Hacienda Son Antem Golf Resort, Autograph Collection

Nachdem wir spontan dem unwirklichen Sommer 2014 in Deutschland ein weiteres Mal entfliehen wollten, haben wir uns kurzfristig als Familie mit einem 3- und 6-jährigen Jungen eine Woche für das IBEROSTAR Son Antem auf Mallorca entschieden, was für Nicht-Golfspieler auch in die Hose hätte gehen können. Die Entscheidung war nicht nur aufgrund des perfekten Wetters goldrichtig, denn wir kommen wieder!! Vielleicht hatten wir das Glück, dass anfangs September die Golfspieler und Geschäftsleute in der gefühlten Unterzahl waren und viele Familien mit ca. 80 Kindern ihren Urlaub in dem Resort verbrachten. Flexibel stellte sich das familien- und kinderfreundliche Hotel auf ihre Gäste ein und passte das Animations- und Essensangebot auf die kleinen Gäste an. Wir hatten einen Mietwagen und fuhren auf eigene Faust zur 20 Kilometer entfernten und empfehlenswerten, traumhaft schönen Badebucht von Cala Pi. Zur der kleinen Badebucht mit weißem Sandstrand und klarem Wasser muss man allerdings über viele Treppenstufen herabsteigen und mit vielen Badegästen vom Landesinneren und von ankernden Booten teilen. Etwas ruhiger soll es an den Buchten zugehen, die das Hotel mit seinen Shuttels täglich um 10:45 Uhr anfährt.

Kleines Manko ist – wenn überhaupt – die Größe der Doppelzimmer. Ein „normales“ Doppelzimmer hatte bei uns zwei Queen-Size-Betten, die wir uns mit unseren beiden Kleinkindern teilen mussten. Eine Besserung brachte zwar ein zusätzliches Beistellbett am Folgetag, dadurch hatte man in dem Zimmer noch weniger Platz und bekam die Balkontüre fast nicht mehr auf. Von einem Familienzimmer, wie wir es beim Reiseveranstalter UrlaubsTOURS gebucht haben, kann man nicht wirklich sprechen. Eine Lösung ist wohl zwei Zimmer mit Verbindungstüre oder eine Juniorsuite zu buchen. Das haben wir aber nie hinterfragt, den der Aufenthalt im Zimmer war uns völlig zweitrangig und trotzdem angenehm. Die Zimmer sind etwas hellhörig. Das Bad verfügt über eine Badewanne mit Dusche und war immer sauber, auch wenn viele Ecken, Kanten, Fugen und Armaturen das Alter des Gebäudes widerspiegeln. Wie man allerdings die großporigen, auf Antik gemachten Boden- und Wandfließen hygienisch sauber hält, ist uns ein Rätsel, gab aber nie Anlass zur Reklamation.

