- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Halbpension der kulinarischen Spitzenklasse Wie meine Frau und ich auf den Fähringerhof gekommen sind? Nun, im Vorjahr trafen wir am Strand auf Gäste, die von den kulinarischen Köstlichkeiten des Fähringerhofes schwärmten ... Baulich stammt der Fähringerhof aus den 60-er Jahren, als die inseltypischen Backstein-Frühstückspensionen den Tourismus zu prägen begannen. Wer großen Wert auf erstklassige Verpflegung in gemütlichem Ambiente legt, ist hier richtig: Frühstück und Abendessen sind einfach großartig. Etagen-Toilette und -Dusche, die Zimmermöblierung aus den 80-er und 90-er Jahren begründen den überaus günstigen Preis. Die familiär liebevolle Betreuung durch die sympathische Gastgeberfamilie, das überwiegend bildungsbürgerliche Publikum aus Ehepaaren jeden Alters, Zwei- und Drei-Generations-Familien lässt den ruhesuchenden Inselbesucher sich rundum wohlfühlen. Die Homepage vermittelt einen realistischen Eindruck des Hauses. Freilich: Wer eine eigene Toilette und Dusche im Zimmer braucht, wird eines der wesentlich teureren Hotel auf Juist bevorzugen. Darüberhinaus mag der Inselgast unzufrieden sein, der Wert auf eine zeitgeisttypische moderne Innenausstattung legt, der auf dem Zimmer fernzusehen gewohnt ist, der zum Abendessen aus einer Riesenkarte auswählen möchte, wer Wellnessbereiche im Hotelkeller oder gar ein hauseigenes Eventprogramm vermisst. Wer ähnlich "tickt" wie die vielen Stammgäste und wir, der weiß, was er vom Fähringerhof und von Juist hat: Tiefenentspannung und Glücksgefühle pur, diese Insel verzaubert meine Frau und mich immer wieder: die ursprüngliche Schönheit der Natur, die Begrenztheit der menschlichen Eingriffe, die Weite von Strand und Dünenlandschaft, der Hammer See ... unserer Empfindung nach kommen nur noch Amrum und Spiekeroog an dieses Idyll heran: Borkums Dorf ist uns viel zu groß; Norderneys Strandzone ist (außer dem engen Nordstrand) zubetoniert und zugemauert, seine Hochhaus-Silhouette unschön; Langeoog hat keinen schönen Dorfkern und ist durch die NS-Rüstungsausbauten gezeichnet; Wangerooges Strandpromenade ist nicht nur schön; Baltrum freilich kennen wir noch nicht ... Föhr liegt uns zu sehr im Wattenmeer und Sylt hat neben seinen idyllischen und zugleich extrem ökonomisierten Inseldörfern halt auch die scheußlichen Bettenburgen in Westerland ... so lieben wir Juist! Beim Kofferpacken sollte man Sonnentage ebenso einplanen wie warme und kühle Regentage: Regenjacke, Hose und Wanderschuhe sollten nicht vergessen werden!
Unser Doppelzimmer war etwa 18 m² groß, einfach und antiquiert eingerichtet: Doppelbett mit Nachtschränkchen, zwei Stühle, Tisch, Schrank, Spiegel, Hakenbrett und ein Waschbecken mit warmem und kalten Wasser. Die beiden Etagentoiletten auf unserem Geschoss waren komplett neu eingerichtet, die Dusche schon einige Jahre alt. Beides zeigte sich sehr sauber und ansprechend. Ja, für das doppelte Geld gibt es modernere Unterkünfte, sicher aber keine mit besserem Essen auf ganz Juist! In Anbetracht des niedrigen Preises waren wir mit unserer Unterkunft daher sehr zufrieden!
Wie schon alle vorherigen Bewertungen zeigen, hier liegt das Besondere des Fähringerhofes. Kulinarisch kommt hier jeder auf seine Kosten, der abends Fisch mag und nicht aus einem mehrseitigen Menüplan auswählen muss, um zufrieden zu werden: Doch beginnen wir mit dem Frühstücksbüfett: Herausragend sind das täglich frisch zubereitete Bircher-Müsli, die Sanddornmarmelade aus eigener Fertigung, der frische Ananas, das große Angebot an Müslis und Körnern (z. B. Leinsamen), die Wustplatte vom Fleischer ... dazu natürlich Kaffee, Tee, Säfte, Milch, mehrere Sorten Brötchen, Brot und Toast, Käse, ein gekochtes Ei, zwei zusätzliche Marmelade-Sorten ... wessen Sättigung nicht fast den ganzen Tag bis zum Abendessen durchhält, der ist selbst schuld. Zum Abendessen wird um 18:00 Uhr gebeten. Die Drei- und Vier-Gänge-Menüs enden zwischen 19:15 und 19:30 Uhr, die Sättigung stellt sich langsam und sehr angenehm ein, die Menge ist angemessen, für besonders Hungrige gibt es Nachschlag. Herr Tröbinger ist ein begnadeter professioneller Koch, dies merkten wir schon am ersten Abend. Bei uns gab es: Vorspeise: Krabbensalat und Thunfisch-Meerrettich-Creme auf Toast mit Kaviar-Ei - Salatteller mit Rohkost - Seehecht gebacken in Mandelbutter mit Petersilienkartoffel (supermehlig vom Nordener Bauern) - Eis mit Sahne. Dazu serviert die Hausherrin Getränke aller Art, der Wein stammt - wie der Hausherr - aus Österreich. Alle Gerichte kocht Herr Tröbinger frisch, Catering-Vorprodukte sind verpönt, selbst die Salatsauce wird selbst gemacht. Sonderwünsche wie vegetabile Kost werden gern erfüllt. Vier Mal in der Woche wird Fisch serviert, zwei Mal gibt es andere leckere Fleischgerichte. Am Mittwoch bleibt bei Tröbingers die Küche kalt. Dies zwang uns, den Fähringerhof kulinarisch mit anderen Juister Restaurants zu vergleichen. Sie werden es sich denken können: Wir konnten den Donnerstag-Abend kaum erwarten ... Überhaupt waren meine Frau und ich jedes Mal gespannt, was es wohl geben werde, freuten uns den ganzen Tag über auf das Abendessen ... Diese Mahlzeiten in angenehmer Atmosphäre trugen zu unserer Urlaubsfreude mehr bei, als alle Restaurantbesuche der letzten Jahre an unseren jeweiligen Urlaubsorten.
Die liebevolle Freundlichkeit der Familie T. und ihrer teils aus der Verwandtschaft stammenden Helfer lässt keine Wünsche offen.
Der Fähringerhof in der Billstraße liegt an der Westseite des Inseldorfes, mit Blick auf Deich, Hafen und Wattenmeer. Bis zum Kurplatz, Strand oder zum Hafen braucht man zu Fuß jeweils sieben Minuten, im Ferienalltag ist diese zentrale Lage einfach ideal!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Juist bietet all dies: Strand, Sand, Meer und oftmals strahlender Sonnenschein tiefenentspannen die Psyche. Vom Baden im Meer kann man unmittelbar ins Erlebnisbad TöverVital gehen, der Eintritt ist mit dem Kurbeitrag abgegolten. Wer mag, geht abends ins Konzert (das ungarische Kurorchester zeigt ein breites Repertoire, sein Schwerpunkt liegt auf der Musik aus der Donaumonarchie), ins Kino, zu einem Vortrag, ins Cabaret, zu Tournee-Veranstaltungen ... breit ist das Angebot der Kurverwaltung und der Juister Herbergsbetriebe. Der Fähringerhof kann sich dabei zurückhalten und tut dies auch.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Robert |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 3 |