Hotel Aquino

Das kleine Tagungshotel ist modern und sauber. Frühstück kann extra gebucht werden. Die Gästestruktur ist international und zwischen 25 und 40 Jahre alt. Das Hotel überschreitet knapp die schwelle vom ordentlich zum liebevoll geführten Hotel durch Details wie die ausgehängte Wettervorhersage im Lift.

Auf dem Zimmer erwartet einen unter einem schwarzen Metall-Kruzifix eine aktuelle Ausgabe des "Rheinischen Merkur". Wer dieses Kampfblatt des katholischen Konservativismus in Deutschland mag oder darüber hinwegsehen kann wird in diesem Hotel eine angenehme Zeit haben. Die ausreichend großen Zimmer bieten Kühlschrank und (Mini-Röhren-)Fernsehen. Der "Balkon" ist allein ein Austritt, der zum Aufenthalt zu klein aber für Raucher groß genug ist. Wichtiger aber - das muss man wirklich positiv hervorheben - ist, dass das Zimmer *sehr sauber ist*. Kaum Staub; es ist sauber und angenehm. Dass die Klo-Bürste sichtbar sauber ist, ist ein gutes Indiz für ein allgemein positives Verhältnis zur Sauberkeit. Statt des bisweilen angegebenen W-Lan auf dem Zimmer gibt es Lan (ohne „W“ und dafür mit Kabel) an einem, mit Locher, Tacker und Tesa-Film ausgestatteten, Schreibtisch am Fenster.

Der Service bot zu keiner Zeit anlass zur Klage. Die Dame am Empfang war professionell höflich.

Das "Aquino" (wohl bezogen auf den Heiligen Thomas von Aquin) liegt sehr zentral in unmittelbarer Nähe zur Charité in Mitte und damit zwischen dem Wirtschafts-, Verkehrs- und Bildungsministerium und neben der Bundeszentrale der Grünen. Der Gebäudekomplex ("Katholische Höfe") beheimatet neben dem (Tagungs-)Hotel Aquino auch den Berliner Sitz der (Katholischen) Deutschen Bischofskonferenz. Im illustren Kreise der politischen Einrichtungen wirken die katholischen Institutionen (auch architektonisch) wie eine Trutzburg des Katholizismus im heidnisch/protestantischen Berlin.

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