Crystal Paraiso Verde

Viva Paradiso ist eine Clubanlage, die erst im Juli 2004 eröffnet wurde, das heißt ein sehr neues Hotel. Es umfaßt 648 Zimmer, die sich auf 8 fünfstöckige Gebäude verteilen. Die Anlage war sehr sauber und gepflegt allerdings fand ich sie für die Anzahl der Betten insgesamt etwas zu klein. Außerdem vermittelten die Wohntrakte den Eindruck einer Reihenhaussiedlung. Die Gäste waren schätzungsweise zu 80% Deutsche, der Rest Franzosen, Holländer, Schweizer und einige wenige Russen (was all diejenigen freuen dürfte, die sich über zu viele Russen in türkischen Anlagen beschweren). Insgesamt würde ich sagen, das Club Hotel Viva Paradiso ist gewiß nicht schlecht und dadurch daß alles sehr neu ist, ist es auch durchweg sehr gepflegt. Uns hat jedoch in dieser Anlage Ambiente und Flair gefehlt. Der Funke, der einen seufzen läßt: "Ach war das schön" ist leider nicht übergeflogen. Dazu war zum einen die Anlage in ihrem Reihenhauscharakter zu nüchtern konzipiert und zum anderen die Pool- und Strandsituation - zumal es sich bei uns um einen reinen Badeurlaub gehandelt hat - zu unbefriedigend.

Die Zimmer waren prima. Nachdem die ganze Anlage brandneu ist, waren natürlich auch die Zimmer noch nicht abgewohnt. Die Zimmer waren geräumig und die Möblierung modern und auch sinnvoll. Es gab ausreichend Schränke und Ablagemöglichkeiten (und für uns Frauen auch ausreichend Spiegel :)). Natürlich hatten die Zimmer TV mit mehreren deutschen Kanälen, Klimaanlage (nur zu gewissen Zeiten freigeschaltet) und einen kleinen Kühlschrank. Das Bad war ausgestattet mit Badewanne ansonsten eher klein und ohne viel Schnickschnack, jedoch völlig ausreichend. Besonders erwähnen möchte ich die Betten mit Super-Matratzen, in denen wir ausgezeichnet geschlafen haben. Die Zimmer hatten jedoch einen Nachteil: bedingt durch die Bauweise, waren sie extrem hellhörig. Man hörte jedes Geräusch auf dem Gang und in den Treppenhäusern und das obwohl wir sogar ein Zimmer ganz am Ende des Ganges hatten. Früh zu Bett gehen machte wenig Sinn, da man aufgrund der Lärmbelästigung durch andere Gäste, die später ihre Zimmer aufsuchten ohnehin keinen Schlaf fand. Hier half nur eins: auch spät in's Bett gehen! Zum Glück hatten wir wenigstens ein Zimmer, das nicht zum Innenhof sondern zur Außenseite lag wir hatten vor unserem Balkon nur die kaum befahrene Zufahrtsstraße zu unserem Hotel und ein Feld. Bei den Zimmern zum Innenhof wäre es schätzungsweise zu nicht unerheblicher Lärmbelästigung durch die dort vorhandenen Bars und Geschäfte gekommen. Eine Vielzahl der Zimmer lag direkt über den Bars. Tipp: bei Buchung ein ruhiges Zimmer verlangen!

An der Gastronmie gibt es nicht's zu mäkeln. Das Angebot an Speisen war mehr als reichlich und alles war schmackhaft. Es dürfte wirklich für jeden Geschmack etwas geben. Man mußte eher aufpassen, daß man nicht zu viel aß. Los ging es mit Frühstücksbüffet bis 10.30 Uhr. Von 12.00 Uhr bis 15.00 Uhr gab es dann schon wieder Mittagessen im Hauptrestaurant und wer es zwangloser mag auch an der Poolbar sowie Snacks an der Strandbar. Nachmittags von 17.00 bis 18.00 Uhr Kuchen an der Poolbar und in einer Kaffeebar. Ab 19.00 Uhr Abendessen im Hauptrestaurant und um Mitternacht noch Imbiß an der Poolbar. Wie gesagt, hier mußte man schon aufpassen, daß die Hose auch beim Heimflug noch paßte! Es gab zudem noch ein türkisches Spezialitätenrestaurant in dem man zu abend essen konnte, dafür mußte man tags zuvor einen Tisch reservieren. Wer gerne in stilvollem Ambiente ist, sollte das unbedingt machen. Im Gegensatz zum Speisesaal, der aufgrund seiner Größe Kantinencharakter hatte war es im Spezialitätenrestaurant angenehm ruhig und hier wurde man am Tisch bedient, alles in allem sehr zu empfehlen. Ansonsten gab es in der Anlage außer Speisesaal, Pool- und Strandbar noch die Lobbybar, eine Kaffeebar und eine Gartenbar, die ab 17.00 Uhr öffnete. Das Angebot an Getränken war auch völlig ausreichend. Angenehm waren Saft- und Kaffeeautomaten, an denen man sich selbst bedienen konnte, was Wartezeiten vermied. Sehr störend fand ich hingegen, daß an Pool- und Strandbar ausschließlich Wegwerfplastikbecher benutzt wurden. Man kann sich die Unmenge an Abfall sicher vorstellen. Das sollte im Sinne von Umweltschutz vermieden werden.

