- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Vorweg: wir sind Nichtraucher aus Überzeugung, insbesondere aus gesundheitlichen Gründen, daher auch die ständige Suche nach guten Nichtraucher-Hotels. Leider gibt es nur sehr wenige davon, denn die Raucher scheinen immer noch zu dominieren und haben sich nicht soweit im Griff, dass sie nicht bis in die Nacht hinein auf den Balkonen rauchen. Das zum Thema „Rauchen“. Das Hotel wurde aus etwa zehn schmalen Spitzgiebelhäusern zusammen gefügt. Man merkt es innen an kleinen Niveau-Unterschieden. Die Renovierung und Restaurierung wurde sehr liebevoll vom Architekten durchgeführt und ist gelungen. Ausnahme: der unpassende Flachbau, der eine Lücke schließt. Das Hotel soll 2000 in Betrieb gegangen sein, leider ist es vernachlässigt worden. Seit der Inbetriebnahme wurde offenbar der Teppichboden im EG, auf der Treppe und z. T. auch im 1. Stock in Fahrstuhlnähe nicht gereinigt: Er ist in Laufbreite regelrecht schwarz von Dreck, nur am Rand sieht man die Farben noch. Das war der erste „Schock“. Der Frühstücksraum ist sehr klein, bei Andrang um ca. 8:15 Uhr kann man nur am Buffet vorbei defilieren, fein der Reihe nach. Die Säfte wurden auf die Bar im davor liegenden Raum ausquartiert. Gravierenden Nachteil: Am Wochenende nahmen Außer-Haus-Gäste aus Ferienwohnungen dort auch ihr Frühstück ein (Familien mit z. T. zehn Mitgliedern) und drängten sich im Gänsemarsch durch den kleinen Buffet-Raum, um einen Tisch zu finden. Nicht nur sehr störend, sondern auch sehr unhygienisch. Die ruhigen Zimmer nach hinten raus haben den Nachteil, dass sie stark von Küchendünsten heimgesucht werden. Morgens vor 7:00 Uhr bereits riecht man den gebratenen Speck, mittags und besonders abends einen Mischmasch an Küchen-“Düften“. Ein Rundgang ergab, dass ein breiter Lüftungsschacht direkt über der Küchentür nach außen der Übeltäter ist. Von da aus verteilen sich die Gerüche mit dem Wind an der Fassade entlang. Ein schwerer Baumangel, den der Architekt wohl zu verantworten hat, dem aber leicht Abhilfe geschaffen werden könnte. Die Euphorie von „Frank“ im „Holidaycheck“ konnten wir in keiner Weise nachvollziehen geschweige denn teilen. Womit hat das Hotel die Vier Sterne verdient? Macht es die Sauna im Keller? Die Besitzer unfreundlich, wenn ihnen Kritik nicht passt, die dunkelhaarige Rezeptionistin überfordert und launisch. Die Hotelleitung ist eindeutig Profit orientiert. Und es scheint sich für die Betreiber zu lohnen. Die Teppichböden in den Fluren und auf den Treppen sind skandalös, Könnte es sein, dass positive Beurteilungen honoriert werden? Nie wieder „Altes Zollhaus“, nie wieder Horumersiel. Zielort im nächsten Jahr wird wieder das heimelige Neuharlingersiel sein, auch wenn es ein Museumshafen zu sein scheint. Das Drei-Sterne-„Janssen’s Hotel“ hat einen weitaus freundlicheren Service und ein Gäste freundliches Ambiente - ganz im Gegensatz zum Zollhaus. Daher: das 4-Sterne-Hotel verdient seine vier Sterne nicht! Das, was eigentlich ein freundliches, Gäste orientiertes Dienstleistungsunternehmen ausmacht: Eingehen auf Kundenwünsche, freiwilliges Anbieten von Problemlösungen, Entgegenkommen….fehlt hier völlig. Mir scheint das ein ausschließlich Profit orientiertes Unternehmen zu sein.
