Hilton Salalah Resort

Ursprünglich waren wir am 26.12. auf Sri Lanka gebucht, wurden aber vorher gestoppt. In der Verzweiflung überhaupt noch weg zu kommen blieb nur Oman, bisher sicherlich nicht unsere präferierte Urlaubsregion, aber wir waren am Ende mehr als positiv überrascht. Über L'tur gebucht, 10 Tage mit je einer Nacht Aufenthalt in Muscat und Transfer von/nach Salalah im äußersten Südwesten des Oman (1 Stunde Flug von Muscat etwa). Salalah ist die zweitgrößte Stadt des Oman, aber sehenswert im herkömmlichen Sinne eher nicht. Dafür befindet sich dort der längste, sauberste und beeindruckendste Strand den wir bisher gesehen haben, breit, weiss. und völlig leer. Kein einziger Tourist auf fast 15 km. Salalah hat insgesamt nur 4 vernünftige Hotels die alle in Abständen von zehn oder mehr Kilometer voneinander liegen, hier gibt's kein Gedrängel, keinen verdreckten Strand, keinen Lärm. Einfach genial. Das Hilton ist ein relativ überschaubarer Bau, rd. 150 Zimmer, ca. 20 Minuten vom Flughafen. Shuttlebus des Hotels holt Gäste kostenlos ab, auch um Mitternacht. Die Anlage ist nicht mehr ganz neu, landestypisch erste Auflösungserscheinungen stellenweise, die aber penibel instand gesetzt werden. Ein Mittelding aus modern und orientalisch mit sehr grossen Standardzimmern (ca. 40 qm/Doppel). Wir haben trotz last-minute und low price ein Upgrade auf eine Executive-Suite bekommen, ca. 90 qm, zwei Bäder, zwei Balkone, Meerblick, Flatscreen-Großbildschirm, DVD, Dolby Surround etc., konnten also wirklich nicht meckern. Zimmer, Hotel und Anlage werden permanent und sehr ordentlich gereinigt, Schuhputzservice ist gratis, Reinigung und Wäscherei prompt und sehr günstig (Hose waschen/bügeln 1,50 Euro). Grünanlage großzügig und nett gemacht, relativ kleiner Pool (ungeheizt) mit überschaubaren Spielmöglichkeiten für Kinder, von denen gab es aber auch nur recht wenige. Gästestruktur durchmischt, deutscher Anteil überwog bei weitem bis Sylvester, danach mehr Russen, Altersdurchschnitt so ab 40-45 aufwärts. Wir hatten nur Frühstück buchen können, HP/VP wurde nicht angeboten. Preis/Leistung war exzellent, berücksichtigt man unseren Last-Minute-Preis. Insgesamt absolut empfehlenswertes Hotel, nur die Gastronomie ist nicht der Hit. Frauen und Alleinreisende: kein Problem denke ich, es gab da recht viele von, aber ich vermute mal, die haben sich schon einigermassen gelangweilt, dazu passt die Gästestruktur und das Unterhaltungsangebot einfach nicht. Das Hilton ist wirklich zum Entspannen, für Strandurlaub und Strandspaziergänge genial, Fetenurlaub kann man da vergessen. Buchungstipp: lieber einzeln buchen mit Flug direkt nach Salalah, ca. 6 Stunden von Deutschland, nicht über Ltur, da gibt es nur die unsägliche Kombination über Doha-Muscat mit jeweils Übernachtung in Muscat (siehe separate Bewertung "Golden Tulip Muscat"), das ist Zeit- und Geldverschwendung, kostet zwei unnötige Urlaubstage.

Zu Zimmer siehe oben, wir hatten da ja mehr Glück als Verstand. Auch die Standardzimmer sind sehr gross, modern möbliert, neuwertig fast alles, grosses Bad, Handtücher und alles was man so braucht vorhanden, inkl. Bademäntel. Leider fehlte auch in der Suite eine Kaffeemaschine. Sauberkeit war hervorragend. Minibar und Roomservice, gut funktionierende Klimaanlage, alle Zimmer mit Balkon und mehrheitlich mit Meerblick. Perfekt sind die Eckzimmer im A-Block auf der 4. Etage (ab Nummer 415 etwa), die haben dann zwei Balkone, einen zum Pool, einen zum Meer.

