Gasthof Müller

Wir hatten diese Unterkunft gebucht ohne vorher die Bewertungen zu checken. Das haben wir erst nach der Buchung gemacht und waren dann schon ein wenig erschrocken! Aber vieles hat sich während des Aufenthaltes auch relativiert! Bestimmt haben Gebäude und Einrichtung schon bessere Tage gesehen, aber dafür bietet Fam. Müller eine preisgünstige Unterkunft mit guter Küche. Wer ein komplett von gelernten Hotelfachleuten durchgestiltes Hotel erwartet, wird wohl enttäuscht werden.

Natürlich lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die Zimmer, sowie der gesamte Gasthof einige Alterserscheinungen aufweisen: Wir hatten Zimmer mit Teppichboden (was heute nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist), das Mobiliar (TV-tisch, Couch, Couchtisch, Stuhl) ist größtenteils zusammengewürfelt und verwohnt erfüllten aber ihren Zweck. Allerdings: Kleiderschrank, Bett und Matratze waren neueren Datums. Die Fußbodendielen im Zimmer und im Badezimmer haben sehr geknarrt, was es tatsächlich unangenehm macht, früh morgens ins Bad zu gehen, weil man das Gefühl hat, man weckt das gesamte Hotel. Der Fußbodenbelag im Bad war PVC, die Fliesen waren sehr retro in rosa mit grünem Blumenmuster,,, aber gut, auch die 70/80er hatten desingmäßig ihren Charme!!! Auf jeden Fall hatte das Bad ein Fester, ein Luxus den man in modernen Hotels heute selten findet. Im Bad waren Badewanne, Toilette und Waschbecken sauber. Auch das Zimmer war insgesamt sauber (Schrank, Bett...) wenn man von einem kleinen Spinnennetz an der Decke und den nicht geputzten Fenstern absieht. Sehr herzlich fanden wir den Teller mit Obstmesser! Schön wäre eine Liste mit der Programmbelegung für den Fernseher gewesen. Einen sehr unprofessionellen Eindruck machten die einlaminierten Hinweise an die Gäste (Handtuchwechsel, Abfallentsorgung), die mit kleinen Nägeln neben die Zimmertür in die Wand geschlagen wurden, tlw. Rechtschreibfehler enthielten und einfach unfreundlich klingen, auch wenn es vielleicht gar nicht so gemeint ist.

Wir hatten ÜF gebucht und an einem Abend im Restaurant a la carte gegessen. Die 6 Sterne gibt es definitiv für das Abendessen. Die Karte ist überschaubar (ganz positiv gemeint: Zeichen für frisch zubereitete Speisen!) aber abwechslungsreich: Es gibt regionale Speisen (die Potthucke war super!!!), gutbürgerliche Küche (Schnitzelgerichte, Forellengerichte) und auch Weltküche (Pasta, Pesto, Gerichte mit frischen Champignons), sowie Kinder- und Seniorengerichte: Also, für jeden was dabei! Wir hatten durchaus den Eindruck von frisch und selbst zubereiteten Speisen, kein Convenience Food auch nicht bei dem Beilagensalatteller: keine Eimersalate! Die Preise für die Hauptgerichte bewegen sich so um 12-15 € , also durchaus moderat! Also, Kompliment an die Küche des Hauses! Zum viel kritisierten Frühstück: Die vielen negativen Bewertungen zum Frühstück konnten wir nicht nachvollziehen: Es gab ein vollkommen ausreichendes "normales" Frühstück in Buffetform: Weizenbrötchen, verschiedene Brotsorten, auf Kühlaggregaten ausgelegte verschiedene Wurst- und Käsesorten (ob die jetzt vom Lidl stammten, wissen wir nicht, aber was wäre daran so schlimm?, zumindest waren sie appetitlich, keine Schwitz- oder Altersränder ), super leckeren rohen Schinken, Konfitüren im Glas, frisches Obst, verschiedene Frühstückscerealien, Joghurts, O-Saft, gekochte Eier von glücklichen Hühnern, Kaffee oder Tee. Wer von einem einfachen Frühstück in der Preisklasse mehr erwartet sollte mal die Preise für ein einfaches Tellerfrühstück in einer Bäckerei und einem Sonntagsbrunch in einem Restaurant vergleichen!!!

Wir hatten eigentlich nur Kontakt mit der "Juniorchefin" des Hauses, die mit sehr viel Herzblut an ihre Arbeit geht. Nochmal zu dem viel kritisierten Frühstück: Ja, auch wir wurden direkt bei der Ankunft gefragt, ob wir Kaffee oder Tee zum Frühstück möchten. Aber während des Frühstücks wurden wir mehrfach gefragt, ob wir noch etwas möchten und ob alles in Ordnung ist. Ebenfalls hatten wir bei Ankunft wg. einer Allergie nach Kopfkissen ohne Federn gefragt. Dem Wunsch wurde prompt entsprochen ohne dass wir das Gefühl hatten, lästig zu sein. Definitiv wurden die Zimmer jeden Tag "gemacht" Natürlich gab es Dinge, die einem als Gast zunächst befremdlich vorkommen bzw. das Gefühl vermitteln, dass Gäste grundsätzlich darauf aus sind, dem Gastgeber lästig zu fallen: Kameraüberwachung im Gastraum, direktes Bezahlen der Rechnung bei der Ankunft, Handtuchwechsel erst nach drei Tagen, schriftlicher Hinweis, dass man mitgebrachten Abfall selbst außerhalb des Hauses entsorgen solle. Einiges relativiert sich dann aber auch während des Aufenthaltes: Wenn man die Buchungsbedingungen liest, weiß man, dass man direkt bei Ankunft bezahlen muss (und bei einer Pauschalreise muss man die Reise ja auch vor Antritt der Reise bezahlen!) und unser Abfalleimer wurde ebenfalls täglich geleert. Die Frühstückszeiten (8.30 bis 10.00) sind für Frühaufsteher schon ein bisschen spät, aber gut, wir haben einfach vor dem Frühstück schon eine Gassirunde mit dem Hund gemacht. Wir hatten keine Halbpension gebucht, aber die ausgehängte Abendessenszeit von 18.00 Uhr fanden wir schon früh und den schriftlichen Aushang "18.00 Uhr, pünktlich!" klang nicht besonders freundlich.

Der Gasthof liegt im Zentrum vom kleinen Kurort Elkeringhausen. Elkeringhausen bietet viele Wandermöglichkeiten, sowie eine Salzgrotte mit Wellnessangeboten. Es gibt einen kleinen charmanten "Kurpark" mit kleinem See in der Mitte (allerdings darf man dort nicht mal mit angeleintem Hund spazieren gehen) In Elkeringhausen selbst gibt es wohl keine Geschäfte (wir haben jedenfalls keine gesehen), allerdings ist man mit dem Auto oder dem Bus schnell z.B. im Hauptort Winterberg für vielfältige Freizeitaktivitäten. Im Gasthof liegt im Eingangsbereich viel Material wie Prospekte und Wanderkarten aus.

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