Eigentlich war es eine Dachkammer mit Gaube und ohne Balkon, von den ursprünglich ca. 15 qm gingen mehrere Quadratmeter für das ins Zimmer gebaute Duschbad verloren. Eine Schräge bis zum Boden sollte das Zimmer größer erscheinen lassen. Real nutzbare Bodenfläche ab der 2-m-Linie waren es vielleicht noch höchsten 10 qm, der Rest bestand aus Schrägen, Ecken und Kanten. Neben dem Duschbad gab es noch etwas Schräge mit einer Art Sideboard, auf dem ein kleiner Fernseher stand (****?), viel zu niedrig, um vom Bett etwas sehen zu können. Wir haben ihn kurzer Hand mit dem Kunststoffhocker aus dem Bad auf ein höheres Niveau gebracht. ein Tischchen, zwei Sesselchen (durch gesessen), ansonsten Allerwelts-Möbel (Janssen’s ***Hotel in Neuharlingersiel hat eine wesentlich pfiffigere Einrichtung, z. B. ist der Fernseher auf einer Drehstange in Augenhöhe schwenkbar!). Das Doppelbett war so weit in die Schräge geschoben, dass ich von der Seite her nicht einsteigen konnte, ich hätte vom Fußende hinein „hechten“ oder kriechen müssen - für eine 69jährige ein schwieriges Unterfangen. Kurzer Hand haben wir das Doppelbett aus der Nische um etwa 10 cm heraus gewuchtet in die Mitte des Raumes. Wenn ich dann im schrägen Licht der aufgehenden Sonne mit krummem Rücken aus dem Bett kroch, staubte es ausgeprägt. Auch auf dem Nachttisch lag eine passable Staubschicht. Vor dem Fenster fand ich einen großen, toten Nachtfalter. Offenbar wurde das Zimmerchen stiefmütterlich behandelt und war lange nicht mehr gereinigt worden. Oder es war schlampig gesaugt. Einen Kühlschrank sowie Bademäntel gab es auch nicht (oft schon Standard bei ***). Man bot uns einen transportablen an, der dann 24 Stunden geräuschvoll durchkühlte. Er wurde von uns umgehend ins Bad verbannt. Das Bad war ausreichend groß, allerdings ohne Wanne, Bidet und Handtuchhalter, nur zwei Haken. Die Duschtücher musste man über den Wandheizkörper „knüddeln“, die Handtücher mussten ihr Leben auf dem oberen Rand der Dusche fristen. Als wir uns beim Hotelier nach dem Preis des kleinen Zimmers erkundigten, wirkte er sehr reserviert und wies uns (wie immer Kaugummi kauend) darauf hin, das sei auch ein Komfort-Zimmer zum Normalpreis (Achsel zuckend: „Sie haben ja das andere Zimmer abgelehnt!“). Eine Diskussion war zwecklos, das merkten wir sofort. Also zahlten wir den vollen Preis.
Wir hatten nur Frühstück gebucht. Die Auswahl war o. k.: Aufschnitt, Käse, Marmeladen auf einer Insel mitten im Raum, Eier in verschiedener Form (Rühr-, hart gekochte, frisch gemachte Spiegeleier), Obstsalat, frische Früchte, Tomaten- und Gurkenscheiben und Fisch. Die Vielfalt beim Aufschnitt ließ jedoch zu wünschen übrig: immer dasselbe. Am ersten Morgen erhielten wir nur „reinrassigen“ Obstsalat aus Wassermelonen, ab dann vielfältig gemischten (sogar mit Pfifferlingen, s. o. ). Zwei Mittagmahlzeiten nahmen wir im Restaurant ein: Filet vom Salzwiesen-Lamm (wirklich?) war knusprig und innen rosa, die Beilagen auch lecker. Allerdings war der Koch zu faul, die Sehnenstränge zu entfernen. Die waren zäh und ließen sich mit dem vorhandenen Werkzeug kaum schneiden. Dadurch wurden die Filets beim Braten wie Schillerlocken gedreht: wenig fachgerecht. Den Service empfanden wir als sehr aufdringlich, man konnte sich kaum in Ruhe entscheiden, ohne mehrfach befragt zu werden. Abends wurde in zwei Etappen die Halbpension eingenommen: 18 und 20 Uhr. Von außen beobachteten wir, wie der Chef von Tisch zu Tisch schlenderte und sich (den obligatorischen Kaugummi kauend) mit den Gästen unterhielt. Auch nicht unser Fall.
