Ein befreundetes Ehepaar und wir buchten über ein Reisebüro bzw über die FTI das Crystal Family Ressort in Belek. Auf dem Flughafen in Antalya ließ man uns gleich einmal eine Dreiviertelstunde warten, bis wir abgeholt wurden. Keine Begrüßung, kein Reiseleiter. Wir wurden in das Hotel gefahren, wo uns sofort mitgeteilt wurde, dass das Hotel leider überbucht sei und wir keinen Platz hätten. Ein Insider erklärte uns, dass es gang und gäbe sei, so lange zu überbuchen, bis alle Zimmer der Hotelkette belegt seien. Dabei sei es dem Zufall überlassen, in welchem Hotel man seinen Urlaub tatsächlich verbringt. Hauptsache die Belegung und die Kohle stimmt. Uns wurden zwei Hotels der Crystal Kette als Alternative angeboten. Eines in Side, das nicht am Strand lag und dieser nur über eine Straße bzw eine Unterführung erreichbar gewesen wäre und eines in Kemer, das uns von den Fotos her besser gefallen hat. Als Entschädigung bekam jeder von uns eine Massagegutschrift. Nachdem wir mehrfach belogen worden waren, entschieden wir uns für das Crystal Flora in Kemer, mussten aber wieder eine Stunde warten, bis wir abgeholt wurden. Wie sich später herausstellte befindet sich das Hotel nicht in Kemer sondern in Beldibi - einige Kilometer vor Kemer. Es ist nicht mit 50 % Russen belegt sondern mit schätzungsweise 98 %. Es hat keinen schöneren Strand, denn dieser besteht ab der Wasserlinie aus fußballgroßen Steinen. Wir konnten jeden Tag beobachten, wie sich die Menschen ins Meer hinein und auch heraus quälten und auch zu Sturz kamen. Spätnachmittags kamen wir im Hotel an. Keine Begrüßung, kein Reiseleiter. Durch die wirklich schöne Anlage wurden wir zu den Zimmern gefahren, die sich inmitten eines wunderbaren Föhrenwaldes in einzelnen Häusern befinden. Die Zimmer, die Restaurants und die Bars bieten eher einen etwas ungepflegten und wie gesagt schmuddeligen Eindruck. Leider Gottes nur ein Möchtegern-5 Stern-Hotel, dass vielleicht dem Anspruch von Russen genügt. Überlassen Sie das Hotel den Russen.
Die Zimmer sind sehr klein und verfügen über einen Balkon, der gerade einmal einer Person Platz bietet. Keine Garderobe, kein Stuhl. Zwischen Bad und Balkontüre stand ein Tischchen zum Abstellen eines Koffers, weshalb die Balkontüre nur so weit geöffnet werden konnte, dass man durch den Spalt gerade durchschlüpfen konnte. Unser Zimmer war schmuddelig. Am Kopfhaupt des Bettes klebte ein Kaugummi, der Teppichläufer war schmutzig und fleckig und die Dusche spottete überhaupt jeder Beschreibung. In allen Fugen und Ecken Schwarzschimmel, der erst nach einer Beschwerde großteils entfernt wurde. Der Boden des Zimmers wurde die ganzen 14 Tage kein einziges Mal gesaugt. Die Renovierungsarbeiten sind teilweise sehr schlampig ausgeführt. Seifenkörbchen und Toilettenpapierhalter hängen locker und schief, Silikon und Fugenmasse wurde großzügig verpappt, Spiegel sind verschmiert und abgelaufene Wandfarbe wurde einfach nicht weggewischt. Die Balkontüren sind neu und bieten einen guten Schutz gegen den vom Vergnügungssteg ausgehenden Discolärm, der nur wenigen Leuten Vergnügen bereitet. Die Zimmertüren lassen sich auch bei bestem Willen nicht leise schließen. Sie müssen in das Schloss gezogen werden, was einen lauten Knall zur Folge hat und speziell in der Nacht besonders störend ist.
Das Hauptrestaurant konnte 14 Tage lang mit ein und demselben Angebot aufwarten. In allen Warmhalteboxen befand sich jeden Tag dasselbe - mehr oder weniger warm. Keine Abwechslung. Ein einziges Mal Kalbfleisch, sonst Hühnchen, das mit behandschuhten Händen zerrissen und aufs Teller geknallt wurden, gegrillte Makrelen und Meatballs in allen Variationen. Im Grill-Restaurant setzte man uns an einen der zahlreichen unbeleuchteten Tische und setzte uns kaltes Grillfleisch und längliche Meatballs vor, die wir sowieso schon zur Genüge von den Mittags- und Abendessen her kannten. Auf Besuche von den anderen Themenrestaurants verzichteten wir. Die Russen sind weniger durch die Lautstärke als durch ihre Art zu essen aufgefallen. Sie laden sich Berge auf ihre Teller, kosten von jedem und lassen alles stehen. Nach dem Mahl sieht es bei den meisten aus, wie auf einem Schlachtfeld. Das machen aber nicht nur einzelne Russen so sondern fast alle. Die Kellner tragen riesige Mengen an unangetasteter Nahrung weg und werfen sie in die Abfallcontainer. Die Kosten des Weggeworfenen schlagen sich natürlich auf die Qualität des Angebotes nieder. Wer so viel wegwirft, dem kann nur Minderwertiges vorgesetzt werden. In diesem Hotel wird der Russenmentalität voll Rechnung getragen. Ein Glas frisch gepressten Orangensaftes kostete 1.- €. Die ungepressten Orangen von der Theke kosteten nichts, wurden aber zu hunderten aufgerissen, gekostet und weggeworfen. Sinnlos! Sache des Managements. Saubere Gläser gab es so gut wie nie. Die Getränke waren in Ordnung. Die Plastikbecher wurden leider sowohl für Bier als auch für milchsaure Getränke verwendet und jeder kann sich vorstellen, wie ein Bier schmeckt, wenn der Becher nach Joghurt riecht. Gräulich! Alles in Allem 3 Stern verdächtig - keinesfalls 5 Sterne.