Der Service war insgesamt sehr gut, vor allem wenn man bedenkt, daß es das Hotel erst seit ein paar Monaten gibt und manches vielleicht noch nicht eingespielt ist, was man jedoch nicht bemerkt hat. Die Ober im Speisesaal und in den Bars waren durchweg freundlich und zuvorkommend und flink wenn es um's abräumen ging und jeder verstand deutsch. Es gab keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Auch die Zimmermädchen waren freundlich und sehr sauber. Es gab jeden Tag frische Handtücher und sogar Bettwäsche. Übrigens hatten wir am letzten Urlaubstag unseren Rückflug erst sehr spät, sodaß wir an der Rezeption gefragt haben, ob wir das Zimmer auch länger als bis 12.00 Uhr behalten können. Dieses wurde uns dann bis 17.00 Uhr überlassen gegen eine Aufzahlung von 30,00 Euro.

Wer absolute Abgeschiedenheit sucht, den wird die Lage des Hotels entzücken. Sollten Sie allerdings wie ich, gerne mal ein paar Schritte vor's Hotel gehen um auch mal etwas anderes zu sehen, werden Sie enttäuscht sein, es gibt nämlich absolut nichts. Keine Kneipe, kein Geschäft, kein Bazar, nicht mal ein Nachbarhotel (eines befand sich gerade im Bau, könnte nächsten Sommer vielleicht fertig sein). Das Hotel wird zwar unter dem Ort Belek geführt, dieser ist jedoch 30 km entfernt und nur mit dem Taxi (teuer) oder mit dem Dolmus (umständlich, da man zuerst zum Ort Serik fahren muß um in den Bus nach Belek umzusteigen) zu erreichen. Die Entfernung zum Strand betrug einige hundert Meter. Hier mußte erst ein See, der zwischen Hotel und Strand liegt umrundet werden, es verkehrte jedoch eine Bummelbahn, sodaß man den Weg nicht zwangsläufig laufen mußte. Der Strand war nicht gerade berauschend; hätte gepflegter sein können, zum Teil war der Sand mit vielen Holzstücken, vermutlich Baumrinde, durchsetzt, es wäre sicher keine Schwierigkeit gewesen, diese zu entfernen. Auch die Liegesituation am Strand war nicht optimal. Es gab keine Schirme, sondern Sonnendächer unter denen die Liegen ziemlich eng aneinander gereiht waren. Etwas Platz für sich zu finden, ohne mit dem Liegennachbarn fast zusammenzustoßen, war schwierig. Ein positionieren der Liege nach persönlichem Geschmack kaum möglich. Ansonsten gab es am Strand Duschen und Toiletten sowie eine Beachbar wo es zwischen 12.00 und 17.00 Uhr auch warme Sandwiches und türkische Fladen (sehr lecker) gab.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zu Sport- und Freizeitangeboten können wir nichts sagen, da wir nichts mitgemacht haben. Das Hotel hat eine schöne Wellnesabteilung, die wir zwar außer Sauna nicht genutzt haben, die aber einen schönen und gepflegten Eindruck machte. Wer Massage und ähnliches mag, kann sich dort bestimmt prima verwöhnen lassen. Etwas Abwechslung boten einige Geschäfte in der Anlage. Es gab einen Minimarket (sehr teuer), ein Bekleidungsgeschäft, ein Ledergeschäft, ein Geschäft mit Taschen und Schuhen sowie einen Laden für Souvenirs. Außerdem gab es eine Bowlingbahn sowie einen Billardtisch und einige Spielautomaten. Natürlich sorgte auch die Animation für Abwechslung, wir haben zwar kaum etwas in dieser Art mitgemacht aber soweit ich es beurteilen kann, war die Animation weder zu laut noch zu aufdringlich und sorgte am Abend für nette Unterhaltung. Nun zu dem was mich in diesem Hotel am meisten gestört hat: die Situation am Pool. Für die Anzahl der Betten (ich gehe bei voller Belegung von ca. 1500 Gästen aus), war die gesamte Poolanlage zu klein. Es gab nur einen Pool mit 2 Wasserrutschen sowie einen recht kleinen Kinderpool. Hier kenne ich von anderen Hotels, insbesonders in der Türkei, bedeutend großzügigere Poolanlagen, teils mit 3 Pools, die in der Anlage verstreut sind. Es gab auch keine Liegewiese. Die Liegen waren zwischen Speiserestaurant/Pool/Poolbar hineingezwängt. Liege an Liege, Schirm an Schirm. Wenn alle Schirme aufgespannt waren, hatte man keine Chance, sich nach Sonne und Schatten auszurichten, wie man es mag, man mußte es nehmen wie eben die Sonne grade stand. Außerdem war die Anzahl der Liegen völlig unzureichend. Eine Liege nach 11.00 Uhr zu ergattern war nahezu unmöglich. Übrigens entpuppte sich das Hallenbad lediglich als verglaster Ausläufer des Pools.