Factory Hotel

Unbehaglicher Betonkasten mit dem rauhen Charme einer Industrieruine. Kahle Einrichtung - dafür freundlicher Service. Alles relativ neu - in den Fluren riecht man noch den Industrieklebstoff. Dafür auch sauber und noch nicht abgewohnt. Kein Handyempfang in den Zimmern und Fluren (zu dicker Beton). Oben in den Konferenzräumen (MEET) ist es besser. Keine Lobby, nur ein Stahltisch neben der Rezeption mit einer harten Holzbank und billigen Plastikstühlen davor. Definitiv kein Platz um sich mit Geschäftspartnern zu verabreden.

Wer allein mit dem Auge wohnt und reduziertes, kantiges Design mag, wird das Factory cool finden. Wer Behaglichkeit schätzt, wird es eher kühl finden. Es dominieren nackte Betonwände, Metall und Kunststoff. Es gibt weder Kleiderschrank noch Sessel, nur einen unbequemen Kunststoffstuhl und einen Sitzsack, der mit seiner wasserabweisenden PVC-Beschichtung kaum zum Fläzen einlädt. Die "Heizung" ist ein lautes Gebläse von oben, dass zwar Zugluft aber kaum Wärme erzeugt. Wenigstens gibt es im Bad einen konventionellen und funktionierenden Heizkörper. Kurz: ein Zimmer nicht zum Wohnen sondern schnell duschen (keine Badewanne) und los. Vielleicht ist es im Hochsommer ganz nett.

Das EAT bietet mittags einfallslose Buffets denen man ansieht, dass für die Küche günstiger Einkauf im Vordergrund steht. Die Karte bietet einen kulinarischen Mix mit wenigen Mainstream-Gerichten. Nebenan gibt es eine Tapasbar (lecker) und einen sehr guten Italiener (Galetti).

Die netten Menschen an der Rezeption wirken nicht Hotellerie-Profis, eher wie Studenten die das als Job machen. Sehr aufmerksam und hilfsbereit ist das Bankettpersonal.

Zur Innenstadt von Münster ist es zu Fuß zu weit, aber Taxi kommt schnell. Auf dem Campus gibt es drei Restaurants, ansonsten in weiterer Umgebung tote Hose. Wer Leben oder Einkaufsmöglichkeiten sucht, muss in die Innenstadt.

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