Es gab von vornherein nur einen Magnetschlüssel (üblich sind zwei). Gemäß zwei Aushängen neben dem Fahrstuhl und im Flur versteht sich die Betreiberfamilie und Mitarbeiter als besondere Dienstleister und betont die Gästeorientierung. Wir waren extra früh angereist. Als wir gegen 11. 00 Uhr die Rezeption erreichten, baten wir die dunkelhaarige Rezeptionistin (im folgenden R genannt), das Zimmer schon einmal sehen zu dürfen. Das wurde strikt mit dem Hinweis abgelehnt, das Zimmer sei noch nicht fertig. Wir sollten um 14. 00 Uhr wiederkommen, vorher könnten wir ja noch etwas im Restaurant essen. Als wir dann kurz vor 14. 00 Uhr wieder eintrafen, war vor uns eine lange Schlange. Die beiden Sessel waren besetzt, so dass mein kranker Mann mindestens eine halbe Stunde stehen musste, bis alle Gäste vor uns abgefertigt waren. Die R wirkte echauffiert und überfordert, als sie uns endlich das Zimmer zeigte. Wir hatten „Nichtraucher“ und „Komfort“ gebucht, das Zimmer war geräumig (eigentlich selbstverständlich für ein ****-Hotel). Die Möbel waren modern und freundlich, aber nichts Besonderes. Das Zimmer lag ruhig nach hinten raus und hatte eine schöne Dachterrasse. Unmittelbar daneben waren drei weitere Dachterrassen, nur durch ein niedriges Mäuerchen getrennt und bis in die letzten Winkel einsehbar. Nun kam der 2. „Schock“: Auf der Nachbarterrasse stand eine Aschenschale, bis oben mit Kippen gefüllt. Nicht nur das, alles war vom letzten Regen ertränkt worden. Die Terrassen selbst waren dreckig, anders kann man das nicht bezeichnen. Offenbar von den letzten Herbststürmen des Vorjahres stapelten sich noch Unmengen von Blättern in Ecken und Kanten, die sich dort gesammelt hatten und bereits verrotteten. Der Boden war insgesamt sehr schmutzig. Ich traute mich gar nicht, zurück zu treten auf den hellgelben Rand des Teppichbodens. Gleich neben unserem NR-Zimmer befanden sich Raucherzimmer. Eine potentielle Gefahr, da viele Raucher „gemütlich“ bis in die Nacht hinein oder bereits morgens ab 3. 00 Uhr ihren Glimmstängel zünden, was für uns bedeutet: Fenster hermetisch zu. Wir benötigen jedoch dringend Frischluft, also fragte mein Mann, ob es noch ein anderes Zimmer gäbe. Erwartungsgemäß waren alle anderen passablen Zimmer vor uns belegt worden – bis auf eines. Das zeigte uns die R ziemlich widerwillig. Nachdem wir uns nach kurzem Überlegen für diese Miniversion von Zimmer (****?) entschieden hatten, raffte die R kurzer Hand und wie sie glaubte unbemerkt die Piccolo-Flasche an sich. Den Obstteller konnte sie nicht so schnell greifen, da sie unter dem rechten Arm Mappen trug. So kamen wir ungewollt in den Genuss von Frischobst. Offenbar war der Winzling von Zimmer für Arrangement-Gäste bestimmt. Nachdem wir das erste Zimmer wegen der Raucher-Nähe abgelehnt hatten, trat uns das Betreiberfamilie sehr reserviert und unfreundlich, um nicht zu sagen: feindlich gegenüber. Der Hotelier hat diesen „Akt“ der Ablehnung offenbar als persönlichen Affront empfunden, wohl deshalb, weil er selbst ein starker Raucher ist (ständig Kaugummi, um den starken Mundgeruch zu überdecken! Peinlich). Am Sonntag um 8:00 Uhr haben wir uns zum Frühstück einen ruhigen Tisch gesucht und dann das Frühstück komplett zusammengestellt. Der kleine Tisch war voll ausgenutzt. Nach einer Weile merkten wir, dass es dort sehr stark „zog“. Die Ursache war die offene Eingangstür. Ich machte mich auf die Suche nach einer Bedienung und fand in der Nähe des Buffets eine einzelne Dame. Meine höfliche Frage, ob sie vielleicht die Tür schließen könne, beantwortete sie Achseln zuckend und patzig mit „Sie haben sich ja den Tisch selbst ausgewählt!