Gastronomie der Schwachpunkt des Hilton. Zwei Restaurants, eines in dem auch Frühstück serviert wird, eine kantinenähnliche Halle, völlig überklimatisiert, und das Strandrestaurant, das Abends zum Grill-Restaurant umfunktioniert wird. Im Innenrestaurant täglich Themenabende, meist Buffet, sehr teuer für die gebotene Leistung (Fischabend: im Preis enthalten waren Fish&Chips und irgendwelche undefinierbaren Kleinfische, jeder "echte" Fisch, den man auch haben konnte und sich auf Wunsch zubereiten liess, oder Hummer oder Garnelen ging extra, neben dem Pauschalpreis von ca. 30 Euro/Kopf und schlug mit weiteren ca. 24 Euro zu Buche). Getränke dafür wieder verhältnismässig günstig (für Oman/Hilton), Bier ca. 2 Euro, Wein (lokal) die Flasche etwa 8 Euro. Insgesamt das Innenrestaurant ein ziemlicher Flop, dazu ist der Chef de Service am Abend ein absoluter ALptraum, planlos, inkompetent und dermassen überheblich das es schmerzte. Frühstück dagegen sehr gut, sehr reichhaltig und mit viel Mühe gemacht. Das Strandrestaurant ist dagegen richtig nett, das Essen auch deutlich besser (a la carte meist, lokal, indisch, international, auch mal thai), sogar relativ betrachtet günstiger, aber auch hier der Service am Abend eine Katastrophe. Das mag daran liegen, dass die Damen und Herren die hier bedienen von der Frühschicht (10.00) bis 2 Uhr morgens dieselben sind, und zudem zu wenige sind bei Vollbelegung, ändert aber leider nichts am Ergebnis. Da ist dann auch mit Trinkgeld nichts mehr zu machen. Tagsüber im Strandrestaurant eine sehr überschaubare Karte, 4 Gerichte, 2 Salate, kein frisches oder wechselndes Angebot, und alles eher mittelmässig. Nach drei Tagen kennt man das auswendig. Gewöhnungsbedürftig auch die Handhabung von Alkohol. Grundsätzlich gibt es den ja nicht im Oman, aber natürlich doch, in Hotels mit überwiegend ausländischem Publikum. Ein Bier zum Mittagessen ist aber dann schon wieder eine Herausforderung, weil die Küche zwar zB von 11.-16.00 Uhr geöffnet ist, Alkohol aber nur von 12.00 bis 15.00 ausgeschenkt wird, und das auch nicht an jedem Wochentag. Das führt dann mitunter zu etwas abstrusen Reaktionen einiger, die "kurz vor Schluss" schon mal 5 halbe Liter auf Vorrat bestellen, schon etwas merkwürdig. Neben den Restaurants gibt es zwei weitere Bars, ein recht gemütliches welches um 18.00 Uhr öffnet, sehr nette Bedienung aber Dauerberieselung mit BBC oder CNN, und einen "Night Club" der 20.00 öffnet und bis ca. 4 Uhr morgens läuft. Hier trifft sich mehrheitlich (80%) die lokale Prominenz um dem offiziellen Alkoholverbot draussen zu entgehen, entsprechend enthemmt geht das dann da auch zu. Dazu eine grottenschlechte, täglich identische russische Tanztruppe die einen furchtbaren Lärm macht, aber für die Einheimischen ist das schon ein Höhepunkt. Für den Europäer eher zivile Preise, für die locals muss das astronomisch sein.

Hilton-typisch und der Klassifizierung angemessen, jederzeit hilfsbereit und sehr freundlich (Ausnahmen folgen unter Gastronomie). Zimmerreinigung perfekt, flink und sehr aufmerksam, jeden Tag eine Überraschung, dazu täglich frisches Obst auf dem Zimmer. Fremdsprachenkenntnisse sind durchwachsen, mit Englisch kommt man klar, der Eigenaussage des Hotels, 80% der Mitarbeiter sprächen Deutsch und Französisch würde ich nicht trauen wollen, ich habe keinen einzigen gefunden. Check-in und -out liefen perfekt, keine Probleme, einzig das hausinterne Telefonsystem hatte zum Jahreswechsel so seine Tücken, aber undramatisch wenn man es weiss (und alle 6 Hörer danebenlegt, dann klingelt es nicht mitten in der Nacht). Trinkgelder sind eigentlich offiziell kein Thema, aber wie immer erleichtern sie Vieles. Lieber in bar direkt dem jeweiligen Mitarbeiter geben als per Rechnung/Check, zeigt mehr Wirkung.

Das Hotel liegt direkt am Strand, von unserem Zimmer waren es vielleicht 25 Meter, das Meer ist jedoch gut 100-150 Meter weg bei Ebbe, dazwischen nur endlos weisser Sand. Wasserqualität perfekt, sauber, im Dezember 28 Grad, aber teilweise ganz ordentlicher Wellengang, nichts zum Schwimmen dann. Für den Strand gibt es eigentlich 6 Sonnen, aber: rund um das Hotel ist nichts. Gar nichts. Davor eine Strasse die nach Salalah führt (10 km etwa), und irgendwann nach 5 km kommt eine Art Einkaufszentrum, aber sonst war da ausser Wüste nichts. Salalah muss man nicht gesehen haben, eine Flächenstadt mit rd 100.000 Einwohnern, mit einem Stadtcentrum rund um die typischen Märkte, aber nicht wirklich spannend. Keine öffentlichen Verkehrsmittel gefunden, Taxi vom Hotel in die Stadt und retour 10 Rial (ca. 18 Euro) inclusive Rundfahrt und 2 stündiger Wartezeit. Am Strand Liegen auf Wunsch (wurden vom Personal gebracht und Abends wieder weggeräumt), ebenso Sonnenschirme, Handtücher umsonst mit jederzeitigem Wechsel. Duschen nur in der Anlage selber, ist schon manchmal ein Stück Weg, je nachdem wo man liegt. Strandservice, wenn man ihn denn mal motiviert hatte, sehr zuvorkommend und aufmerksam.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport: null. Fitnessstudio gab es, war auch okay, am Strand aber absolut nichts. Keine Surfbretter, keine Kanus, kein Segeln, gar nichts, auch nicht irgendwo in der Nähe. Unterhaltung siehe unter Gastronomie: ausser dem Night Club nichts. Kinderclub oder -betreuung gab es ebenfalls nicht, man konnte sich aber einen Babysitter kommen lassen, sehr günstig (8 Rial für den Tag = 16 Euro).