Das Personal ist freundlich und flink unterwegs. Bei doch sehr vielen Kellnern fiel auf, dass sie tagelang die gleiche und zum Teil sehr schmutzige Kleidung trugen. Einige davon konnte man leider auch am Geruch erkennen. Die Anforderung an das Personal dürften seitens des Managements nicht sehr hoch sein. Eine Kontrollinstanz scheint zu fehlen. Mit Deutsch und Englisch kommt man einigermaßen durch. Die Hauptsprache ist allerdings Russisch. Für uns gab es wie gesagt keine Begrüßung und auch keine Information durch einen Reiseleiter. Erst als wir uns in der Rezeption über gewisse Dinge beschwerten, erschien ein gewisser Herr K., der zwar dafür sorgte, dass der Schwarzschimmel aus unserer Dusche entfernt wurde aber sich sonst relativ desinteressiert zeigte. Nach einem 20-minütigem Gespräch riet er uns zu einem Beschwerdeschreiben an die FTI Touristik in München.
Das Hotel liegt vor einer Bergkette des Taurusgebirges an einer mäßig befahrenen Straße und ist in einen schönen Föhrenwald eingebettet. Die Wege, vor allem vom Strand zu den Toiletten sind kurz. Die Pools sind gepflegt, der großzügig angelegte Kinderbereich mit Rutschen und Klettergerüsten befinden sich abseits der Liegeflächen, was den Ruhesuchenden zu Gute käme, wäre da nicht die ohrenbetäubende Musik der Animation und die viel zu laute und jeden Tag gleiche Musik aus der Beach-Bar.Die Liegen sind in ausreichender Zahl vorhanden, stehen allerdings dicht an dicht, was nicht die Spur von Privatsphäre zulässt. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Beldibi, Kemer, Göynük und Antalya. Die Orte sind mit dem Dolmusch oder dem Taxi leicht zu erreichen. Mit dem Dolmusch kostet die einfache Fahrt zum Basar nach Göynük zum Beispiel 1,5 €, nach Antalya mit dem Bus Nr 28 3,0 €. Das Taxi nach Göynük kostet in der Regel 10.- €, wir sind aber auch schon um 5.- € gefahren. Nach Antalya kostet die Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi ca 60.- €. Der Fahrer wartet um dieses Geld 3 Stunden, was aber zu wenig ist, wenn man die Altstadt und den Old Basar besuchen will. Das ganze Gebiet um Beldibi ist russendominiert und von Insidern konnten wir erfahren, dass hier nur die wenig begüterten Russen absteigen. Deutschsprachige Urlauber sind in Belek oder Side anzutreffen. Entsprechend ist die Aufmachung und das Angebot der Geschäfte. Waren und Preise sind in der Regel in kyrillisch bzw in Dollar angeschrieben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wenn man will, hat man sicher die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen. Für Abendunterhaltung ist täglich gesorgt. Der Strand entspricht auf gar keinen Fall einem 5 Sterne Hotel. Hier ist Einiges zu machen. Die Pools sind in Ordnung und gepflegt, es stehen ausreichend Liegen zur Verfügung. In einem 5 Sterne Hotel sollten aber nicht immer wieder zerschlissene Badetücher ausgegeben werden. Das ist einfach drittklassig. Die Liegen stehen teilweise unter fixen Sonnendächern und unter Sonnenschirmen dicht an dicht. Der Nachbar ist maximal 50 cm entfernt. Will man in der Sonne liegen und man spannt den Schirm ab, liegt auch der Nachbar in der Sonne, obwohl er vielleicht lieber im Schatten läge. Umgekehrt natürlich auch. Der Strand paßt eigentlich überhaupt nicht zur schönen Außenanlage. Wegen der großen Steine ist es sehr beschwerlich ins Wasser bzw an den Strand zu gehen. Im Wasser liegen zwar am Grund Streifen aus Sandsäcken, diese beginnen aber erst etwa 10 Meter nach der Wasserlinie, weshalb man bis dorthin über große Steine stolpert und sich die Knöchel aufschlägt. Im Bereich der Beach-Bar gibt es einen Steg, von dem irgendwann der vordere Teil abgebrochen ist und noch im Wasser liegt. Am Ende des Steges führt eine behelfsmäßig montierte, verrostete und mit Algen belegte Leiter in das etwa 40 cm tiefe Wasser. Steigt man hier ohne auszurutschen ins Wasser, steht man mitten auf glitschigen bis zu fußballgroßen Steinen und man muss sich noch 2 bis 3 Meter über die Steine ins tiefere Wasser Quälen, um überhaupt wegschwimmen zu können. Die einzigen angenehmen Zugänge zum Meer sind nur über die beiden Stege im Bereich der Poolbar zu erreichen. Das Wasser war klar und sauber. Weil die Sonne hinter dem hohen Bergmassiv untergeht, liegt die gesamte Anlage relativ bald im Schatten. Anfang Oktober verschwindet die Sonne um 17.00 Uhr und Mitte Oktober bereits um 16.40 Uhr.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2010 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Franz |
| Alter: | 56-60 |
| Bewertungen: | 1 |


