- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Gebucht hatten wir das Nebenhotel "Maya Caribe". Da dieses Hotel aber wegen Bauarbeiten schon seit mindestens September geschlossen ist, wurden wir (wie alle anderen) ohne Nachfrage und Kommentar des Reiseveranstalters (Schauinsland) einfach im Dos Playas untergebracht. Schon der erste Eindruck, die Rezeption (ein kleiner provisorisch anmutender Flachbau) sorgte für leichtes Entsetzen. Wir hatten uns zwar bewusst für ein kleineres Hotel entschieden, da diese großen Klötzer nicht unser Ding sind, aber so primitiv sollte es dann doch nicht sein. Nachdem der erste Schock überwunden war, wurden wir aber durch das Zimmer, welches einen schönen Blick auf die Grünanlage und das dahinter liegende Meer hatte, etwas entschädigt. Obwohl der Baustil des Hotels eigentlich eher an Reihenhäuser mit Balkons erinnert, entschlossen wir uns nach einiger Überlegung doch zu bleiben, da ja die Lage und der Komfort fast identisch sind. Die Nationalitäten der Hotelgäste bestanden hauptsächlich aus Einheimischen und Amerikanern. Von diesen beiden Gruppen waren sehr viele nur einige Tage oder vielleicht eine Woche im Hotel. Der Rest der Urlauber waren Deutsche und Leute aus verschiedene anderen Ländern. Insgesamt war das Hotel zum Glück nicht voll ausgebucht, so dass es im Restaurant und bei den Liegen zu keinen Engpässen kam. Da die angepflanzten Palmen noch relativ klein sind, ist es schwierig einen Schattenplatz zu finden. Die aufgestellten Sonnenschutzschirme kann man fast an einer Hand zählen. Eine Tagesausflug nach Chichén Itzá ist Pflicht auf Yucatán. Daneben gibt es diverse Angebote für jeden Geschmack. Die Preise sind allerdings nicht gerade moderat. Die Jeeptour ins Naturreservat Sian Kaan ist eher nicht zu empfehlen. Wir waren insgesamt 6 Stunden im Zubringerbus unterwegs um alle Teilnehmer aus den Hotels einzusammeln und wieder abzuliefern. Dann kam noch die 4 stündige Jeepfahrt (hin 2 und zurück 2) zum Zielpunkt, wobei die Wegstrecke extrem schlecht ist. Schwangere Frauen und bandscheibengeschädigte Personen dürfen diesen Ausflug nicht mitmachen. Die eigentliche (Boots)Tour beschränkt sich auf ca. 2 bis 3 Stunden, wobei man auch noch Glück haben muss, um von der Tierwelt (Delfine, Schildkröten) etwas zu sehen. Von den angebotenen Delfinshows ist ebenfalls abzuraten. Wie wir erfahren haben sterben alle eingesetzten Delfine früher oder später ziemlich qualvoll, weil durch das ständige Berühren durch Menschenhände Krankheitserreger auf die Delfinhaut übertragen werden, die dann die Haut der Tiere langsam zerstört. Etwa 2 km in Richtung Cancun kann man Schiffsfahrten auf einen Piratenschiff buchen. Zum Shoppen findet man ausreichend Gelegenheit. Bezahlen kann man in Dollar oder Pesos. Euro werden auch meistens akzeptiert. Wer die genannten Mängel in Kauf nehmen will, bekommt ein preiswertes, eher kleines Hotel, dass aber sehr freundliches und hilfsbereites Personal hat.
Die Zimmer sind sehr schlicht und einfach, aber sauber. Das Bett war bequem, die Duschen sind relativ geräumig. Die von uns beanstandete laute Klimaanlage wurde innerhalb von drei Tagen durch Austausch des Motors repariert. Da die Temperaturen ohnehin nicht tropisch hoch waren, haben wir sie kaum benutzt. Wenn sich die Hotelgäste normal laut verhalten, gibt's auch keinen Ärger mit dem Nachbarn. Bei den mitgebrachten elektrischen Geräten darauf achten, dass sie auch bei 110 V noch funktionieren. Ein Steckeradapter ist notwendig.
Das Essen ist in Ordnung, für jeden was dabei. Es gab Fisch, Fleisch, Nudeln, einheimische Spezialitäten, Kartoffeln, Reis in verschiedenen Variationen. Das Gemüse etwas einseitig und für unsere Verhältnisse eher lasch und bissfest. Zum Nachwürzen standen Salz und Pfeffer auf jedem Tisch, wem das nicht reicht, kann sich von den mexikanischen Salsas und Soßen nehmen (teilweise extrem scharf). Das Bier ist eine "light"-Variante, die Cocktails kann man sich sparen, da sie zum überwiegenden Teil aus Sirup und gecrunchten Eis bestehen. Die Getränkeauswahl ist aber trotzdem noch ausreichend. Im Außenbereich stehen zwei Bars zur Verfügung. Bei schlechtem Wetter wird man allerdings buchstäblich im Regen stehen gelassen. Es gibt keine Unterstellmöglichkeiten. Das Hotel hat keine Lobby und auch keine andere Möglichkeit, sich außerhalb des Zimmers aufhalten zu können. Der Speiseraum ist nur zu den Essenszeiten zugänglich.
