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Chris (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2016 • 1-3 Tage • Sonstige
Dieses Hotel hat tatsächlich 4 Sterne verdient...
2,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

...meiner Meinung nach aber nur in der Kategorie Unsauberkeit. Vorab: Misdroy und die Umgebung sind wirklich sehr schön. Die Menschen in Polen sehr nett und wir kommen garantiert wieder. Nur nicht in dieses Hotel! Diese Landschaft ist jederzeit eine Reise wert – auch für Menschen, die Ruhe und Entspannung suchen. Wie wir aber feststellen mussten, kann die falsche Wahl des Hotels einen sehr dunklen Schatten über jeden Urlaub legen und zwar soweit, dass man freiwillig früher abreist. Vorüberlegung: Wir haben uns für das Golden Tulip entschieden, da es sehr gute Bewertungen (auch beim Essen und der Sauberkeit) erhalten hat, nah am Strand liegen und über große Zimmer verfügen sollte. Als berufstätiges Paar ohne Kinder mit zwei stressigen Jobs wollten wir ein Hotel, dass auch über einen kleinen Wellnessbereich verfügt, damit wir mal wirklich abschalten können. Das Umfeld von Wald und Strand war hierbei für uns besonders reizvoll. Das Hotel Zunächst einmal muss man ehrlich sagen: Ja, es liegt nah am Strand (der wirklich wunderschön ist) und ja, es hat große Zimmer! Die Ausstattung entspricht der Beschreibung. Das wunderbare Rauschen des Meeres ist (glücklicherweise) sehr gut hörbar in den Zimmern. Mir der Sauberkeit, Hygiene und der Qualität des Essens sieht es allerdings anders aus. Wer es wirklich wissen will, sollte mein Bericht bis zum Ende durchlesen. Den Wellness-Bereich habe ich erst gar nicht getestet und werde hierauf auch in meiner Beschreibung nicht eingehen. Die Anreise / Tag 1 Wir kamen Samstagsnacht relativ spät in der Nacht an und wurden trotzdem an der Rezeption freundlich in Englisch begrüßt. Für mich als quasi bilinguale Englischsprecherin kein Problem und auch kein Hindernis. Missverständlicherweise haben wir zunächst ein Zimmer in der falschen Kategorie erhalten. Kein Problem! Es wurde ja schnell behoben. Das zweite Zimmer machte zunächst einen guten Eindruck: Es war riesig groß, modern eingerichtet und hatte eine anschauliche Kochgelegenheit. Doch ein erster Check der Hygiene hat kleine Kotreste (!) meines Vormieters auf der WC-Brille und in der Toilettenschüssel hervor gezaubert. So etwas darf zwar in einem 4-Sterne-Hotel nicht vorkommen, aber die Servicekräfte sind auch nur Menschen. Ich habe deswegen also kein Aufheben gemacht und mit meinen selbst mitgebrachten Desinfektionstüchern erst einmal selbst geputzt, denn selbst ist die Frau! Ein unschöner, unfachmännisch reparierter Wasserschaden im Bad und Schlafzimmer sowie ein eindeutiger Schimmelgeruch haben ebenso nicht gerade zur Wohlfühlatmosphäre beigetragen. Naja, was solls! Man übernachtet ja nicht im Badezimmer. Also abgehakt und keinen Aufstand deswegen gemacht. Nicht unerwähnt in diesem Bericht sollen auch die expressionistischen Werke meiner Vormieter bleiben. An jeder Wand und auf dem gesamten Teppichboden verteilt finden sich Flecke bzw. abstrakte Skizzen meiner Vormieter. Da man sie nicht entfernt hat, muss es sich wohl um sehr wertvolle Kunstwerke handeln. Joseph hätte seine helle Freude! Auch Freunde der Biotechnologie hätten ein Erlebnis mit den Haaren der Vormieter auf dem Boden gehabt: So eine umfangreiche Sammlung genetischer Fingerabdrücke bietet wirklich nicht jedes Haus. Okay, an dieser Stelle wurde uns klar, das könnte ein Erlebnisurlaub mit Survivalambiente werden! Die positive Überraschung: Das Frühstück am nächsten Tag war fast einwandfrei. Insgesamt waren wir zu diesem Zeitpunkt noch der Meinung in Misdroy und auch in diesem Hotel einen guten Urlaub verbringen