“. Peng! Gäste freundlich, Service orientiert, Dienstleistung?! Jegliches Angebot zur Abhilfe fehlte, jegliches Angebot zur Hilfe fehlte. Und der gleiche Sound wie der Hotelier benutzte. Ich fragte ahnungsvoll, wer sie sei, und ihre wieder patzige Antwort: „Die Chefin“. Als wir uns ein weiches Ei wünschten, erhielten wir ein noch flüssiges: sehr aufmerksam. Apropos Hygiene: Am dritten Tag fand ich einen Pfifferling im Obstsalat, wohl noch vom Vorabend. Der Pfifferling verschwand dann spurlos. Die Brötchen wurden von einem Lehrling ganzhändig ohne Handschuhe oder Zange „sorgfältig“ in Reih’ und Glied im Brötchenständer aufgestellt und entsprechend oft angefasst. Ebenfalls sehr unhygienisch. Der technische Service ließ auch sehr zu wünschen übrig. Die R reagierte jedes Mal genervt, zweifelte alle Angaben an. Zweimal musste ich den verstopften Duschablauf melden, bis dieser Mangel endlich behoben wurde. Die Leuchtstoffröhre im Schrank flackerte bei offenen Türen ständig. Zweimaliges Melden brachte endlich Erfolg: die Lampe wurde dann ganz ausgeschaltet (?), was ich persönlich rückgängig machte. Eine Reihe der Stühle im Restaurant (Frühstücksraum) war durchgesessen.
Das Hotel liegt nur wenige Minuten vom Ortskern entfernt, allerdings sehr laut an der Straße zum Hafen. Die hinteren Zimmer sind ruhig. Der Ortskern ist klein und hat in der Mitte eine Ruhezone. Es sind ein Supermarkt, eine Bank und die obligatorischen Andenken Geschäfte vorhanden. Ein weiterer großer Supermarkt ist am Ortsrand bequem, verkehrsfrei und ruhig entlang des Entwässerungsgrabens „Am Tief“ zu Fuß erreichbar. Ein großer Parkplatz gegenüber für Tagesgäste ist von Hotelgästen kostenlos nutzbar. Meer mit Grünstrand und den obligatorischen Strandkörben sind in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Für notorische Autobenutzer steht auch ein Parkplatz am Kurpark zur Verfügung. Der Kurpark mit Konzertmuschel und Musikveranstaltungen ist schnell zu Fuß erreicht. Dort gibt es oft leckere Bratwürstchen. Der groß angekündigte Sielhafen ist unspektakulär, um nicht zu sagen: langweilig (im Vergleich zu Greetsiel, Norddeich und Neuharlinger Siel). Es dümpeln nur kleine Boote vor sich hin, keine Fähren, keine Krabbenfischer. Nichts, was Leben bringen könnte. Gewollt, aber nicht gekonnt. Wenn man nicht ständig mit dem Auto „auf Achse“ sein will, bietet Horumersiel fast gar nichts. Ein Spaziergang auf dem Deich nach Schillig (großes Hochhaus-Hotel mit spektakulärem Blick über das Meer). Ein natürlicher Sandstrand sowie ein paar kleine Dünen machen den Reiz des Ortes aus. Der Rückweg kann direkt am Meer erfolgen. Trotz Hochsaison (August) reizlos und wenig attraktiv. Eine Woche Aufenthalt waren entschieden zu lang, wenn man nichts von „ölen, braten, wenden“ hält.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Die kostenlose Sauna im Haus und die kostenlos zu benutzenden Freibäder haben wir aus gesundheitlichen Gründen nicht genutzt. Wir bewegen uns lieber an der frischen Luft.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2008 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Irmtraut |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 2 |