Der größte Pluspunkt liegt unserer Meinung in der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals, vor allem im Restaurant. In diesem Punkt muss ich leider meiner Vorgängerin Sonja entschieden widersprechen. Die Kellner waren stets gut gelaunt, aufmerksam und fleißig. Das benutzte Geschirr wurde umgehend abgeräumt und die Versorgung mit Getränken klappte gut. Wenn man versuchte, ein paar Worte spanisch zu sprechen, kam das beim Personal gut an. Ansonsten ist Englisch angesagt, mit Deutsch kommt man nicht sehr weit. Bei Ausflügen ist es leider bedingt durch die Lage des Hotels so, dass wir morgens zu den Ersten gehörten, die abgeholt wurden und abends die Letzten, die ausgestiegen sind. Da die Abholzeit vor der Öffnungszeit des Speiseraums lag, konnte man also kein Frühstück einnehmen. Eine Nachfrage beim Reiseleiter, ob es denn wie in anderen Hotels üblich, ein Lunchpaket geben würde, verneinte dieser. "Es sei aus hygienischen Gründen nicht möglich". Wir sollen doch selber vom Abendessen was für den nächsten Morgen mitnehmen (ein Kühlschrank ist aber im Zimmer nicht vorhanden!). Also vielen Dank an dieser Stelle für den guten Tipp an das Schauinsland-Reiseunternehmen. Wir fragten nun selber beim Küchenpersonal nach, ob sie uns für die entsprechenden Ausflugstage ein Lunchpaket zubereiten würden. Unser Wunsch wurde bereitwillig, anstandslos und in guter Qualität erfüllt. Wir konnten unser Frühstück morgens an der Rezeption aus dem Kühlschrank nehmen. Die Sauberkeit im Allgemeinen war gut. Leider gibt es immer wieder Gäste, die zwar ständig zur Bar rennen um sich Getränke zu holen (schließlich hat man ja All Inclusive), die leeren Becher werden dann einfach neben der Liege fallengelassen. Dementsprechend sieht es dann an diesen Stellen aus, obwohl genügend Abfallbehälter aufgestellt sind. Gerade unter den amerikanischen Gästen gab es einige, die den Sinn des Urlaubs nur darin sahen, sich ganztägig zu alkoholisieren. Zumindest in der Zeit unseres Aufenthaltes waren diese aber wenigstens ruhig und friedlich. Noch ein Appell an die Raucher. Für diejenigen, die nach euch den Strand und die Liegewiese benutzen ist es äußerst ekelerregend, wenn überall der Boden mit Kippen durchsetzt ist. Ein paar Schritte bis zum nächsten Abfallbehälter haben noch keinem geschadet.
Schöne und relativ gepflegte Liegewiese bzw. auch Sandstrand, der terassenförmig zum kleinen Steilufer abgestuft ist. Der Strand wird täglich vom angeschwemmten Seegras befreit. Wir hatten fast die gesamte Zeit ziemlich starken Wind, so dass bei bewölktem Himmel oder im Schatten die gefühlten Temperaturen bei ca. 20. Grad lagen. Außer am Pool vor dem Speiseraum lag alles an windexponierten Stellen. Nebenan befand sich eine Anlegestelle für Bootsausflüge und Fährverbindung zur gegenüberliegenden Insel. Morgens, so gegen 9 Uhr wurde es dann etwas lauter wenn die Ausflügler auf diese schwimmenden Diskos gelassen wurden und gleich zwecks guter Laune vom DJ regelrecht "aufgeheizt" wurden. Wir haben es mit Humor genommen, da die Boote dann nach ca. einer halben Stunde verschwunden waren. Ansonsten wird von morgens um 10 Uhr bis abends 23 Uhr pausenlos im Restaurant und am Strand für musikalische Unterhaltung gesorgt. Die Art der Musik war für unseren Geschmack nicht schlecht, aber die Lautstärke fiel je nach Entfernung zum Lautsprecher oder Laune des DJ`s manchmal etwas nervig aus. Die Verkehrsanbindung ist optimal. Am Besten man nimmt einen der zahlreichen Busse, die ständig zwischen Cancun und der Hotelzone pendeln. Wir mussten nie länger als eine Minute warten und preiswert ist es außerdem (einheitlich 6, 50 Pesos pro Person, was ca. 50 Cent entspricht). Wer sich bewegen will, erreicht das Hotelzonenzentrum in etwa 40 Minuten zu Fuß. Einkaufsmöglichkeiten und Wechselstuben sowie Geldautomaten sind ausreichend vorhanden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die von den Animateuren (nicht aufdringlich) angebotenen Aktivitäten wurden kaum angenommen, was aber an den Gästen selber lag. Gegen Gebühr wurden gleich nebenan alle erdenklichen Wassersportarten angeboten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im November 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Herbert |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 11 |