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Patricia (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Dezember 2018 • 1 Woche • Winter
Grenzwertiges Massenprodukt mit entspr. Publikum
3,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

70er Jahre Ferienpark mit renovierten Apartments und z.T. neu gebauten Ferienhäusern unterschiedlicher Größe. Masse statt Klasse. Unmengen nikotinabhängiger Gäste, die fast überall rauchten, auch da, wo es nicht erlaubt war, auf den Balkonen z.B. Wenn du zum Frühstück gehst und dein Blick fällt auf Frauen mittleren Alters (auch Mütter!), die mit gequälten Gesichtern bibbernd aber rauchend auf dem ein oder anderen Balkon hocken... Sexy. Wenig Rückzugsorte, außer am Strand (schön!) oder im Fitnessraum (denn die meisten waren ja beim Essen oder Rauchen...). Für meinen Reisegrund (Silvesterflucht aus der Millionenstadt Hamburg) nur bedingt geeignet. Im gesamten Ferienpark ist es laut. Klar, über Silvester hatte ich keine absolute Stille erwartet. Aber tösendes Geböller ab ca. 18 h bis deutlich nach 1 h nachts? Nö. Direkt nebenan der Truppenübungsplatz Putlos. Zwischen den Jahren haben auch die deutschen Streitkräfte frei. Aber wenn Manöver ist, wackelt ziemlich sicher die Bude. Und zwar richtig.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • 70er Jahre Anlage mit entsprechendem Charme und Architektur. Muss man mögen. Die Apartements sind durchaus hübsch renoviert, Fußböden mit Profillaminat, neue Bäder, tolle Betten, Kochnischen vernünftig ausgestattet. Das einzige, was mir fehlte, war eine kleine Zitruspresse. Der Gästeservice gab mir die tolle Anregung, es doch mit einem umgedrehten Schnapsglas zu versuchen. Auf die Idee, dass man ein solches Teil evtl. mal bestellen könnte, kam die Dame nicht. Die Lüftung in den Räumen ist auch sehr kreativ. Es gibt zwar Lüftungsschächte, die lüften aber nicht, sondern leiten ungehindert den ein oder anderen Geruch weiter. Du bist im Bad und riechst die Kochgerüche deiner Nachbarn unter dir... OK, besser als anders herum. Der Gästeservice sagt dazu, das muss so. Es gebe Wohnungen mit funktionierender, etwas lauterer Lüftung und eben welche, bei denen nur die Luft durchzieht. Also, immer schön die Balkontür auf und richtig lüften. Allerdings gibt es null Sichtschutz zum Balkon der Nachbarwohnung, und wer keinen Meerblick gebucht hat, bekommt alles mit, was auf dem Dorfplatz vor sich geht. Egal ob es einen interessiert oder nicht. Die Anlage spricht auf ihrer Webseite von "ruhiger Lage", und das ist bei den 32qm Apartements definitiv nicht so. Was für mich ein absolutes No-Go ist, ist die unfassbar schlechte Isolierung. Es ist sehr hellhörig, aufgrund der neuen Schließvorrichtungen (Kartenschloss) können die Türen nur laut zugezogen/zugeknallt werden. Wer davon nicht wach wird... Zwischen Vorraum (mit Kochnische, Schränken und Zugang zum Bad) und Wohn-/Schlafraum gibt es zwar eine Türzarge, aber keine Tür, keinen Vorhang, Paravent o.ä. Die Möglichkeit, hier die Tür/den Vorhang hinter sich zu schließen, würde schon sehr viel mehr Ruhe und Privatsphäre bringen. So habe ich mich in meiner ersten Wohnung gefühlt wie auf dem Präsentierteller. O-ton Gästeservice : "seit ich hier bin, gab es noch nie Türen zum Wohn-/Schlafraum". Dass man Dinge auch mal ändern kann, kam ihm wohl nicht in den Sinn. Im Bad fehlt ein Schminkspiegel und evtl. Kosmetiktücher. Das Toilettenpapier darf gerne etwas weicher sein.