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Cecilia (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Oktober 2008 • 1 Woche • Strand
Mein erstes Mal All inclusive
4,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Eine kurze Vorbemerkung: Ich bin sonst eher Individualreisende, wollte aber mit meinem 9-jährigen Sohn eine unkomplizierte Herbstferienwoche im Warmen verbringen, daher die erstmalige Entscheidung für All Inclusive. Während mein Sohn es schick fand, das Bändchen zu tragen, ist es für mich wohl eher nicht die ideale Urlaubsform. Was aber weniger am Hotel und seinen Angeboten liegt, sondern am Verhalten vieler Miturlauber. Dazu bei den einzelnen Punkten mehr. Ich will trotzdem fair die Sonnen vergeben und empfehle das Hotel auch grundsätzlich weiter. Dreams Beach Resort und Dreams Vacation bilden eine weitläufige Anlage mit zweistöckigen weißgetünchten Wohnblöcken, in denen jeweils knapp 20 Zimmer untergebracht sind. Es gibt mindestens 50 dieser Blöcke. Zwischen beiden Hotelteilen verkehrt ein Fahrzeug, das so genannte Taf-Taf. (Wirklich weit ist der Weg nicht, ich bin einmal am späten Nachmittag in der Anlage gejoggt und habe das Dreams Vacation nach vier langsam getrabten Minuten erreicht.) Die Anlage ist gepflegt, begrünt und sehr sauber. Angeboten wird ausschließlich All Inclusive. Bei unserem Aufenthalt in der zweiten Oktoberhälfte bildeten Briten und Russen die Mehrheit der Gästeschar, ca 80 Prozent. Ansonsten war von Holländern über Franzosen, Schweizer, Deutsche bis hin zu Letten, Norwegern und Ungarn fast ganz Europa vertreten. Auch einige wenige Ägypter urlaubten in der Anlage. Das Hotel wurde überwiegend von Familien mit Kindern besucht. Deutsche waren allerdings wenig da, was es für meinen Sohn wegen fehlender Fremdsprachenkenntnisse etwas schwierig machte, Anschluss zu finden. Soweit ist wohl alles gesagt. Ich fand es im Oktober sehr angenehm, auf dem Sinai zu sein. Tagsüber war es mit 28 bis 30 Grad schön warm, abends waren vielleicht 24 Grad. Ob einen All inclusive glücklich macht, muss jeder selbst entscheiden.


Zimmer
  • Gut
  • Das Zimmer (Single mit Kind, Meerblick) war in Ordnung. Okay, der Duschvorhang im Bad hatte seine beste Zeit hinter sich, aber es war insgesamt sauber, zweckmäßig eingerichtet und wurde immer gut geputzt und aufgeräumt. Es gab nicht immer warmes Wasser und auch der Strahl war nicht so kraftvoll, wie man das aus Deutschland kennt, aber dafür ist man ja auch am Rande der Wüste. Von unseren Zimmernachbarn haben wir nichts gehört. Die Klimaanlage hat auch funktioniert, das TV bot wie schon oft beschrieben ZDF und RTL2. Im Zimmer ist außerdem ein kostenloser Safe. Telefon und Föhn sind natürlich auch vorhanden. Die Minibar wurde täglich mit zwei Flaschen Wasser und zwei Softdrinks aufgefüllt. Wir waren in Block 18 und waren dadurch nah am Hauptpool und Abstieg zum Meer. Der Nachteil: Es ist wegen der Animation relativ laut. Die Erdgeschosszimmer sind praktisch ebenerdig, man hat deshalb auf dem Balkon keine Privatheit. Den Meerblick gab es auch in der Ferne, treffender wäre für die Lage des Zimmers aber die Bezeichnung Poolblick gewesen.