Eagles Palace

Ich glaube, ich muss hier mal eine Lanze für das Hotel brechen. Also wir waren Ende August Gäste im Eagles Palace und können eigentlich nur sagen: Es war einfach Klasse! Natürlich, wenn man was zum meckern finden will, finden man immer was- und ein paar Kleinigkeit hatten natürlich auch wir auszusetzen, aber im Großen und Ganzen waren wir sehr zufrieden. Schon bei der Zufahrt zum Hotel merkt man, hier wird Stil gelebt. Das fängt bei der "Bewachung" durch einen Pförtner an, geht weiter, wenn man den immensen Aufwand beobachtet, der betrieben wird, um die Anlage grün zu halten ( und DAS im Hochsommer ) und gipfelt in dem Moment in dem man die Lobby betritt. Wenn man erstens den Stil bedenkt, in dem dieses Hotel gebaut wurde, alles offen, teilweise verwinkelt- wenn ich nur an den romantischen Innenhof denke- wirklich sehr schön. Und überall hat man Sitzgelegenheiten, selbst im Freien stehen Sofa's. Vom Prinzip her findet man im Umkreis von 3 Metern immer was, worauf man sich niederlassen kann. Und dann erst die Aussicht! Das Hotel wurde teilweise erhöht gebaut, so dass man herrlichen Blick von oben auf das Meer hat. Zudem hatten wir schon den Eindruck, dass alles sehr sauber gehalten wird, auch die Toiletten die zur Lobby gehören. Natürlich gab es selbst dort die obligatorischen Sitzgelegenheiten, Extra-Schminkspiegel ( zum sitzen ) usw. Das für Griechenland typische Problem mit den zu schmalen Abflussleitungen, was dazu führt, dass man das Papier nicht mit abspülen sollte, existiert natürlich auch hier, aber das ist wie gesagt kein hotelspezifisches Manko, sondern überall so und darauf sollte man sich schon vorher einstellen. Die Gästestruktur war eigentlich ziemlich durchwachsen. In Prozenten ausgedrückt kann man schon sagen: 30% Deutsche, 30% Ostblock-Staaten, 25% Engländer und sonstiges. Auf keinen Fall ist das Hotel mit Russen "überschwemmt" wie hier an einigen Stellen zu lesen ist. Wir fanden es in Ordnung. Die Service-Sprache ist zwar überwiegend Englisch- zumindest haben wir keinen Angstellten getroffen der sich nicht wenigstens teilweise in dieser Sprache verständigen konnte, es wird aber auch viel deutsch gesprochen. Und wenn die Person, die man gerade auf deutsch angesprochen hat, einen nicht verstehen konnte, hat sie sofort einen Kollegen geholt, der das Ganze übernahm. Also als Deutscher kam man ziemlich leicht zurecht. Alles in Allem kann man schon sagen, dass das Hotel zumindest 4 Sterne verdient hat ( auch nach deutschen Verhältnissen- da hab ich hier schon schlimmeres erlebt )- den 5. Stern wird es wohl eher für sein zwar gutes, aber völlig überteuertes SPA-Zentrum erhalten haben. Aber 4 gefühlte Sterne sind für einen schönen, gepflegten Griechenland-Urlaub auch völlig ausreichend. Wir fahren auf jeden Fall 2007 wieder hin!!