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Systemgastronomie. Austauschbar. Überall die selben Getränke. Preise angemessen. Keine gute Weinauswahl (aber es gibt ja Edeka), Standardcocktails. All-Inclusive-Style, wer's mag. Nicht meins. Dünengalerie sehr! laut. Im Innenbereich der Bar darf geraucht werden. Kann sein, dass der Ferienpark/das Hotel Gäste verlieren würde, wenn das Ganze zur Nichtraucheranlage erklärt würde. Gleichzeitig birgt dies aber auch die Chance, anderes Publikum anzuziehen. Wer im Urlaub kochen mag, sollte das unbedingt tun, der Edeka hat ein gutes Sortiment, ansonsten gibt es in Oldenburg alles. In meinem Angebot war Frühstück im Mövenbräu enthalten, und das ging so gut wie gar nicht. Zum einen war es nicht möglich, auch nur eine halbwegs ruhige Ecke zu finden. Das Problem liegt hierbei wohl im Gesamtkonzept, der Ferienpark versucht irgendwie, alle Gäste unter einen Hut zu bringen. Das ist faktisch unmöglich. Ich habe nichts gegen Kinder, wirklich nicht. Aber beim Frühstück sollte es einen Bereich für Reisende ohne Kinder geben. Idealerweise mit Extra Buffet. Darüber hinaus benötigt ein großer Teil des Personals deutlich mehr Umsicht und Aufmerksamkeit was das Belegen und Abräumen der Tische angeht. Am ersten Morgen war ich glatt noch so naiv zu denken, dass mir eine/r der MitarbeiterInnen einen Tisch für eine Person zuweist. Erst auf meine ausdrückliche Bitte hin sah sich eine der Mitarbeiterinnen dazu bemüßigt, mal zu gucken. Die Krönung war als ich an einem Morgen darauf hinwies, dass an einem freien Tisch ein Stuhl fehlte - denn i.d.R. sollten derer mindestens zwei an einem Tisch sein. Die Antwort der Dame war "na, dann holen Sie sich doch von irgendwo einen Stuhl, die stehen hier doch überall rum. Und Ihre Sachen sollen Sie sowieso zur Garderobe bringen"... Herrschaften, die Garderobe war übervoll. Und meine Brille brauche ich nun mal... die nützt mir an der Garderobe nichts. Außerdem ist das frech, denn es ist Aufgabe des Personals dafür zu sorgen, dass die Tische vollständig möbliert und eingedeckt sind. Auch wenn es voll war. Die Personalplanung liegt nicht in der Verantwortung der Gäste. Die Qualität der Speisen ist grenzwertig. Lauter gezuckertes Zeug. Und es ist der Zucker, der dick macht. Das konnte man bei ca. 30% übergewichtigen Gästen prima beobachten. Gute Fette in Maßen machen i.d.R. nicht dick. Gezuckerte Müslis, gezuckerte Joghurts (kein Naturjoghurt!!), gezuckerter Obstsalat, gezuckerter Ketchup, gezuckerter Saft, gummiteigartige Pancakes. H-Milch, Kondensmilch, und Personal aus der Gastro, das nicht weiß, dass es einen Unterschied zwischen Kondensmilch und Kaffeesahne gibt!! Der Kaffeevollautomat ist zwar schön, aber das Getränk auf Espresso-Basis mit der wenigsten Milch ist der Cappuccino. Und selbst da habe ich nach ca. der Hälfte die restliche Milch mit (gutem) Filterkaffee ergänzt. Meine Frage danach, ob man den Kaffeevollautomaten nicht mal so programmieren könnte, dass purer Espresso zur Auswahl steht wurde mit "geht nicht" und "Espresso geht, müssen Sie aber extra bezahlen" beantwortet. Leider gab es beim Edeka aber noch nicht mal Espresso-Sticks von Jacobs... immerhin Kaffeesahne. Die Eierspeisen waren gut, die Omeletts müssten meines Erachtens länger durchgebraten werden, mir hat es so nicht geschmeckt. Aber wie gesagt, es gab genügend andere Eierspeisen zur Wahl. Käse, Tomaten, Gurken, bisschen Fisch und auch die Konfitüren waren soweit i.O., auch wenn letztere wieder voll durchgezuckert waren. Also mehr Zucker als Frucht. Lecker auch ein dunkleres Ciabatta. Ansonsten viel zu viel weißes Brot/Brötchen. Selbst die Körner-/Roggenbrötchen waren innen weiß. Nur ganz