- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Ein Riesen-Hotel (über 800 Zimmer) - das bringt von sich aus schon Probleme mit sich. Zumal das Personal nach den wenigen Monaten noch nicht gut eingespielt ist (siehe später). Über das Aussehen waren meine Kegelschwestern/Kegelbrüder sich nicht einig: einige fanden, es sah gar nicht schlecht aus (würde ich auch sagen), andere erinnerte die Architektur an einen Knast (wegen der Einsehbarkeit der Etagen und der langen Gänge). Den allgemein jetzt schon heruntergekommenen Eindruck, den andere Bewerter hier schildern, kann ich so nicht bestätigen. An manchen Stellen offenbaren sich aber tatsächlich Baumängel, so im Hallenbad (Putz bröckelt ab) und auch in der Lobby (bei starkem Regen ist das Glasdach nicht dicht). Bezüglich der Sauberkeit gibt's nichts zu beanstanden. Über die Gästestruktur wurde bereits alles gesagt. (Uns sind die Russen nur durch ihre übervollen Teller beim Essenholen, große Reste nach dem Essen und durch ihren Alkoholkonsum aufgefallen. Bezüglich des lauten oder auffälligen Verhaltens waren es wohl eher wir, die auffielen (Kegelclub)...) Ansonsten: All inclusive ist dort nicht all inclusive, denn von 0°° Uhr bis 10°° Uhr gibt's nix mehr. Coctails gibt's eh nicht (höchstens gegen Bezahlung, teuer), Getränke in der Disco sind nicht inclusive, und die Minibar ist auch zunächst leer. Wer noch mehr darüber erfahren will, wie's bei unserer Kegeltour in diesem Hotel war, der findet einen ausführlichen Bericht unter http://www.oilfoot.de/article.php?sid=110 ! Schaut mal rein!
Die Zimmer waren absolut in Ordnung. Die Klimaanlage kam etwas schlecht nach, und ich habe die sonst übliche schriftliche Hotelinformation vermißt. So wußte man weder, wann Restaurants geöffnet haben, noch unter welcher Telefonnummer man die Rezeption anrufen konnte. Die Toilette auf dem Zimmer war zwar mit einer Papierblume "versiegelt", die Brille war jedoch trotzdem voller angetrockneter Urinflecken. Habe das bei einer Putzfrau reklamiert, die hat sich entschuldigt und das in Ordnung gebracht. Hellhörig sei das Hotel, schrieb hier jemand. Nein, ich habe keinen Lärm gehört. Wenn die Balkontür zu war, war sogar das Gewitter viel leiser, und auch durch die Wände kam kein Lärm. Einzig im Bad habe ich mal einen Russen palavern gehört: durch die Lüftung. Dass Strom und Wasser mal weg waren, ist womöglich in der Türkei normal? Strom hätte jedenfalls nicht weg sein sollen, da das Hotel eigene Generatoren hat. Aber da klappte wohl nicht immer alles.
Sauberkeit in Ordnung. Die Teller hatten manchmal Wasserläufer von der Spülmaschine, aber das habe ich in anderen Hotels auch regelmäßig beobachtet. Wenn mal was ausging (Teller, Tassen, Kaffe in der Maschine), wurde es wieder aufgefüllt, wenngleich nicht immer rechtzeitig (, also eben bevor es wirklich ausgeht). À-la-carte ist nicht "nach Karte", sondern man bekommt irgend etwas. Wir waren einmal im italienischen Restaurant: war alles gut. Und das Ambiente ist natürlich besser als im großen Speisesaal. Die Speisen waren in Ordnung. Die Wartezeit im Hauptrestaurant war etwas hoch, wenn man in der langen Schlange am "Tresen" stand, wo's den Großteil der warmen Speisen gab. Man konnte diese Schlange aber auch vermeiden, wenn man sich mit dem beschied, was ansonsten angeboten wurde. Außerdem wurde mitunter draußen gegrillt, und, soweit ich weiß, hielt sich die Schlange da auch in Grenzen. Die Öffnungszeiten waren gut, allerdings bin ich nicht wirklich dahintergekommen (in den vier Tagen), von wann bis wann wirklich irgendwo geöffnet ist. Jedenfalls gab's ausreichende Zeiträume für die Hauptmahlzeiten, und wer die verpasst hat, hatte immer noch Gelegenheit zu einem abgespeckten Spätfrühstück oder einem Snack (Pommes, Hamburger, Salat) am späten Mittag bis um 17°° Uhr. Auch eine Mitternachtssuppe konnte man einnehmen, wobei man sich nicht nur auf Suppe beschränken mußte. Auch weitere warme Speisen waren dann verfügbar. Neben dem Hauptrestaurant und den (drei?) À-la-carte-Restaurants gab's noch eine Art Pool-Restaurant für die Snacks am Nachmittag und drei Bars (Lobby, Pool und im Bereich beim Supermarkt. Ach ja, und eine Strandbar.