Wir hatten All-Inklusive gebucht und konnten das Frühstücksbuffet bis 10:30 Uhr, das Spätfrühstück mit Sandwiches und süßem Gebäck am Pool von 10:30 – 13 Uhr, das Mittagsbuffet von 13 - 15 Uhr, Nachmittagssnack mit Sandwiches oder Gebäck von 15 – 19 Uhr und das Abendbuffet von 19 – 22 Uhr inklusive fast jeder Art von Getränken genussvoll in Anspruch nehmen. Wer wir jedes Jahr 3-4 Mal in der ganzen Welt verreist, kann auch das hervorragende Angebot und die Qualität der Küche und Köche empfehlen. Wer hier war auszusetzen oder zu kritisieren hat, den möchte mal eine Woche zu Hause beim Essen erleben. Einziger Wehmutstropfen für unsere Kinder war, dass das Angebot an die Hotelauslastung angepasst wird. In den ersten Tagen gab´s eine Fülle von Speisen jeglicher Art und vor allem ein Kidsbuffet, das in den letzten Tagen zum Leidwesen unserer Kinder nicht mehr angeboten wurden. Im Nachhinein haben wir herausbekommen, dass manche durch Nachfragen zusätzliche Speisen extra für Kinder bestellen konnten. Auch das üppige Mittagsbuffet von 13 – 15 Uhr wurde irgendwann mangels Gäste auf eine winzige Menükarte abgespeckt – schade. Am Abendbuffet gab’s jeden Tag Rinderfilet, Scampis, Schweinefilet, Lamm, variierenden Fischsorten, Kalb, … frisch gegrillt und dazu Gemüse, Pasta und Salate in allen landestypischen Varianten. Das Buffet ist im Übrigen geschmackvoll im Ambiente einer „antiken“ Küche mit vielen liebevollen Details eingerichtet. Viele Speisen mit Fisch, Entenbrust, Kalbsfilet wurden nicht nur optisch sehr ansehnlich präsentiert. Hervorzuheben waren die Themenbuffets, bei denen es mal Sushi, mal Hummer, mal Langusten, ganze Spanferkel oder Lachs gab. Wer nicht auf frisch Gegrilltes warten wollte, der konnte sich an den zubereiteten Speisen aus den zahlreichen Warmhaltebehältern bedienen, die immer warm und zart waren. Hmmm, einfach nur Lecker und die Qual der Wahl war, dass wir mehr Gewicht nach Hause mitnahmen. Das Morgenbuffet bot von herzhaftem Fisch und Wurst, klassischen Eiergerichten und frischen Früchten alles an. Sekt gab auch fast immer. Die Wein- und Getränkekarte ist groß und bot für jeden Geschmack etwas. Den Empfehlungen des Personals kam man vertrauen. Die Hausweine sind empfehlenswert. Getränke, die im AI nicht enthalten sind, sind durch einen Stern markiert. Bis auf GIN (warum auch immer) und exklusive Getränke sind beim AI fast alle Spirituosen und Cocktails inklusive. Letztere werden mit Markenprodukten frisch gemixt und stammen nicht aus der Retorte. Oft in den Bewertungen zitiert, ist die immerwährende Kontrollfrage bei Bestellungen nach der Zimmernummer. Zum Glück kannte uns das Personal und unsere Gewohnheiten bald, da unsere Kinder das AI eifrig nutzten. Besonderen Dank ging dabei an Kathlen(??), die sich nicht nur durch ihre dunkle Bekleidung vom restlichen Personal besonders kompetent und hilfreich hervorhob.

Das Personal war in allen Bereichen immer sehr freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. Fast jeder hatte gute Deutschkenntnisse, Englisch konnte jeder. An der Rezeption, die alle unsere Fragen und Wünsche klärten, gab es ausführliche Infos zum Hotel, aber auch Tipps z. B. über den täglichen Schuttlebus zu zwei verschiedenen Badestränden im Süden der Insel. Auch der Wunsch eines Late-Checkout um 16 Uhr wurde kostenlos erfüllt, da wird erst um 20 Uhr zurückflogen.