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Im Dreams Beach gibt es ein Hauptrestaurant, dazu das Pool-Restaurant Pergola, das Bezahl-Restaurant My Place sowie in Strandnähe Grill House und Love Boat. Das Essen im Hauptrestaurant soll die Geschmäcker der vielfältigen Gästeschar erfüllen. Für britisches Frühstück war reichlich gesorgt, dazu gab es viele Arten Brötchen und Teilchen. Marmelade, Honig, Käse und Wurst gab es auch, die Müsliauswahl hätte vielleicht etwas größer sein können. Mittags und Abends wurden zahlreiche Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts angeboten. Eine Pasta-Station gab es auch. Ich fand das Essen ganz gut, natürlich nicht sterneverdächtig, aber das kann man bei Buffets ja auch nicht erwarten. Interessant waren die orientalischen Salate, Hummus und die arabischen Süßspeisen. Mehr arabisch-ägyptische Küche hätte ich mir auch bei den Hauptgerichten gewünscht, aber die meisten Gäste wollen wohl lieber Braten mit Soße, Nudeln oder Pizza und vor allem natürlich Pommes. Diesem Mainstream wird sich halt angepasst. Wir hatten auch keine Probleme mit Durchfall, obwohl wir auch ungeschälte Gurken und Tomaten etc. gegessen haben. Vielleicht ist der häufig erwähnte, angeblich zwangsläufige Ägypten-Durchfall in Wirklichkeit eine Folge von All-inclusive-Völlerei??? Denn was einige der Touristen da geboten haben, war wirklich unwürdig (und hier komme ich zu dem Punkt, warum ich vermutlich nicht noch einmal All inclusive machen würde): Teller wurden vollgehäuft, als wäre es die Henkersmahlzeit, Vorspeisen und Hauptgerichte wurden wahllos nebeneinander auf den Teller gepackt, nach dem Motto "erst mal abgreifen, was da ist", an den Buffets wurde rücksichtslos gedrängelt, Kinder beiseite geschubst... Für dieses Verhalten gab es überhaupt keinen Anlass, denn es war immer genug zu Essen da. Zu den Schlangen am Buffet kamen die Schlangen am Einlass. Um dem zu entgehen, haben wir mittags oft im Pool-Restaurant gegessen. Da gab es zwar auch Schlangen, aber sie waren kürzer. An einem Abend haben wir im My Place gegessen, mit perfektem Service am Tisch, dafür kostenpflichtig. Einmal in der Woche kann man auch abends im Pergola oder Grill House essen, dann werden die Speisen auch am Tisch serviert. In Love Boat und Bedouin Tent wurden kostenpflichtige Gala-Abende veranstaltet, haben wir aber nicht besucht.


    Service
  • Gut
  • Das Servicepersonal war überall sehr freundlich und kinderlieb, mit Englisch kam man sehr gut durch. Viele der Mitarbeiter sprechen auch einige Brocken Deutsch, aber über "Wie heißt Du?", "Alles klar?" geht das eigentlich nicht hinaus. Mit der Zimmerreinigung waren wir immer zufrieden. Wie von TUI empfohlen, haben wir nach der ersten Nacht 30 ägyptische Pfund Bakschisch aufs Kopfkissen gelegt (1 Euro = ca. 7 ägypt. Pfund, Stand Herbst 2008, Euro werden noch lieber genommen.). Auch sonst haben wir gelegentlich Bakschisch verteilt. Man MUSS zwar kein Trinkgeld geben - das Servicepersonal ist dann trotzdem nett, aber man kann sich einige Vorzüge dadurch erkaufen. Im Übrigen gibt man ja auch in Deutschland Trinkgelder, z. B. im Restaurant oder im Taxi. Einer der Kellner hat uns abends gelegentlich an der Warteschlange vorbeigeschleust und uns einen Tisch auf der Terrasse verschafft. Dafür hat er dann zwei Euro bekommen. Wenn ich noch einmal nach Ägypten fahre, nehme ich haufenweise Kleingeld mit, 50-Cent-, 1- und 2-Euro-Stücke mit. Gelegentlich wird man auch gefragt, ob man Euro-Münzen in einen 10-Euro-Schein wechseln kann. Da wir keine Beschwerden hatten und auch den angebotenen Shuttle nach Naama Bay nicht genutzt haben, kann ich dazu nichts sagen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Vom Flughafen erreicht man das Hotel in etwa 20 Minuten, wenn keine weiteren Zwischenstopps eingelegt werden. Es liegt direkt am Wasser und bietet zwei Einstiegsmöglichkeiten zum Hausriff. Von Stränden kann man nicht sprechen - es sind Felsplateaus, auf denen ein wenig Sand verteilt wurde. Buddeleimer und Schaufel können also zu Hause bleiben. Schnorchel und Taucherbrille hingegen sollte man einpacken (oder vor Ort kaufen), denn die Korallenriffe sind natürlich DIE Sehenswürdigkeit in Sharm-el-Sheik. Auch