Seit Jahren buchen wir über TUI nur 5-Sterne-Hotels und haben damit (auch in Griechenland) immer nur die besten Erfahrungen gemacht. Als wir dieses Jahr ein Apartment (erstmals) ohne Verpflegung buchten, waren wir aufgrund der im Internet sehr differierenden Beurteilungen bzgl. des Esperos-Village im Vorfeld schon etwas skeptischer. Nach einem chaotischen Bustransfer von 1,5 Stunden kamen wir endlich gegen 22.30 Uhr in der Anlage an. Mitreisende, die mit Halbpension gebucht hatten, bekamen nichts mehr zu essen. Dafür als Entschädigung einen Gutschein für ein Essen in der Taverne an einem der nächsten Tage, davon wurde man aber an diesem Abend nicht satt. In der Poolbar (die Taverne schließt bereits um 17.00 Uhr) konnte man uns außer Getränken nur eine aufgebackene Pizza servieren. Der erste Eindruck war somit im Gegensatz zu den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen ernüchternd. Wir suchten die fünf Sterne, fanden aber höchstens drei. Am nächsten Morgen wurden wir dann etwas durch die fantastische Aussicht entschädigt. Man kann sie allerdings nur dann voll genießen, wenn man ganz oben in der Anlage wohnt. Im mittleren und unteren Teil wird die Sicht durch Sträucher oft stark eingeschränkt. Getrübt wird der Ausblick außerdem durch die Skyline der Hotelbunker am Strand. Insgesamt ist die Anlage (allerdings nur außen) sehr sauber und gepflegt. Viel Grün und die frischen Pastelltöne der einzelnen Häuser entschädigen für das Babyrosa in den Zimmern. Bei später Abreise, kann man das Zimmer gegen eine Gebühr von 20 € bis zum Schluss nutzen. Unser Toptipp wäre: Das Hotel erst gar nicht buchen! Will man aber trotzdem negative Erfahrungen sammeln und diese minimieren, dann Mietwagen ab Deutschland, ohne Verpflegung und abends in den nahen, sehr guten Tavernen leger, gut und preiswert speisen.
Die Zimmer (wir hatten ein Apartment) entsprechen bei weitem nicht mehr einem 5-Sterne-Standard. Sie sind zwar geräumig, aber das Mobiliar in Babyrosa gehalten ist regelrecht abgenutzt und verwohnt. Die Metallstühle am Esstisch fangen an zu rosten, die Geschirrablage ist verrostet und an der Spüle blätterte die Verkleidung ab. Der Kühlschrank schließt sehr schlecht, nur mit Hilfe eines Fußtrittes. Im Bad ebenfalls Rost an einer Metallstütze, die die Waschtischablage hält. Ein Radio (ein Programm) ist nur im Schlafzimmer vorhanden und funktioniert nur, wenn man es vorher liebevoll streichelt. Der Fernseher ist schlecht abgestimmt. Die Klimaanlage kühlt zwar sehr gut, ist aber vor allem nachts viel zu laut. Auf dem Balkon (rundherum geschlossen, mit Öffnung zum Meer) steht vormittags die Luft, da die Sonne voll rein scheint. Zum Frühstücken ist es dort einfach zu heiß. Zimmer mit Terrasse gibt es nur ganz wenige. Im unteren Bereich hat man keinen Meerblick. Handtücher und Bettwäsche wurden täglich gewechselt. Hier kann man sparen und dafür lieber in neues Mobiliar investieren.
Da wir ohne Verpflegung gebucht hatten, können wir nur eine Aussage über das Frühstück machen, das wir am ersten Morgen einnehmen mussten, weil der Kühlschrank noch leer war. Vergleicht man vor allem das Angebot und die Qualität anderer 5-Sterne-Häuser, verdient sich dieses Frühstück bestenfalls drei Sterne. Es gab zwar flüssiges Rührei mit Speck, frisches Obst, Wurst, Käse und diverse Brotsorten, aber wir hätten dort bei der doch eingeschränkten Auswahl nicht jeden Tag frühstücken können. Zahlt man das Frühstück vor Ort ( 8 € ), kommt man besser weg, als wenn man es mitbucht. In der Taverne haben wir nur am Abreisetag gegessen. Das, was wir dort gegessen haben, war reichhaltig, schmackhaft und gut.