Zu den Zimmern muss man erst mal sagen: Wer Superior gebucht und sich über die kleine Größe des Zimmers aufgeregt hat- das ging uns ebenso. Es ist nämlich so, dass die SUP sich von den normalen Zimmern nur dadurch unterscheiden, dass sie einen größeren Balkon haben, ansonsten sind sie gleich. Uns fiel dies erst auf, weil wir uns mit einem anderen Gästen darüber unterhalten haben, die ein normales DZ gebucht hatten. Und auf Nachfrage an der Rezeption, bekamen wir halt diese Antwort. Wer also keinen Wert auf einen größeren Balkon legt, kann sich getrost das Geld sparen und ein normales DZ buchen. Im übrigen war die Einrichtung nicht so schlecht, wie hier häufig beschrieben. Teilweise schon etwas abgelebt und eher zweckmäßig als komfortabel, aber soweit hatten wir nicht zu beanstanden. Das Bad war sehr schön ausgestattet ( wenn man sich nicht an einer Glastür stört, die man nicht abschließen kann ), schöne Verzierungen, sehr sauber, machte eigentlich einen recht neuwertigen Eindruck. Auch die Betten waren jetzt nicht direkt durchgelegen, man merkte aber schon, dass man nicht der Erst-Nutzer war. Auch der TV-Empfang war ok, wir hatten wohl 3 o. 4 Sender, nur konnte man die Standarteinstellung leider nicht verändern, was aber bei Hotelfernsehern üblich ist.

Die Qualität und Quantität der Speisen war wirklich in Ordnung. An der Qualität gibt es absolut nichts auszusetzen- immer frisch und lecker. Manche Speisen sind zwar überwiegend der Kategorie rustikal zuzuordnen, aber uns hat das nicht im mindesten gestört. Früh gab es immer 4 Sorten Wurst und Käse ( zwar immer die gleichen, was nach einer Woche schon etwas eintönig werden kann ), viel Obst, Eier in allen erdenklich Varianten, Müsli in mehrer Sorten, Corn Flakes, auch Baken und Würstchen und dann noch eine riesige Auswahl an Süß-Kram, also Kuchen, Kekse und Quark usw. Man konnte wirklich sehr gut satt werden. Und Abends gab es halt verschiedene Themenabende, bei denen man sich zwischen 2 Hauptgerichten entscheiden mußte und ein riesiges Vor- und Nachspeisenbuffett. Wenn einem die Hauptgerichte nicht zusagten ( was bei uns nur 1 mal vorkam ), konnte man also auch dort satt werden. Und dort gab es alles mögliche- von Pasta über Aufläufe, Pizza und Pommes manchmal sogar Schnitzel und natürlich viel Salat. Man fand auch das was man in Deutschand für typisch griechisches Essen hält, also Gyros und Suflaki, kein Problem. Aber auch richtiges griech. Essen- viel mit Lamm usw. Wenn man partout individuell essen wollte, konnte man sich aber auch an der Rezeption einen Gutschein im Wert von 10 Euro holen und dann im Bistro am Strand unten essen, dort war die Auswahl an Speisen zwar auch nicht riesig, aber dafür sehr lecker. Auch die Hygiene fanden wir sehr gut. Sauber Tischdecken, das Buffette, Teller und Besteck usw. Das der Speisesaal nun den Charme eine Bahnhofswartehalle haben soll, können wir auch nicht bestätigen. Es gab jetzt zwar direkt keine romantischen und intimen Ecken- war zugegebener Maßen eher zweckmäßig eingerichtet- aber wir haben es nicht wirklich als störend empfunden. Und wenn man denn wöllte, hätte man auch draußen essen können, quasi im Grünen, was wir auch gelegentlich getan haben, allerdings muss man sich dann schon mit einigen Wespen herumschlagen. Auch wer keine Katzen mag, wird sich bestimmt daran stören, dass doch einige auf den Terassen ( in den Speisesaal durften sie eigentlich nicht und wurden auch gleich immer vertrieben ) sind und von vielen Gästen gefüttert werden- so ist das nun mal in Griechenland. Trinkgelder kann man geben, ist aber kein Muss. Allerdings schadet es ganz bestimmt nicht, wenn man mal nen Euro oben drauf legt, denn auch darüber haben sich die Kellner gefreut. Auch die Preise für die Getränke waren eigentlich in Ordnung. Wenn man unbedingt wollte konnte man auch einen Jägermeister oder Warsteiner trinken, diese waren dann allerdings schon teurer als in Deutschland. Ansonsten waren die Preise für griech. Verhältnisse vielleicht ein bißchen höher, aber teilweise doch unter deutschem Niveau. Leider fehlt uns da die Erfahrung, weil dieser unser erster Griechenland-Urlaub war.