selten Croissants. Wenn das das Angebot ist, das die Masse will und womit hungrige Mäuler gestopft werden, nun ja. Aber was machen denn Menschen mit Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit? Am besten ohne Frühstück buchen? Bei mir war das Frühstück im Pauschalangebot enthalten, und ich habe mir dann die Sachen zusammengesucht, die für mich passten. Die Gastroleitung sollte darüber nachdenken, mal eine Schale mit Haferflocken, Leinsamen, oder frisches Obst aus der Region mit aufs Buffet zu legen. Das sind keine teuren Artikel. Mein ausdrücklicher Dank (deswegen drei Sterne beim Service) gilt einer der Mitarbeiterinnen, die mir ein paar alternative Lebensmittel (Brot, Sojadrink, glutenfreies Müsli) zusammengestellt hat. Auch dem Herrn, der mir gerne seine Brille ausgeliehen hätte! Aber sonst: mehr Masse statt Klasse. Vielleicht sollten beim Frühstück einfach etwas weniger, aber dafür bessere Lebensmittel aufgefahren werden. Was für mich auch nicht nachvollziehbar ist, ist dass der Gast - z.B. über das Zahlen eines angemessenen Differenzbetrages - nicht in das Restaurant Sonnenrose wechseln kann. Ob ich (keine große Frühstückerin) da nun noch mitgegessen hätte oder peng... Für solche Situationen müssen Lösungen angeboten werden statt zu sagen "geht nicht".. Ich war einmal abends in der Sonnenrose. Der Herr, der mich dort bediente, war eine Wucht! Ausdrücklicher Dank, er hat wirklich versucht, mir meine Wünsche von den Augen abzulesen! Dies gilt für die Weinauswahl (OK, der Merlot war so lala, aber da kann er ja nichts für) als auch das unkomplizierte Zusammenstellen einer Käseplatte und das ebenso unkomplizierte Einpacken der üppigen Reste, weil diese sonst im Müll gelandet wären. Dort auch deutlich ruhigere Atmosphäre, weil Strandhotel.


    Service
  • Eher gut
  • Check-In/Check-Out absolut problemlos, sehr freundlich und professionell. In der Sache eine gute Idee, aber etwas umständlich ist das Quick-Check-In Angebot. Es gibt ca. 6 Wochen vor Anreise ein Formular, das der Gast ausgefüllt zurückschickt. Bei Anreise braucht man dann nur eine Unterschrift zu leisten und kann direkt in die Wohnung. Allein dieses Formular kann nicht am Bildschirm ausgefüllt werden... Also, ausdrucken, ausfüllen, scannen, zurück senden. Das hat Optimierungspotential. Gästeservice arbeitet bitte an seiner Freundlichkeit und gibt Verbesserungsanregungen auch unmittelbar weiter. Prima war, dass ich an Silvester (!) völlig unkompliziert die Wohnung wechseln konnte. Ich bin in ein deutlich kleineres Apartment aber auch deutlich ruhigeres Apartment gezogen. Und dort habe ich dann auch gut bis sehr gut geschlafen. Danke! Auch die Verlängerung um eine Nacht klappte reibungslos, der Preis war in Relation zum ursprünglich gebuchten Pauschalangebot allerdings etwas hoch. Service in der Gastro in Ordnung und meistens hilfsbereit (siehe dort). Im Restaurant Seerose/Strandhotel sehr gut, an der Hotelbar etwas unkoordiniert. Gut auch die Bonuspunkte für Frühbucher, die der Gast in Gastronomie und bei den Freizeitangeboten einlösen konnte.