Hoposa Hotel Niu

Ein behagliches kleines Hotel mit 27 Zimmern, sehr sauber gehalten, mit guter Küche (Halbpension lohnt sich), direkt oberhalb einer malerischen Bucht mit durch Bäume gefilterter Seeluft... herrlich! Mallorca im Norden wird gern von britischen Barbaren frequentiert, allerdings logieren dort durchaus auch Menschen mit Kultur und so waren stets gepflegte Konversationen möglich. Handynetze sind mehrere verfügbar, Stärke je nach Position, Preise sind insgesamt moderat, ist eben touristisch dichter besiedelt als die Fincas, in denen ich ansonsten zu logieren pflege. Langjährige Stammgäste zeigten sich im Gästebuch deutlich enttäuscht vom Besitzerwechsel, allerdings ist die zum Teil harsche Kritik nicht wirklich nachvollziehbar. Service und Gastronomie sind absolut wunschgemäß, noch nicht perfekt aber schon nachgerade empfehlenswert! Ich würde in dieser Region wieder dieses Haus buchen, ich bin hochgradig zufrieden mit meinem Aufenthalt gewesen!

Das Junggesellenzimmer, welches mit zugewiesen wurde, hätte für eine zweite Person definitiv zuwenig Platz geboten, sowohl im Bett als auch im Kleiderschränkchen. Das Bad war zweckmäßg, wenngleich die Anordnung nicht in allen Fällen sinnig erscheint. Der Abfluß der Dusche hat sich mehrmals verlegt, Reklamationen hierüber wurden jeweils relativ zeitig bearbeitet und die Störung behoben. Die Urlaubslaune konnten diese Kleinigkeiten jedenfalls nicht trüben, ebenso wie die mangelnde Auswahl an Fernsehsendern, zum glotzen war ich ohnehin nicht dort.

Bei nicht zu heftigem Wind waren die Plätze auf den Terrassen zu bevorzugen, schon aufgrund der Brandung in der Bucht direkt darunter. Der innere Speiseraum wurde von allen Gästen vorrangig fürs Frühstück genutzt, wobei auch hier einige nach draußen drängten. Das Buffet morgens war sehr reichhaltig und mit vielen frischen Leckereien für jeden Geschmack bestückt, in der Ecke gegenüber war noch ein Tisch mit einheimischen bzw. lokalen Spezialitäten aufgebaut, der auch die letzten Wünsche zu erfüllen vermochte. Für die kulinarischen Barbaren (Briten) gab es eigene Warmhaltebehälter, in denen die abscheulichen Sausages und die gebackenen Bohnen in Tomatensauce aufbewahrt wurden, welche besagte schon früh am Tag in überdimensionalen Portionen vertilgen (müssen wahrscheinlich). Auch im Restaurant herrschte Sauberkeit, auf der Terrasse waren Fallobjekte aus den Bäumen normal und auch logisch. Bestellt werden konnte aus der Karte, zuviel Abwechslung bot diese zwar nicht, aber dafür himmlische Genüsse, von denen auch welche mehrfach auf meinem Tisch landeten. Die Portionen sind überdurchschnittlich üppig, auf eine Vorspeise sollte eher verzichtet werden und als Dessert ist die kleine (und exorbitant schmackhafte) Crema Catalana ausreichend, denn wer hier nicht satt wird, hat ein Rudel Bandwürmer als Haustiere! Bevorzugt habe ich einheimische Gerichte geordert, im Urlaub will ich nicht wie zuhause essen. Die mediterrane mallorquinische Küche zählt mit ihren frischen Zutaten und ihrer schlichten Genialität zu meinen Favoriten und ist überdies sehr bekömmlich! Das Preisniveau ist nicht unbedingt das niedrigste, aber teuer sicherlich ebensowenig, außerdem bekommt man hier sehr viel für sein Geld. Die Weinkarte ist großzügig gestaltet, die einheimischen Weine sind ausnahms- und vorbehaltlos zu empfehlen, der katalanische Weißwein, der interessehalber gekostet wurde, war excellent.

Das Personal ist freundlich und sehr bemüht, die Warrtezeiten sind unter dem Strich moderat. Es fiel auf, daß das Team noch nicht wirklich eingespielt und abgestimmt war, der Besitzerwechsel konnte also noch nicht sehr lang vonstatten gegangen sein. Sprachkenntnisse sind höchst unterschiedlich, eine Verständigung war indes mit allen irgendwie möglich, müssen eben nur beide Seiten guten Willen zeigen ;-) Die Zimmerreinigung war hervorragend und täglich, die gelegentlich verstopfte Dusche wurde nach Meldung an der Rezeption relativ zeitnah bearbeitet.

Die Lage direkt am Meer ist der absolute Hammer, Speisen über der Brandung ist atmosphärisch unübertreffbar und an lebhafteren Tagen zeigt die Natur auch mal beeindruckende Schauspiele. Mietwagen ist auf Mallorca generell Pflicht für alle, die mehr wollen als baden, aufgrund der Inselgröße ist man von keinem Ziel ernsthaft weit entfernt. Eile sollte man im Urlaub grundsätzlich daheim lassen, ansonsten kann man Schwierigkeiten mit den zahlreichen Kontrollen der Guardia Civil oder Policia Local bekommen. Läden gibt es im Ort einige, Märkte und Supermarktketten sind in wenigen Kilometern erreichbar. Ausflüge aller Art sind möglich, entweder buchbar über lokale Anbieter oder Reiseveranstalter oder auf eigene Faust.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Meer lag sprichwörtlich vor der Haustüre, Unterhaltung im gediegenen Rahmen boten die zahlreichen Lokale im Ort, mit allerdings oft nicht gerade üppigen Öffnungszeiten. Sport wird nicht bewertet, wurde nicht betrieben. Zum nächsten Touristenmoloch mit Nachtleben sind es mit dem Auto rund 10 Minuten, Nachtschwärmer müssen sich also nicht die Nägel abkauen. Das hoteleigene WLAN funktionierte nicht, im Cafe Marina ein Stück die Straße hoch konnte hier aber Abhilfe geschaffen werden. Der schöne Strand wurde nach stürmischen Nächten per kleinem Bagger wieder ins Meer zurückbefördert falls notwendig. Die Liegestühle samt Sonnenschirmen waren nur ganztäglich für 11 Euro zu mieten, hiervon wurde Abstand genommen. Eine Aufsicht bzw. Bademeister war selten vor Ort, respektive anderweitig beschäftigt mit dem Inkasse für die beschirmten Ruheplätze.