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Bastian (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Mai 2011 • 2 Wochen • Stadt
Im Herzen Jerusalems
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Österreichische Hospiz zur Heiligen Familie hat eine lange Tradition als Pilgerherberge, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg als Lazarett der jordanischen Armee und später als einziges Krankenhaus in ganz Jerusalem genutzt. Erst seit Ende der 1980er Jahre befindet sich das Haus wieder im Besitz der Katholischen Kirche Österreichs. Das Haus ist sehr sauber und gepflegt, das Personal und die leitende Schwester sind sehr hilfsbereit, wenn sie es können. Auch um die Sicherheit braucht man sich keine Sorgen zu machen, ist das Gebäude außerhalb von Grenzpolizei Tag und Nacht nicht nur stark bewacht, sondern auch baulich stark befestigt. Wer nach Jerusalem möchte, dem kann ich das Hospiz ans Herz legen, wenn man bereit ist, einige Abstriche zu machen. Aber von diesem Punkt aus kann man Jerusalem wirklich hautnah erleben. Man sollte das Haus von zu Hause buchen und genau wissen, was man will. Das Österreichische Hospiz ist kein Luxushotel, sondern eine Pilgerherberge. Und genau als das versteht es sich. Wenn man das begriffen hat, dann findet man als Jerusalem-Reisender im Hospiz auch alles, was man sucht. Der Preis ist für Jerusalemer Verhältnisse günstig, ich habe knapp 70 Euro für ein Einzelzimmer gezahlt. Spätestens ab der dritten Nacht hört man die Muezzins nicht mehr, die bereits um 4 Uhr zum Morgenegebet rufen. Eine Moschee liegt direkt gegenüber des Hauses. Ohrstöpsel sollte man dennoch mitnehmen.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer sind sehr einfach, es gibt keinen Fernseher oder sonstige Annehmlichkeiten. Aber es ist alles da, was man braucht. Die Badezimmer wirken alt, sind aber nicht ungepflegt. Die Betten sind in Ordnung und mit etwas Glück bekommt man ein Zimmer mit Blick auf die Altstadt. Nicht alle Zimmer haben eine Klimaanlage. Ein Safe ist vorhanden.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich das Wiener Kaffeehaus. Es ist sehr schön gehalten und hat Charme. Dort kann man auch ein Bier trinken, was in der Jerusalemer Altsadt sonst fast nicht möglich ist. Auf der Speisekarte finden sich kleine Gerichte wie Wiener Schnitzel und Käsespätzle, die keine kulinarischen Bomben sind, aber schmecken. Die Sacher Torte ist sehr zu empfehlen. Hin und wieder spielen im Kaffeehaus klassische Musiker, was den Charme des Hauses unterstreicht. Leider schliesst die Gastronomie bereits um 22 Uhr.


    Service
  • Schlecht
  • Der Service im Haus ist schlecht. Das liegt daran, dass an der Rezeption Zivildienstleistende und Volontäre aus Österreich sitzen, die mitunter vom Tuten und Blasen überhaupt keine Ahnung haben. So waren die Herrschaften elf Tage lang nicht in der Lage, mein defektes Telefon in meinem Zimmer auf Vordermann zu bringen. Das Frühstücksbüffet morgens wird in schmucken Räumen im Keller eingenommen und ist nicht nur räumlich unterirdisch (Stichwort Gummibrötchen). Dennoch sind die Leute sehr freundlich und helfen, wenn sie dazu in der Lage sind.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage des Hospizes (der Name hat nichts mit Sterbehaus zu tun, das ist der ursprüngliche Begriff für eine Pilgerherberge) ist unschlagbar. Man ist in drei Minuten an der Klagemauer, in fünf Minuten an der Grabeskirche. Alle zentralen und wichtigen Punkte in der Altstadt sind in wenigen Gehminuten erreichbar. Das Haus liegt mitten im arabischen Viertel, entsprechend laut und mitunter nervig kann die Umgebung auf der Straße sein. Das Hospiz jedoch ist fast eine christlich-abendländische Festung mit Stacheldraht mitten im Morgenland. Das hat den Vorteil, dass man abends irgendwie immer nach Hause "nach Europa" kommt. Denn sobald man nach Einbruch der Dunkelheit im Wiener Kaffehaus im Erdgeschoss sitzt, der klassischen Musik lauscht und sein Bier trinkt, hat man nicht mehr das Gefühl in Jerusalem zu sein. Das hat mir sehr gefallen, man konnte echt abschalten. Das Kaffeehaus ist übrigens sehr schön, die Küche geht so, aber es hat Stil. So wie der Rest des Hauses auch. Für Christen interessant: Das Haus ist direkt an der Via Dolorosa gelegen, die Stationen III, IV und V des Kreuzweges befinden sich in unmittelbarer Nähe. Außerhalb des Gebäudes können sich die Hausgäste in einem sehr schönen Garten entspannen. Rund um das Hospiz finden sich mehrere arabische Restaurants und auch ein kleiner Einkaufsladen ist quasi direkt vor der Türe. Dort kann man Wasser in Flaschen kaufen, die man bei Ausflügen unbedingt dabei haben sollte.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der Katalogbeschreibung
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im Mai 2011
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bastian
    Alter:31-35
    Bewertungen:4