Badeschuhe sollten nicht fehlen, die Stege ins Riff sind teilweise glitschig. Für Körperbehinderte sind diese "Strände" schwer zu erreichen, da sie über Treppen zugänglich sind. Der normalgesunde Gast sollte damit aber keine Schwierigkeiten haben. Das Hausriff ist ganz okay, es schwimmen dort viele farbenprächtige Fische herum. Und sehr viele Schnorchler, vor allem in der Nähe der Einstiege ins Meer. Die Korallen schienen mir weitgehend abgestorben. Man sollte unbedingt einen Ausflug ins Naturschutzgebiet Ras Mohammed machen, ob als Taucher, Schnorchler oder mit dem Glasboden- oder Submarineboot. Dort sind die Korallenriffe besser erhalten. Innerhalb der Hotelanlage befinden sich einige Geschäfte, eine Bank, ein Geldautomat, Friseur etc. Über sonstige Ausflüge, Einkaufsmöglichkeiten außerhalb kann ich nichts sagen, weil wir die Hotelanlage außer für den einen Ausflug nicht verlassen haben. Letztendlich bekommt man praktisch alles, was man brauchen könnte (Sonnenmilch, Tampons) oder haben will (Souvenirs, Postkarten, Briefmarken), in der Anlage.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gab mehrere Pools, wir waren meist am Hauptpool des Dreams Beach. Hier lernte ich nun erstmals das berühmte Liegenreservieren kennen. Es waren sehr viele Liegen vorhanden, teilweise auch im Schatten. Die ersten wurden ab acht Uhr mit Handtüchern oder einer Zeitung "reserviert". Manchmal kamen die Besitzer erst mittags. Unglaublich! Gelegentlich werden von den Bademeistern auch Liegen abgeräumt. Wir haben dieses Reservierungsspiel nicht mitgemacht und trotzdem immer zwei freie Liegen gefunden. Andernfalls hätte ich den Bademeister gebeten, uns Liegen zu besorgen. Vom Schnorcheln war unter dem Punkt "Lage" schon die Rede. Am Pool gab es vor- und nachmittags Animation mit Wasserball, Volleyball, Aqua-Fitness. Auch Darts-, Fußball- und Tischtennisturniere wurden angeboten. Wir haben das allerdings nicht mitgemacht. Ein Wort zum Animationsteam: Ob einem das angebotene Programm gefällt, ist natürlich Geschmackssache. (ich z. B. wollte lieber lesen, mein Sohn fand nach anfänglichem Zögern die Kinderdisco und das Showprogramm klasse). Aber was die jungen Leute geleistet haben, war wirklich groß: Morgens Yoga und Wassergymnastik mit den Müttern, nachmittags Turniere mit den Kindern, abends wurden dann Kinderdisco und Unterhaltungsprogramm auf der Showbühne ebenfalls vom Team bestritten. Und in ihren Pausen haben sie noch ihre Choreographien einstudiert. Mir wurde berichtet, dass die Animateure sogar noch nachts in der Erwachsenen-Disco für Stimmung gesorgt haben - dort war ich allerdings nicht. Es gibt außerdem einen Tennisplatz (Flutlicht gegen Gebühr - und im Oktober wird es ab etwa 17. 00 Uhr dunkel) und einen etwas sanierungsbedürftigen Minigolfplatz, ein Kinderhaus mit Spielplatz, in dem die KLeineren malen oder fernsehen können, mehrere Pools, die meisten mit Rutschen etc. Um den Pool und and den "Stränden" machen diverse Verkäufer die Runde, die einem Friseurbesuche, Massagen, Tattoos, Restaurantbesuche etc. ans Herz legen möchten. Zu uns kamen sie selten (vielleicht weil das vermeintliche Familienoberhaupt fehlte?), man kann auch ein "Bitte nicht stören" Schild an den Sonnenschirm hängen. Einmal habe ich mich auf ein Verkaufsgespräch eingelassen und eine Fußpflege im Salon "Magic Hands" gebucht, den Preis von 30 auf 20 Euro heruntergehandelt. Hier in Berlin zahle ich nur 18 Euro, aber die 20 Euro plus 20 Pfund Trinkgeld habe ich nicht bereut, es war die Sache wirklich wert!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1 Woche im Oktober 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Cecilia
    Alter:41-45
    Bewertungen:3