- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist traumhaft gelegen mit Blick auf das überwältigende Bergpanorama der Allgäuer Alpen. Davor erstreckt sich eine weitläufige Wiesenlandschaft, die bis zum ca. drei Kilometer entfernten Oberstdorf reicht. Wir hatten das Hotel gewählt, weil wir sehr naturverbunden sind und aufgrund der besonders herausgestellten Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrende. Diesen beiden Ansprüchen wurde das Haus voll umfänglich gerecht. Unser Wunsch nach einem ruhigen Erholungsurlaub, dem das Hotel mit Wellnessbereich etc. grundsätzlich auch entsprechen würde, konnte leider nur ansatzweise erfüllt werden. Generell müßte sich die Hotelleitung entscheiden, ob sie auf Familien mit Kindern setzt oder auf Gäste, die Ruhe suchen und Wellnessurlaub machen möchten, beides ist miteinander kaum zu vereinbaren! Ein angemessener Service für beide Gästegruppen ist nicht realisierbar! Daher ist unsere Empfehlung leider auch nur eingeschränkt, für Ruhesuchende ist das Hotel, so, wie es sich uns dargestellt hat, leider nicht zu empfehlen! Das Haus böte ein großes Potential als reines Erholungshotel am Luftkurort Rubi mit Wellness-, Entspannungs- und Rehabilitationsprogrammen insbesondere für bewegungseingeschränkte Personen, das würde es auch für Gäste mit längerer Verweildauer interessant machen. Dafür müßte man sich allerdings vom Konzept eines Familienhotels verabschieden. Wir sind davon überzeugt, daß das Hotel dadurch neue Gästegruppen an sich binden und an Attraktivität gewinnen würde.
Das Zimmer (232, Juniorsuite mit Südausrichtung und großem Balkon) war zweckmäßig und ansprechend ausgestattet, wenngleich das Mobiliar ein wenig in die Jahre gekommen ist, was uns aber weiter nicht gestört hat. Das zugebuchte Pflegebett stand ebenfalls bereit. Balkon mittels Rampe per Rollstuhl erreichbar. Es gab eine Möglichkeit, auf dem Zimmer Kaffee und Tee zuzubereiten, was nach unseren Wanderungen immer sehr willkommen war. Matratzen und Bettwäsche waren völlig in Ordnung. Allerdings war in der ersten Woche unseres Aufenthaltes leider tags wie nachts Kindergeschrei aus dem Nachbarzimmer zu hören. Desweiteren wurden auf der Etage sowie im und am gesamten Hotel nahezu während des gesamten Aufenthaltes hör- und sichtbar handwerkliche Arbeiten durchgeführt. Hierfür erhielten wir von der Hotelleitung eine Gratisnacht, hätten aber lieber den vollen Preis bezahlt und dafür Ruhe gehabt.
Das Frühstücksbuffet läßt keine Wünsche offen. Auch gesundheitsbewußte Gäste kommen hier auf ihre Kosten. Das abendliche Vier-Gang-Menue war ebenfalls sehr gut. Man konnte beim Hauptgang zwischen kleinen und normalen Portionen wählen. Auch die Weinkarte war sehr ansprechend. Die kulinarischen Genüsse wurden jedoch erheblich getrübt durch z. T. lautes Geschrei von Kleinkindern und Säuglingen. Eine normale Unterhaltung bei Tisch war mitunter nicht möglich. Freitags und samstags gab es immer schöne Live-Musik, die bisweilen auch vom Kindergeschrei übertönt wurde. Warum platziert man Familien mit Kindern nicht räumlich separat? Ein Spuckschutz bei dem offenen Buffet war nicht vorhanden!
Die Serviceleistung ist von einem großen Bemühen der Mitarbeitenden geprägt, entspricht aber bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht dem Vier-Sterne-Standard. Das trifft vor allem auf den Service beim Abendessen zu, der oft überfordert wirkte. Eine für ein Vier-Sterne-Haus übliche Restaurantleitung, die die Fäden in der Hand hält, schien es nicht zu geben. Eine normale Kommunikation mit der Bedienung war meist nicht möglich, einfache Sonderwünsche (z. B. die Sauce separat zu servieren) scheiterten an der Verständnisleistung. Dadurch, daß das Servicepersonal vereinzelt sehr laut sprach, bekamen wir auch mit, daß falsche Gerichte serviert wurden (einmal auch bei uns) und angegebene Unverträglichkeiten nicht berücksichtigt wurden, die explizit genannt werden konnten. Im Wellnessbereich waren durch die dort integrierten Technikräume sehr viele Haustechniker unterwegs und verbreiteten durch lautes Sprechen und schlagende Türen eine große Unruhe. Auch waren dort des öfteren Rezeptionsmitarbeiterinnen zu sehen, die mit hohen Absätzen geräuschvoll umhergingen. Hierüber hatten wir uns beschwert bei der betreffenden Mitarbeiterin, was aber keinerlei Wirkung zeigte. Das ist kein Service am Gast! Einmal auch falsche Auskunft der Rezeptionistin, ebenfalls einmal wurde ich in einer Schwebeliege vergessen, der Therapeut hatte sich bereits entfernt, bevor die Anwendung beendet war!