Hier wurde zwar schon einige male geschrieben, dass der Service in diesem Hotel schlecht wäre, das Personal unfreundlich und die Reinigung mangelhaft- aber das könnnen wir eigentlich nicht bestätigen. Die Kellner waren stets freundlich, sehr schnell und zuvorkommend, auch für den Barkeeper gibts einen Pluspunkt ( sehr lustig, amüsant, gesprächig ), da gibts absolut nichts zu meckern. Einen kleinen Punkt Abzug gibt es für den extrem arroganten Oberkellner, aber man muss sich ja nicht mit abgeben, und für's check-in. Man hat uns schlappe 80 Minuten warten lassen, bis man unser Zimmer frei gab ohne uns zwischendurch auch nur mal ne kleine Info zu geben, warum man uns überhaupt so lange warten ließ. Erst nach dem mir fast der Kragen platzte, rief man überhaupt beim Reinigungspersonal an, um dort zu erfahren, dass unsere Zimmer fertig sind. Wer weiß, wie lange wir noch hätten warten müssen, wenn ich nicht nachgefragt hätte. Zu den Sprachkenntnissen habe ich mich bereits geäußert. Die Zimmerreinigung ist wieder ein ganz anderes Thema. Die ersten zwei Tage mußten auch wir feststellen, dass man unsere Zimmer nur notdürftig gereinigt hatte. Das Bad und der Balkon wurden zwar gewischt und gereinigt, die Betten wurden auch gemacht, mehr allerdings auch nicht. Keine neuen Handtüscher, Bettwäsche und Staub gesaugt wurde auch nicht. Bis wir erkannten, was der "Trick" an der ganzen Sache ist: Man benötigt einfach das "Bitte-reinigen"-Schild, welches man an die Tür hängen muß und schon scheint alles zu funktionieren. Da unser Zimmer leider nicht über so ein Schild verfügte, haben wir uns uns eines von unserem Zimmernachbarn "geborgt" und schon wurde tatsächlich jeden Tag gewischt, Staub gesaugt, Bettwäsche und Handtücher gewechselt- das volle Programm halt. So was muss man wissen. Was den Umgang mit Beschwerden angeht...na ja, die Leute fallen einem nicht gerade um den Hals vor lauter Freude, weil man etwas hat über das man sich jetzt beschweren will. Aber eigentlich haben sie das schon ziemlich kompetent und freundlich geregelt, auch wenn ihnen manchmal schon angemerkt hat, dass es wohl Mühe kostete freundlich zu sein. Aber nicht jeder hat immer einen guten Tag, wenn man sich das mal vor Augen hält, kann man schon sagen, dass auch dieses Klasse gelöst wurde. Die sonstigen Service-Leistungen haben wir eigentlich nicht in Anspruch genommen, allerdings haben wir von anderen Hotelgästen gehört, die einen Arzt benötigt hatten, dass dieser von der Rezeption angefordert wurde und wohl auch innerhalb kurzer Zeit zur Stelle war. Auch wird ein Shuttle-Bus vom Hotel eingesetzt, der z. B. nach Ouranoupolis fährt. Allerdings sind die Zeiten nur bedingt günstig festgelegt, aber vom Prinzip her kann man auch mit dem Überland-Bus fahren, der direkt vorm Hotel hält.