zu können. Tag 2: Dieser Tag ging schon mal nicht gut los. Das Frühstück hatte im Gegensatz zum Vortag abgebaut. Es wurde alter Kuchen erneut aufgetischt. Der Käse war trocken. Die Servicekräfte räumten schon weit vor 11 Uhr ab und machten unbewusst Druck, auf das man ja schnell den Tisch verlassen sollte. Kleine Löffel waren nicht mehr da und mussten explizit verlangt werden. Der Joghurt war für mein Empfinden nicht mehr richtig gekühlt. Insgesamt war der Zustand noch befriedigend: Eine Begrüßung oder ein Lächeln, darf man hier, aber auch wenn es gut läuft nicht, erwarten. Das haben wir allerdings auch nicht - also okay für uns. Positiv hervorzuheben ist, dass mein Wunsch nach einer zweiten Bettwäsche, um das zusätzliche Bettenset zu beziehen und nutzen zu können, anstandslos erfüllt wurde. Auch das W-LAN hat einwandfrei funktioniert. Als wir von unseren Tagesausflügen zurück kamen war das Zimmer geputzt. Aber es ließ sich nach dem Lüften nicht mehr richtig aufheizen. Es wurde kälter, aber wir hatten ja die zweite Bettwäsche. Also auch okay. Erster doller Ekelfaktor außerhalb unseres Zimmers und ein Fall für diverse Infotainmentformate: An diesem Tag entdeckte ich die Rattenfallen in der Tiefgarage und das erklärte auch den seltsamen Geruch, den ich dort schon bei meiner Ankunft festgestellt hatte. Die Warnungen auf den Rattenfallen sind nur in polnisch. Sehr gefährlich wenn ggf. Kinder oder Hunde an den Köder gehen. Die meisten Menschen werden das Ganze nicht einmal als Rattenfalle erkennen. Daher habe ich ein paar Fotos als Identifikationshilfe diesem Bericht beigefügt. Okay, Rattenfallen im Keller sind eklig. Aber noch kein Grund alles schwarz zu malen. Insofern waren wir schon leicht enttäuscht, aber jedes Hotel hat mal schlechte Tage. Da ich selbst mal possierliche Zuchtratten und Zuchtmäuse als Haustiere hatte, gehe ich da sowieso etwas légerer mit dem Thema um – solange ihre wilden Freunde nicht in meinem Zimmer / meiner Wohnung oder der Küche sind ;) Abends / Nachts wurden wir beglückt von anderen Gästen, die uns mitten in der Nacht an ihren hochtrabenden Diskussionen im Hotelflur teilhaben lassen wollten. Auch das Familienleben der Nachbarn von oben durften wir voll miterleben. Also vom Rahmenprogramm bekamen wir da echt was geboten. Dabei war diese Form der Animation noch nicht mal im Reisekatalog erwähnt. Einfach Klasse – wer braucht da noch Fernsehen (bei dem sowieso etliche Programme – gerade die Deutschsprachigen - nicht gingen!)? Nach dieser Nacht war ich definitiv schon angesäuert. Aber mit gutem schwarzen Humor ausgestattet, ging es in die nächste Runde. Tag 3 oder Humor ist wenn man trotzdem lacht. Allerdings sollte man nie lächeln und denken, dass es noch schlimmer kommen könnte. Diesen Fehler habe ich leider nämlich gemacht: Ich lächelte und es kam noch schlimmer! Dieser Tag fing schon mal mit einem sehr enttäuschenden Frühstück an: - die Brötchen waren trocken und geschmackslos bzw. nur in der Geschmacksrichtung „Schuhkarton“ vorhanden - der Käse war teilweise ausgefranst. Wer war da dran? - Der Honig war leer und wurde nicht aufgefüllt. Die Bienen hatten wohl gerade Urlaub. - Marmelade / Gelee (zumindest die Sorten, die davon noch übrig waren, denn es wurde nicht aufgefüllt) schmeckten wie Kunststoff. - die Cappuccino-Portion aus dem Automaten (kurze Anmerkung: Nein, hier kommt kein Kellner und fragt, ob man ein Kännchen Kaffee möchte – so wie in anderen 4*-Hotels) waren winzig klein und bestanden fast nur aus heißer Milch und Wasser. Die paar Alibi-Milliliter Kaffee in diesem Gemisch hätte man sich auch sparen können. Also bin ich auf Saft umgestiegen. Dieser hat sich als überzuckerter Nektar herausgestellt. Das Frühstück lag mir im Magen wie Blei und es kam in einer etwas