Hotel Alte Post

Kurzfassung: Ein gutes Hotel mit sympathischem Team, aber "4 Sterne Superior" zu 140 Euro die Nacht werden einfach nicht eingelöst Wir waren 4 Nächte in der Sommersaison in der Alten Post. Die Erwartungen waren hoch - eine sehr stylishe Website mit virtuellem 360°-Rundgang durch den Wellnessbereich, "4 Sterne Superior" Klassifizierung und ein gehobenes Preisniveau hatten dazu beigetragen, Das Positive zuerst: Das Team ist sehr nett und freundlich, man fühlt sich willkommen. Wir bekommen ein Zimmer mit Innenhof-Balkon und Erker, sehr schön und liebevoll eingerichtet. Wir würden gerne den Zimmersafe nutzen - der verweigert die Zusammenarbeit wegen einer leeren Batterie. Kann passieren, wir geben kurz an der Rezeption bescheid. Leider passiert nichts, erst einen Tag vor der Abreise funktioniert der Safe wieder. Ein großes Manko bemerken wir erst abends - man dreht die Dusche auf und es kommt kein heißes Wasser. Hmmm... Hahn linksrum, rechtsrum, nichts. Irgendwann merke ich: Es tut sich einen Hauch etwas an der Temperatur - okay, also warten. Nach ca. 5 Minuten (!) ist das Wasser auf Duschtemperatur. In einem rustikalen Berggasthof verbucht man sowas unter lustiges Erlebnis. Im 4 Sterne Superior Hotel nicht. Dass der Abzugslüfter einen Rappel hat und nach jedem Duschen 5 Minuten lang an und aus geht, ist auch kein Drama, sollte aber nicht. Mir ist das Frühstück sehr wichtig, ich schlafe meist noch halb und möchte mich da schon richtig wohlfühlen. Auf Holidaycheck haben wir vorab gelesen: "Das Frühstücksbuffet ist lieblos" - das können wir bestätigen. Einfach ein paar Platten mit Wurststapeln in einer unbeleuchteten Vitrine, das ist schade und wäre so einfach zu beheben. Die angebotenen Schinken- und Käsesorten sind durchaus lecker - aber das Auge isst ja mit. In dem Hotel, wo wir jetzt gerade sind, ist das alles mir mehr Charme gelöst, Lachs gibt's auch und es steht jemand da, der einem die Eier so brät, wie man es haben möchte. Ich empfehle der Geschäftsleitung mal einen Besuch im Angerhof in Sankt Englmar, was dort an Frühstücksbuffet geboten wird, ist Lichtjahre besser, und die haben kein "Superior" im Rating. Das Hotel ruft im Fahrstuhl dazu auf, Bewertungen im Internet abzugeben - gelesen werden die dann aber wohl nicht. Schade eigentlich, der Unternehmer verpasst dadurch die Chance, sein Haus zu verbessern. Der Wellness-Bereich ist richtig schön und wir haben das Hotel auch deswegen gebucht. Die Überraschung dann vor Ort: Öffnungszeiten 15 Uhr bis 19:30. Das macht in der Skisaison sicher Sinn. Die Gäste sind ab 10 auf der Piste und wärmen sich ab 3 in der Sauna, bevor es Abends zum Apres-Ski geht. Im Sommer und für Nicht-Skifahrer geht das gar nicht. Wir schauen uns die Gegend an und wandern irgendwo, da kommt man erst um 6 zurück ins Hotel. Bis man geduscht ist, muss man dann in die Sauna hetzen, um noch einen Saunagang mit zu machen. Kaum ist man anschließend im Pool, werden demonstrativ die Lichter ausgemacht - "Jetzt aber bitte gehen." Am Wellness-Eingang stehen Schuhüberzieher - finde ich gut. Was aber den Haushandwerker und andere Mitarbeiter nicht daran hindert, mit Straßenschuhen herumzulaufen. Hygiene ist anders. Vielleicht ist das Preisniveau in Sankt Anton einfach so, aber wir haben gedacht: Okay, 3 Sterne für 100 Euro die Nacht, okay, aber 4 Sterne Superior für 140? Dafür passen einfach zu viele Dinge nicht. Und lieber ein ehrlicher Auftritt als rustikales Hotel im Internet, als die Style-Karte ziehen und man ist dann enttäuscht.

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