Tja, das auf Athos gesellschaftsmäßig nicht viel los ist, muss man auch vorher wissen. Wenn man nicht unbedingt nur den ganzen Tag am Strand liegen will ( der allerdings erstklassig ist, mit extra aufgeschüttetem Sand !), sondern auch was erleben möchte, wird man sich ziemlich schnell langweilen können. Selbst wenn man sich ein Auto mietet ( wird direkt ins Hotel gebracht und zu ziemlich fairen Preisen z. B. VW Polo 53 Euro am Tag, dafür aber auch in einem Top-Zustand ), erkennt man schnell, dass man schon weite Strecken zurücklegen muss, bevor man auf ein reges Gesellschaftsleben trifft. Selbst im 4 km entfernten Ouranoupolis findet man außer ein paar Geschäften an der Hauptstraße, ein paar Tavernen und der Schiffs-Anlegestelle für die Athos-Rundfahrt nicht viel. Wer ein aktives Nachtleben sucht, ist hier prinzipiell falsch. Gelegentlich finden in der Bar zwar Unterhaltungsabende statt, aber eigentlich ist das auch nicht mehr als rumsitzen mit musikalischer Untermalung. Anbieten würde sich noch ein Ausflug nach Amoulia, einer vorgelagerten Insel )- die kann man sich ansehen, muss man aber auch nicht, weil da noch weniger los ist. 4-5 Tavernen und das wars dann auch. Mit ein wenig Glück kann man dort aber Schildkröten finden, wenn man sich die Insel auf einer Wanderung man anschauen will. Außerdem werden von den verschieden Reiseveranstaltern natürlich auch Ausflüge angeboten z. B. zu den Meteora-Klöstern, die man wirklich unbedingt mal gesehen haben sollte. Allerdings ist man da wegen der enormen Entfernung ( ca. 400 km ) den ganzen Tag im Bus unterwegs. Vom Hotel direkt werden auch Ausflüge um die Halbinsel Athos angeboten, die aber völlig überteuert sind. Besser ist es, wenn man sich ein Ticket direkt in Ouranoupolis kauft, da spart man mindestens 25 Euro.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war sehr schön und sauber, auch wenn wir ihn nicht einmal genutzt haben. Der Strand war wie schon geschrieben ein reiner Sandstrand, weil der extra aufgeschüttet wurde. Im Wasser empfehlen sich allerdings schon an manchen Stellen Badeschuhe, weil man dort sehr leicht auf größere Steine und Kies treten kann. Es gab ausreichend Liegen und Sonnenschirme, die man sich bei unserem Aufenthalt frei wählen konnte. Das Wasser ist meines Wissens auch in Ordnung, wir hatten zumindest keine negativen Eindrücke. Duschen gab es am Strand auch mehrere und auch Toiletten war vorhanden, auch wenn sich da manchmal Schlangen bildeten. Das Sportangebot, welches vom Hotel angeboten wird, ist auch in Ordnung. Zumindest kann man sich dort auch Motorboote mieten. Allerdings werden keine Jet-Ski mehr angeboten ( wie im Katalog beschrieben ), weil da wohl im letzten Jahr sehr viel Unfug mit getrieben wurde und es auch zu Unfällen kam, wie uns gesagt wurde. Deshalb wurden diese wieder abgeschafft. Auf jeden Fall lohnt es sich aber bei Dino ( freier Anbieter ) vorbei zu schauen. Erstens weil er in vielen Dingen preiswerter ist, zweitens spricht er hervorragend deutsch und man kann eine Menge Spaß mit ihm haben, auf jeden Fall mehr, als mit dem Hotelanbieter. Und dort kann man dann auch tauchen, Wasser-ski laufen, Parasailing, grazy-banana, segeln, tretboote mieten usw. Die übrige Unterhaltung war eigentlich recht dürftig. Keine Disco oder sonstigen Themenabende maximal die schon oben beschriebene musikal. Untermalung in der Bar. Es gab wohl 2 Internetzugänge, die aber fast immer belegt waren, weshalb ich dazu jetzt nicht mehr sagen kann. Eine Boutique gab es zwar auch, aber das Angebot war eher am Bedarf vorbei geplant. Zeitungen, Postkarten, Zigaretten und einige Souvenirs- mehr nicht. Keine Getränke- dafür aber einen Juwelier! Was schon sehr bedauerlich war, weil die Preise im Hotel nicht eben niedrig waren ( s. o. ). Häufig hat man keine andere Wahl, als in nächste Örtchen zufahren und sich dort einzudecken. Es gibt zwar auch eine Minibar im Zimmer, aber die Preise dafür bewegen sich wohl eher auf deutschem Niveau und ist damit auf Dauer auch nicht zu empfehlen.