Das kleine Berghotel

Wir waren in einer Sechsergruppe eine Woche mit den Motorrädern vor Ort, der Besuch war recht durchwachsen. Der Herr des Hauses (Michael E.) war jederzeit super nett. Die Kinder waren lieb und trotz ihres jungen Alters sehr hilfsbereit. Die Großmutter hatte sich eher um die älteren Gäste zu kümmern. Wir Jüngeren (zwischen 25 und 60) wurden leider nicht wirklich gegrüßt, aber das kann man gut verstehen, da wir eine sehr diversitifizierte und natürlich lebendige (aber seriöse undnicht aber laute oder unhöfliche) gemischte Gruppe waren; das kann schonmal einschüchternd auf eine ältere Dame wirken. Insgesamt aber eine sonst sehr sympathische Frau.

Klasse Hütte! Wir hatten da untergebracht. Die anderen hatten die (sehr hellhörigen) Apartments. Betten waren zu weich.

Die Gattin bzw. Herrin des Hauses bot täglich wechselnde Küche, wirkte aber trotz des recht leeren Hauses recht überfordert; jedem Tag kam das Essen spät und vor allem: Leider immer nur aus der Fritteuse (Frittiertes Gemüse... Schinitzel... Fischstäbchen... und am letzten Tag "Frittiertes Allerlei"). Sie war auch recht reserviert bzw. beleidigt, als wir nicht an einer Kulturveranstaltung teilnehmen, sondern lieber Motorrad fahren wollten (wofür wir ja auch da waren). Sehr unglücklich: Trotz täglicher Reklamation über zimmerwarmes/handwarmes Bier und Zusicherung zur Besserung hat sich das auch am vierten Tag noch nicht geändert. Sehr ärgerlich, da recht teures Weißbier.

Der Knaller war der Großvater des Hauses. Er ist derjenige, der uns das Hotel als Motorradhotel vermarktet hat. Blödsinn. Er ist auch der Grund warum wir unter keinen Umständen wieder da hinfahren. Ich finde es ganz wichtig und fair, wenn andere potentielle Gäste das ebenso erfahren wie die Betreiber selbst. Positiv: Regelmäßig hat sich der Herr nach Feierabend einfach zu uns gesetzt, uns mit Getränken versorgt, mit uns gesprochen und uns Tipps gegeben. Die Getränke sollten wir auf Vertrauensbasis auf eine Strichliste eintragen. Es war sehr nett, sich mit ihm zu unterhalten Für seine Freundlichkeit und Gastfreundschaft waren wir sehr dankbar und damit auch sehr zufrieden. Es war fast familiär. Und täglich bot man uns Frühstückseier oder Rührei zum Frühstück an (gemäß Leistungsbeschreibung inklusive). Am Tag der Abreise hat er sich um die Abrechnung gekümmert. Dazu sollten wir alle individuell und ausschließlich einzeln einen Nebenraum betreten und auf der anderen Seite verlassen, sodass niemand mitbekommen hat, was der Vorgänger erlebt hat. Jeder erhielt seine sehr übersichtliche Rechnung (mit einer krummen Gesamtsumme), die er selbstverständlich zufrieden und wohlwollend beglichen hat. Jeder Einzelne von uns hat ihm voller Dankbarkeit ca. 50 Euro Trinkgeld oben draufgelegt, welches direkt in seiner Hosentasche verschwand. DANACH erst hat er die Getränkeliste rausgeholt, die man ebenso bezahlt hat. Jeder einzelne von uns entdeckte darauf zahlreiche Getränke, die er NIE bestellt, da nie getrunken hat ("dann war es eben jemand anders aus der Gruppe"). Gut, diesen Betrag hat man ebenso bezahlt und auf die nächsten 10 Euro aufgerundet. Dann aber bestand der Herr bei jedem von uns auf die Zahlung seiner Frühstückseier. Jedes einzelne Ei kostete 1 Euro, mit einem Rührei pro Person waren war man nach einer Woche ein Dutzend Eier äh Euro ärmer. Weil man da – verärgert über die Abrechnungsmodalität – kein Trinkgeld mehr gegeben hat (was man auch nicht gegeben hätte wenn man wüsste wie sich das in den letzten paar Minuten noch entwickelt), wurde man regelrecht – freundlich, aber bestimmt – rausgeworfen. Auch hat sich hinterher rausgestellt, dass NIEMAND von uns die besagten Getränke je bestellt hat und dass sie bei JEDEM auf der Rechnung zusätzlich gewesen waren. Das erfuhr man vorher ja nicht.

Lage ist theoretisch super. Als Ausgangsort für Touren ist es für uns als Motorradfahrer nicht so genial, da lange Anfahrt, egal wo hin. Für alle anderen gezielten Lesachtal-Besucher ist das Hotel aber sicherlich perfekt gelegen. Ganz toll ist, dass das Spaßbad direkt angeschlossen ist.

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