Die Freundlichkeit des Personals ist sehr unterschiedlich. Bei einigen hatte man das Gefühl, einfach nur geduldet zu werden, vor allem an der Rezeption. Beim Auschecken kam man sich vor, als verließe man ein Stundenhotel. Schlüssel abgeben, Pässe zurück, fertig. Keine Frage, ob es einem gefallen habe und es wurde auch keine gute Heimreise gewünscht. Die Putzfrauen verrichteten ihren Dienst in den Zimmern sehr oberflächlich. Es wurden die Haare unserer Vorgänger jeden Tag nur in eine andere Ecke geschoben. Obwohl an der Zimmertür durch Aushang kenntlich gemacht, dass man nicht gestört werden wollte, betraten die Putzfrauen die Zimmer. Die Bedienung am Pool war dagegen sehr zuvorkommend.
Das Hotel liegt an einem steilen Berghang und ist für ältere Leute ungeeignet. Es fährt zwar tagsüber alle 20 Min. ein Shuttlebus, aber nur zum Strand. Will man nach dem Frühstück zurück in den oberen Teil der Anlage, muss man erst zum Strand fahren und dann außen rum zurück in die Anlage. Abends muss man Glück haben, dass man gerade einen fahrwilligen Busfahrer findet. In der Regel mussten wir laufen. Da das Hotel doch recht weit außerhalb von Faliraki liegt, empfiehlt sich unbedingt ein Mietwagen, den man von Deutschland aus buchen sollte, da sie dort wesentlich billiger sind. Taxi nach Faliraki kostet 5 €, die Busfahrt 0,90 €. Zu Fuß ist man doch fast eine Stunde unterwegs. Wenn man ohne Verpflegung bucht, ist ein Mietwagen ebenfalls von Vorteil, da das Angebot in den Supermärkten sehr bescheiden und überteuert ist. Den Minimarkt im Hotel kann man total vergessen! Er hat den Namen Mini echt verdient. Große Supermärkte findet man dagegen ca. 6 km in Richtung Rhodos. Der Strand ist vor allem am und im Wasser stellenweise sehr stark mit Kieseln durchsetzt. Unbedingt Badeschuhe mitbringen. Eigene Liegen und Badetücher für den Strand bietet das Hotel nicht an. Wir haben einfach die Pooltücher (obwohl verboten) mitgenommen und die kostenlosen Liegen der anderen Hotels mitgenutzt. Zu empfehlen ist dabei der Strand hinter dem Grecotel Richtung Faliraki, da dort auch im Wasser kaum Kiesel zu finden sind und der Strand dort sandiger und nicht so überlaufen ist. Hinter dem Calypso befinden sich zwei schöne Tavernen am Strand (Ilios und Kastris), wo man noch preiswert und gut essen kann. Faliraki selbst ist laut und schrill. Für Jugendliche und Junggebliebene der ideale Ort um abends abzutanzen. Lohnenswert sind auch zwei Cocktailbars an der Hauptstraße, von denen man herrlich das bunte Publikum bestaunen und die guten Cocktails genießen kann. Positiv auffällig war, das wir in der ganzen Woche keine Polizei oder Krankenwagen gesehen haben. Auch fielen uns keine randalierenden Jugendgruppen auf, von denen immer wieder berichtet wird.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animation tagsüber haben wir nicht erlebt, da wir uns immer am Strand aufgehalten haben. Abends fand dezente Unterhaltung statt, aber nicht vergleichbar mit der anderer Hotels am Strand. Sucht man Highlife, geht (fährt) man besser nach Faliraki oder Rhodos, bzw. besucht die Animationsshows in den Strandhotels. Für Kinder ist es in der Anlage eher langweilig. Die zwei Pools sind sauber und für eine kurze Erfrischung groß genug. Liegen und Pooltücher sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Wenn man Ruhe sucht, ist man hier richtig aufgehoben. Will man Sport treiben, gibt es am Strand genügend Hotels, die permanent Aktivitäten anbieten.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im September 2003 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jörg |
| Alter: | 51-55 |
| Bewertungen: | 12 |