Das Hotel ist ca. 15 Minuten vom Flughafen entfernt, nahe der Stadt Llucmajor im Süden der Insel, und schnell über die Autobahn erreichbar. In direkter Umgebung des Hotels gibt es kaum Einkaufsmöglichkeiten oder Restaurants. Zum Entspannen ideal und trotzdem nicht weit weg vom pulsierenden Leben der Insel oder von den schönsten Stränden der Insel wie Cala Pi, Sa Ràpita und Es Trenc, zu denen es eine Hoteltransfer gibt. Für weitere Ausflüge ist ein Mietwagen von großem Vorteil.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Grundsätzlich konnte man immer den Spa-Bereich des angrenzenden Marriott Vacation Clubs nutzen, zu dem früher auch das IBEROSTAR gehörte bzw. verkauft wurde. Über einen eigenen Spa-Bereich verfügt das IBEROSTAR nicht. Bautechnisch sind beide Gebäudekomplexe weiterhin verbunden, bedeutet aber weite Laufwege. Zum Zutritt in den Spa- und Fitnessbereich benötigt man eine separate Karte, die man jederzeit an der Rezeption holen kann. Im Spa kann man die komfortablen Umkleideräume, und über verschachtelte Wege auch das Hallenbad und den kleineren Außenpool nutzen. Sauna usw. wahrscheinlich auch, was wir nicht genutzt haben. In dem Gebäude befinden sich auch ein winziger Einkaufsladen und ein Golf-Shop. Der klimatisierte Fitnessraum ist mit modernen Fitnessgeräten ausgestattet. Ein tägliches Fitnessprogramm ist obligatorisch. Wir haben es aber vorgezogen, die beiden ca. 4-5 km langen beschilderten Joggingstrecken auf dem Gelände intensiv zu nutzen. Zu empfehlen ist die blaue Strecke, die kreuz und quer durch die gepflegten Golfplätze führt. Als zusätzlicher sportlicher Anreiz ist zu empfehlen, auf die durch die Luft fliegende Golfbälle zu achten. Der große und saubere Pool verfügt über eine ungewöhnliche Form mit verschiedenen Seitenbecken, Whirlpooldüsen und an einer Stelle eine Tiefe von 2,45 m, die von vielen Badegästen für diverse Sprungübungen genutzt oder und von anderen geduldet wurden. Eine klassische Schwimmbahn gibt es nicht. Schwimmer müssen um die anderen Badegäste herumkurven. Aufblasbare Spielsachen werden geduldet. Freie Liegen gab es ausreichend, da gefühlt nur ein Bruchteil der Gäste den Pool nutzt und den ganzen Tag anderswo unterwegs ist. Zudem wurde die Anzahl der Liegen der Hotelauslastung angepasst. Jeden Morgen erfolgt eine Reining der Poolanlage und Liegen mit dem Dampfstrahler. Die 3 Duschen kann man nur an einer nicht zentralen Stelle am Pool aufsuchen. Zum Wohle aller Badegäste machen die Plastikbecher am Pool Sinn, geschmacklich eher weniger. Wenn sich nicht von der Bar wegbewegt, bekommt man auch hier Wein aus Gläsern. Frische Badetücher gab es jeden Tag an der Rezeption oder an der Poolbar, die an letzterer Stelle auch durch aufmerksames Poolpersonal an die Liegen gebracht wurden, wenn man als Neuankömmlinge ohne Badetuch umschauend herumlief. Auch wenn es ökologisch fragwürdig ist, hat man abends kaum Möglichkeiten, sein nasses Handtuch aufs Hotelzimmer mitzunehmen, weil die kleinen Zimmerbalkone oder -terrassen zum Trocknen wahrscheinlich aus ästhetischen Gründen über keine Möglichkeiten zum Aufhängen verfügen. Also, musste man das nasse Handtuch jeden Abend liegenlassen, dafür werden die Balkone nicht mit dem unschönen Anblick der Badetücher dekoriert. Unsere Jungs hatten sich noch nie für das Kinderanimationsprogramm interessiert. Das hat sich hier vor allem dank der engagierten und supernetten Miriam geändert. Schon morgens zählten sie die Minuten bis zum Beginn, obwohl das Angebot viel kreative Anforderungen für unsere kleinen Buben erforderte. Der Spielplatz, der über mehrere Rutschen, Klettertürme und Schaukeln verfügt, wird oft als verwittert kritisiert. Er liegt im Schatten. Er ist zwar optisch frisch angestrichen, doch an ein paar wenigen Verankerungen, Halterungen, Bodenmatten oder Holzbalken nagt der Zahn der Zeit, aber nicht weiter schlimm. Unsere Jungs haben einen Sandkasten zum Buddeln vermisst. Aber wahrscheinlich damit auch nicht den Pool durch Dreck in Leidenschaft gezogen.