unästhetischen Form wieder aus meinem Körper heraus. Aus Gründen des Jugendschutzes verzichte ich hier auf detaillierte Beschreibungen. Abends als wir zurück kamen war das erste Mal unser Zimmer nicht geputzt und zwar trotz des an der Tür aufgehängten Schildes! Ich habe mich dreimal bei der Rezeption beschweren müssen bis ich wenigstens neue Handtücher bekommen habe. Eine Entschuldigung oder Begründung hierfür gab es nicht: Sorry, so geht es gar nicht! Jetzt war ich das erst Mal richtig sauer. So eine geringe Wertschätzung den Gästen gegenüber ist absolut inakzeptabel und kannte ich in dieser Form bisher nicht. Und ich habe als Beraterin schon viele Hotels gesehen - auch viele Schlechte. Eine Ersatz-WC-Rolle hingegen war an diesem Tag wohl nicht mehr im Hotelbudget und als die Reste der Hoteleigenen aufgebraucht war, musste ich die harte Reserve, meine selbst mitgebrachte WC-Rolle, die mich schon auf vielen Reisen begleitet hat, schweren Herzens anbrechen... Auch in dieser Nacht wurde uns ein interessantes Rahmenprogramm geboten: Es gab wohl eine Art Contest, von dem wir leider nichts wussten, sonst hätten wir auch gerne mitgemacht: Das Motto lautete anscheinend: Welcher Gast kann nachts um Zwei die Tür am lautesten zuschlagen...? Schade, dass wir keine Teilnehmernummer hatten. Es muss viel Spaß gemacht haben, die Anderen waren auf jeden Fall mit vollem Einsatz dabei. Auch das Vollbad, das danach eingelassen wurde, muss den anderen Bewohnern viel Fun bereitet haben. Naja, wenn das Stilo nebenan geschlossen hat (lesen Sie hierzu bitte andere Bewertungen und zwar insbesondere, wenn Sie im September buchen wollen) – muss ja irgendwas anderes für eine realistische Geräuschkulisse sorgen... Tag 3 oder der Tag an dem wir die Nase (im wahrsten Sinne des Wortes!) voll hatten! Nachdem wir dann gegen 3 Uhr morgens richtig einschlafen konnten, wurden wir morgens um Acht vom nächsten Wettbewerb geweckt. Hier lautete die olympische Disziplin offenbar: Wer kann am Lautesten auf den Parkplätzen vor dem Hotel lachen und schreien? Anhand des Verhaltens konnte ich mir folgende Regeln ableiten: Und zwar muss der Mindestzeitraum für die Geräuschkulisse pro Teilnehmer 10 Minuten sowie die Mindestlautstärke 80 Dezibel betragen haben. Kleiner Tipp an dieser Stelle: Wenn Sie das Hotel trotzdem besuchen wollen, dann verlangen Sie unbedingt ein Zimmer zur hinteren Seite. Verzichten Sie auf den sowieso nicht existenten Meeresblick. Als dann noch gebohrt wurde, haben wir beschlossen unsere Sachen zu packen und auszuziehen. Just in diesem Moment klopfte es an der Tür und der Reinigungsservice kam (sogar im Zweierteam). Die Reklamation am Vorabend wurde also doch zur Kenntnis genommen und man hat uns sogar zwei WC-Papierrollen zur Verfügung gestellt (Spendierhosen oder schlechtes Gewissen?). Das hat allerdings nicht gereicht, um den Ärger wieder gut zu machen. Wir sind nachhause gefahren, um einige Erfahrungen reicher und wissen, was wir bei unserem nächsten Urlaub ganz bestimmt nicht mehr machen werden. Der obskure Geruch auf dem Flur, der uns zum Abschied nochmals um die Nase wehte hat uns gesagt, dass wir das Richtige tun. Auch wenn wir noch gerne mehr von der Gegend gesehen hätten. Wir werden es nächstes Jahr nachholen. Fazit: Misdroy und Polen jederzeit ja – Golden Tulip nie wieder!


Zimmer
  • Sehr schlecht
  • sehr unsauber. Haare und Flecken. Kotreste des Vorgängers auf der Toilette.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht

  • Service
  • Schlecht

  • Lage & Umgebung
  • Sehr gut

  • Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlecht
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im Oktober 2016
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Chris
    Alter:36-40
    Bewertungen:4