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Die Anlage (Ferienpark und Strandhotel liegen unmittelbar nebeneinander) liegt in der Gemeinde Wangels, ca. 5 km vom Bahnhof Oldenburg (Holst) entfernt. Vom Hotel/dem Ferienpark wird ein Transfer vom Bahnhof zur Anlage und zurück für € 5,00/Strecke und Person angeboten, funktioniert reibungslos und dauert keine 10 Minuten. Wenn man ohne Auto reist, sollte man damit umgehen können, dass man nicht wirklich aus der Anlage raus kommt. Das ist für ein paar Tage aber durchaus in Ordnung, denn wer will, dem wird eine Menge geboten. In der Hochsaison gibt es regelmäßige Busverbindungen nach Oldenburg, und auch organisierte Ausflüge werden dann wohl angeboten. Die Anlage hat eine Info-/Werbebroschüre, in der viele Ausflugsziele beschrieben werden. Eine Umgebungskarte oder den Busfahrplan erhält man auf Nachfrage. Den Busfahrplan entdeckte ich zufällig im Gästeservice, bei Anreise ausgehändigt wurde er mir nicht. In unmittelbarer Nähe der Anlage liegen mehrere Naturschutzgebiete (Weissenhäuser Brök, Wesseker See). Sehr schön zum spazieren gehen. Zwischen Anlage und Strand liegen Deich und Dünen, und Richtung Steilküste kommt nach ca. 2 km das Gut Weissenhaus, dessen Park auch Nichtgäste des Grand Village Resorts besuchen können.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Gibt es zu Hauf. Dschungelland: Nicht genutzt. Wäre aber etwas, worauf ich mal Lust hätte, wenn ich nicht alleine anreise. Erscheint mir vom Angebot durchdacht und pädagogisch wertvoll (keine Ironie), und so als Erwachsener mal ins Bällebad? Oder Hochseilgarten? Why not, gutes Angebot. Ansonsten gibt es noch das WaWaCo mit vielen Arten von Wassersport (nur im Sommer), Fußballgolf, einen Minigolfplatz, Spielplätze, die Alm mit Kinovorführungen (Wanderkino mit tollem Programm!) und das subtropische Badeparadies, das gerade um ca. 3000 qm erweitert wird und immer hoffnungslos überfüllt war. Dafür war am Strand schön viel Platz :-). Im Strandhotel Dünenbad/Saunen/Fitnessraum. Letzterer ist gut genug ausgestattet, um dort bei schlechterem Wetter das ein oder andere Stündchen zu trainieren. Manchmal konnte bei evtl. Fragen auch ein Mitsportler helfen. Allein, welche fachliche Kompetenz und Beratung? Es war zu keinem Zeitpunkt ein Trainer anwesend, der einem wenigstens mal die Geräte ein bisschen zeigen konnte. Folglich habe ich mir mein Bewegungsprogramm selbst zusammen gestellt und mir auch das Gerätehandling selbst erarbeitet. Mit 'nem coolen Trainer hätte ich es aber nicht nur aus Sicherheitsgründen besser gefunden, denn ich lerne gerne dazu und nehme Anregungen an! Das Schwimmbad und der Saunabereich sind wirklich schön, allein schwimmen die wenigsten im Schwimmbad. Sie treiben eher oben. Ich kam mir schon fast wie ein Alien vor, als ich ein paar Bahnen ziehen wollte. Die ja nun so lang nicht sind. Die Schwimmbecken und der Whirlpool sind hübsch angelegt. Die Saunen sind wirklich toll, und im Ruheraum war auch immer Ruhe! Gut auch, dass es Wasserspender gibt. Zum Abkühlen haben mir die Eiswürfel am besten gefallen. Es fehlt eine richtige Schwalldusche. Was mich sehr irritiert hat, war die offensichtlich nicht vorhandene Ausbildung eines Mitarbeiters, der im Saunabereich die Aufgüsse und die Salzabriebe anbietet. Meine Frage nach dem, was er für seine Tätigkeit gelernt hat, beantwortete er mit "You-Tube-University for better life". Zu gut deutsch, er hat sich ein paar Videos angeguckt. Ein bisschen grenzwertig, für solche Tätigkeiten sollte eine ausgebildete Fachkraft - idealerweise mit gültigem Erste-Hilfe-Schein - eingestellt werden. Und hier nochmal zum Service: großen Dank an die Dame, die an manchem Tag ganz alleine für Einlass/Gastro im Schwimmbad/Wasser- und Papierspender im Kraftraum etc. zuständig war. Sie hat definitiv ihr Bestes gegeben, alles am Laufen zu halten - und das ist ihr auch gelungen!!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1 Woche im Dezember 2018
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Patricia
    Alter:51-55
    Bewertungen:3