Die Lage ist nahezu einzigartig, großartiges Panorama vom Südbalkon, der Terrasse und dem Speisesaal aus. Je nach Wetterlage veränderte sich die Bergwelt ständig, sodaß sich immer wieder neue reizvolle Impressionen ergaben, die man beim Frühstück oder Kaffeetrinken genießen konnte. Es gibt sehr viele, auch rollstuhlgerechte Wanderwege, die man nach einer eigens vom Hotel herausgegebenen Karte gut beschriftet vorfindet. Wir haben stets schöne Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen. Auch Oberstdorf mit seinen schönen Geschäften war gut zu erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der Wellnessbereich war von seiner Anlage und Ausstattung her sehr gut und auch für Rollstuhlfahrende gut nutzbar. Hervorragende Barrierefreiheit! Leider sind die Technikräume in den Wellnessbereich integriert, sodaß ständig Unruhe und Begängnis durch Haustechniker herrscht. Dies hat uns davon abgehalten, zusätzliche Anwendungen des an sich guten Wellness- und Kosmetikangebotes zuzubuchen. Der Pool ist mit sechs mal vier Metern sehr klein und höchstens als Bewegungsbad einzustufen. Wenn Kinder im Hause waren und im Wasser herumtollten, war an Schwimmen nicht zu denken, sodaß wir unser gewohntes Schwimmprogramm nicht absolvieren konnten, was wir sehr bedauert haben. Sehr gut ausgestatteter Fitnessraum, sogar mit Motomed. Das Angebot im an sich top Saunabereich war nicht immer stringent gleichbleibend: mal gab es Aufgüsse, mal nicht; mal waren aufgeschnittene Früchte da, mal nicht, einmal waren Eisanlage und Biosauna ganz ausgeschaltet. Wöchentlich zweimal Livemusik im Haus!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2018 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |
Sehr geehrter Gast des Hotel Viktoria, vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben mein Hotel so ausführlich zu bewerten und beschreiben. Schön, dass Ihnen die Lage des Hotels und die Einrichtungen insbesondere der barrierefreie Wellnessbereich (für den wir übrigens den bayrischen Innovationspreis für Angebotsgestaltung gewonnen haben) gefallen hat. Es tut mir sehr leid, dass Sie Beeinträchtigungen aufgrund von Renovierungs- und Instandhaltungsarbeiten erfahren mussten. Insbesondere der Austausch der Türen in dem Nachbartrakt ihres Zimmers war für Sie sicher eine Beeinträchtigung über die wir ja dann auch gesprochen haben und aufgrund dieser Sie eine Nacht kostenfrei erhalten haben. Leider waren Sie mit einem Zimmertausch nicht einverstanden. Was den Service im Restaurant anbelangt haben Sie Recht, Die Restaurantleiterin war gerade in der Zeit Ihres Aufenthaltes im Urlaub und unsere Auszubildenden, die im Herbst ihre Lehre begonnen haben, waren noch nicht so geschult und mussten von den versierten Kräften angeleitet werden. Wir müssen die etwas ruhigere Zeit im Hotel nutzen, um unsere jungen Kollegen zu schulen. Im Hochbetrieb um die Weihnachtszeit ist dies nicht mehr möglich. Es tut mir leid, dass Sie dies als sehr negativ empfunden haben. Wir werden daran arbeiten, dies besser zu machen. Schade, dass Ihnen das gemischte Publikum in unserem Haus nicht gefallen hat. Gerade ein Großteil unsere Gäste mit Handicap finden es erfrischend, nicht nur unter sich zu sein und erfreuen sich daran, jüngere Familien auch gerne mit Kindern, um sich zu haben. Wir werben als barrierefreies Familienhotel. Vielleicht haben sie dies überlesen, denn wir weisen sowohl auf unserer Homepage als auch in jedem Angebot und Bestätigung darauf hin, dass wir im Sommer insbesondere Rollstuhlfahrer und in den Wintermonaten viele Familien mit Kindern bei uns ihre Ferien verbringen. Wir werden intern diskutieren, ob eine räumliche Trennung verschiedener Zielgruppen realisierbar und für den Großteil die Gäste wünschenswert ist. In den Wintermonaten haben wir schon die Familien mit Kleinkindern, die mit Jugendlichen und die Erwachsenen in den einzelnen Stuben aufgeteilt. Sie haben sich sogar Gedanken über das Konzept meines Hotels gemacht und wie ich es verbessern könnte. Vielen Dank dafür. Aber ehrlich gesagt, bin ich mit der Auslastung und dem Feedback der Gäste äußerst zufrieden. Das Konzept ist über Jahrzehnte mit Erfahrungswerten verbessert und optimiert worden. Dies ist nicht zuletzt den extremen Jahreszeiten im Allgäu geschuldet. Ich denke, die Sommermonate wären eine bessere Reisezeit für Sie. So hoffe ich, dass sie trotz allem etwas Erholung mit nach Hause nehmen konnten, und eine schöne Erinnerung an Oberstdorf/Rubi behalten. Mit besten Grüßen Julia Ess (Hotelleitung)