten alles recht alt, abgenutzt, das Bad klein, vor einigen Jahren erneuert, deshalb eine Stufe höher. Die Armaturen billig, baumarktware; der Duschkopf ausgeleiert, fällt ständig runter. Da man in Italien keinen Fensterkitt kennt, rappeln die Fensterscheiben. Die Einfachverglasung hält weder Lärm noch Hitze und Kälte ab. Die nachträglich aufgestellte Klimanlage möchte ich nicht rappeln hören. Die Türen schließen schlecht, haben keine Gummidichtung, deshalb hört man jeden Laut vom Flur. Gut dass die älteren Menschen nur schleichen. Es scheint aber auch bessere Zimmer zu geben, natürlich entsprechend teurer.
Das Hotel hat einen sehr großen Speisesaal. Da er nicht optisch unterteilt ist, wirkt er etwas kalt. Die meisten sitzen zu zweit an kleinen runden Tischen, für größere Gruppen gibt es auch eckige Tische. Das Frühstück wird im ersten Stock mit Blick in den Saal eingenommen. Das Essen ist typisch italienisch, umfangreich, abwechslungsreich, reichhaltig, hochwertig. Unter einer Stunde kann man das Menü nicht bewältigen. Das Menü wird am Tisch serviert, das Salatbuffett ist weniger abwechslungsreich, die Nachspeisen werden früh von den Gästen (eine für mich unverständliche Unverschämtheit) abgeräumt. Wenn man aber noch einen Wunsch hat, so eilt jeder Kellner dafür in die Küche und trägt diese letzte Leckerei zum Platz. Die Preise für die Tischweine liegen zwischen 10 und 40 €. Das Frühstück ist dagegen recht einfach zusammen gestellt und wenig abwechlungsreich. Aber man wird auch hier satt. Müsli, Brötchen, Marmelade (nicht abgepackt), Wurst, Käse, mehr brauche ich morgens nicht. Dazu Kaffee, Saft, Wasser , Tee; vom Sekt naschten nur wenige.
Die Freundlichkeit des Personals kann man nur loben. Nach kurzer Zeit ist man überall bekannt. Auf alle Fragen gibt es freundliche Hilfe. Zum Osterempfang begrüßt die Familie jeden Gast einzeln. Die familiäre Atmosphäre ist der größte Trumpf des Hotels. Ich weiß nicht, ob dies bei voller Belegung auch noch möglich ist. Deutsch wird überall verstanden, wenn auch die Bedienung manches italienische Wort einfließen lässt, für die Verständigung ist das kein Problem.
Das Hotel liegt im westlichen Teil Abanos, etwa 200 Meter von der Fußgängerzone entfernt. Dort gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten. Zum großen Supermarkt geht man etwa 10 Minuten. Wir sind mit dem Flugzeug über Venedig angereist. Der selbst arrangierte Transfer zum Hotel war etwas umständlich (Taxi, Bahn, Taxi) und kostete etwa 48 €. Den Rücktransfer spendierte das Hotel. Mit dem Sammeltaxi ging das auch sehr schnell. Die Region ist durch Buslinien gut erschlossen. Wir unternahmen eine Tagesfahrt nach Padua und das klappte hervorragend, man sollte den Zustieg gut wählen, da die Busse zuletzt recht voll sind. Ausflugsmöglichkeiten gibt es zur Genüge. Wir konnten dies aber aus gesundheitlichen Gründen wenig nutzen. Mit dem hoteleigenen Fahrrad kann man die nähere flache Umgebung recht gut erkunden. In den euganeischen Hügeln wird es dann allerdings anstrengend.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Hotel besitzt eine großzügige Bäderabteilung. In 20 Baderäumen können die Fangoanwendungen zubereitet werden. Das Personal ist kompetent, kümmert sich redlich um die Patienten. Dabei ist alles sauber und ordentlich. Das war für uns wichtig. das Nutzen der Heilkraft des Fango. Genauso war es bei der Massage. Schönheitsprogramme werden kaum nachgefragt. Die passive Gymnastik soll auch sehr fachmännisch betreut werden. Die Geräte im Fitnessraum sind etwas betagt. Für die gelegentliche Nutzung jedoch völlig ausreichend. Im Tagungsraum werden Ialienischkurse angeboten. Schön sind die 4 Thermalbecken 32° bis 36° Grad warm, außen oder innen, für jeden etwas dabei. Abends geht man in die Bar. Gelegentlich kann man tanzen, dann wieder gibt es eine Modenschau. Es ist niemals laut, alles geht ruhig gemächlich zu.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im April 2006 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |