- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Agur Deneri ist ein kleines, überschaubares Hotel mit ca. 12 Zimmern. Es ist ein renoviertes Stadthaus im baskischen Stil, das zwar nur einfachen Komfort bietet (2 Sterne), aber durchaus seinen Charme versprüht. Einige der Zimmer verfügen über eine großartige Aussicht auf den Strand und den Hafen, das ist der eindeutige Pluspunkt des Hotels. Bei den Gästen handelt es sich fast ausnahmelos um Franzosen. Für Familien und Behinderte ist das Hotel nicht geeignet. Das Hotel ist seinen Preis nur wert, wenn man ein Zimmer mit Aussicht bekommt (das lässt sich aber buchen).
Bei den Zimmern kommt es ganz darauf an, welches man bucht: Aus unserer Sicht sind nur die Zimmer mit Aussicht ("vue sur mer") ihren Preis wert. Wir hatten "vur sur le port", aber den Hafen konnte man auch nur erblicken, wenn man sich aus dem Fenster streckt. Jedes Zimmer ist, wie es so schön heißt, "individuell" eingerichtet und hat jeweils ein landestypisches Motto. Bei uns lautete dies "papillons (Schmetterlinge)", und das muss man schon mögen ... Die meisten Zimmer haben nur ein kleines Doppelbett (140 cm breit), das ist aber bei der Reservierung ersichtlich. Mit der Sauberkeit war es nicht so gut bestellt: Oberflächlich war es OK, aber bei näherem Hinsehen waren doch Staub und Schmutz zu erkennen. Die Handtücher wurden nur alle paar Tage gewechselt. Das international bewährte System "Auf den Boden = bitte neu" scheint hier nicht bekannt; wir kriegten die gebrauchten Handtücher wieder aufgehängt. Die Zimmer verfügen über Telefon und Minibar; der Fernseher spricht nur französisch.
Das Frühstück war sehr spartanisch und eigentlich so, wie man es von ganz früher in Frankreich gewohnt war: Baguette, Croissant, verschiedene Sorten Marmelade, eine Sorte Käse, Butter, abgepackte Cornflakes, fertig. Wer es gerne deftig mag, bekommt dort ein Problem. Für "Süßmäuler " wiederum durchaus akzeptabel. Weitere Mahlzeiten oder Getränke werden nicht angeboten - eigenlich schade.
Absoluter Minuspunkt: Das Personal war sehr unfreundlich. Zur Begrüßung wurden wir ermahnt, dass die Rezeption über Mittag eigentlich geschlossen sei - gnädigerwiese wurde uns dann doch Einlass gewährt. Eine Reklamation über die nicht einwandfrei funktionierende Dusche wurde geradezu abgebügelt - "normalerweise" gebe es keine derartige Probleme. Beim (ohnehin dürftigen) Frühstück mussten wir oft auf Nachschub beim Kaffee oder Brot warten. Wir hatten nicht das Gefühl, wirklich erwünscht zu sein.
Das Hotel liegt in exponierter Lage über der Hafeneinfahrt von Saint Jean de Luz / Ciboure und bietet wunderschöne Aussichten, sofern man das richtige Zimmer gewählt hat. Auch vom Frühstücksraum und der Terrasse hat man diesen Traumblick. Diese Aussicht hat jedoch seinen Preis: 98 Stufen müssen jedes Mal runter und wieder hoch erklettert werden! Wer nicht mit dem Auto da ist, sollte über eine gute Kondition, funktionstüchtige Knie und (für den Abend) eine Taschenlampe verfügen. Für PKW gibt es einen abenteuerlichen, steilen, geschotterten Zufahrtsweg und es stehen einige Stellplätze zur Verfügung, diese sind jedoch nicht für Fahranfänger geeignet! Die Lage ist absolut ruhig, man kann wunderbar schlafen. In der unmittelbaren Nähe gibt es keinerlei Einkaufs- oder Verpflegungsmöglichkeiten; man muss also immer nach Ciboure "runter", wo es einige Lokale und einen kleinen Supermarkt gibt (ca. 10 min.) oder noch besser nach Saint Jean de Luz "rüber", wo wirklich alles geboten wird. Zum Bahnhof und Busbahnhof sind es ca. 20 min. zu Fuß. - Vom Hotel aus kann man auch einen schönen Spaziergang unternehmen, entlang der Bucht (in entgegengesetzter Richtung) nach Sokoa, wo es am Fischerhafen ebenfalls einige Lokale gibt. Dort startet auch der Küstenwanderweg nach Hendaye, der Sentier Littoral, der sehr zu empfehlen ist!
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2007 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 5 |