Freundlich waren alle Angestellten, wenn man von dem komischen Kautz an der Strandbar mal absieht, der sich teilnahmslos am Zapfhahn festhielt und die Becher vollmachte. Aber Problemlösungen gestalteten sich schwierig, und je nachdem, an wen man geriet, war der Erfolg nicht immer gewiß. Es fing mit der leeren Minibar an. Wir erreichten das Hotel erst nach 0°° Uhr. Vier Tage sollte unsere Kegeltour dauern, einer war nun schon vorbei. (Da kann natürlich das Hotel nichts dafür...) Jedenfalls hatten wir Durst, es gab nix mehr an der Bar und eben auch nicht auf dem Zimmer. Wasser, mehr wollten wir ja nicht! Gab's aber nicht. Und doch: die einen "bestachen" den Kufferkuli, und dann gab's dort auch die Minibar aufgefüllt. Die anderen bekamen es so. Wir bekamen es am nächsten Tag so, und wieder andere bekamen es am nächsten Tag erst nach weiterer Nachfrage. Weiter geht's damit, dass wir zwar "ultra all inclusive" gebucht (und bezahlt) haben, aber nur "all inclusive" bekamen. "Ultra all inclusive" sei wieder abgeschafft worden. Wir sollen, so sagte man beim Checkin, morgen mit dem Manager sprechen. Am nächsten Tag wurden wir aber auch mehrfach vertröstet ("in 10 Minuten", und letztendlich gab es weiterhin keine grünen Bändchen für uns, obwohl der eine oder andere Hotelgast damit herumlief. (Die Masse hatte orangene Bänder.) Wir haben am späten Nachmittag dann den Reiseleiter mit in's Boot gezogen, und der hat auch noch bestimmt zwei Stunden verhandelt und diskutiert. Es kamen alle möglichen hohen Herren dazu, aber man zierte sich, uns die bezahlte Leistung zu gewähren. (Was wollten wir denn? Nur nach 0°° Uhr noch was trinken - das kann doch so teuer und so schwer nicht sein?) Die Reservierung für das italienische À-la-carte-Restaurant hat auch nicht geklappt - verloren gegangen. Keiner wußte was. Wir hatten das bereits im Vorfeld bemerkt, weil kein Tisch für 12 Personen hergerichtet war, und haben bestimmt auch eine Stunde lang versucht, da was zu klären. Auch hier mußte erst wieder ein Chef hinzugezogen werden, bis man nach langem Hin- und Her endlich darauf kam, dass da wohl ein Fehler passiert sein mußte, den man an diesem Tag nicht mehr geradebiegen konnte, weil jetzt alle Tische bereist anderweitig vergeben waren. Wir sollten, so hieß es zunächst, es am nächsten Tag noch einmal versuchen. Cheffe hat dann aber die Reservierung direkt vorgenommen, und am nächsten Tag lief dann alles glatt. Inzwischen einigte sich die Diskussionsrunde im Foyerbereich - es gab nun doch grüne Bändchen für uns! Die Laune besserte sich, und tatsächlich lief ab jetzt auch einiges glatter. Nur: ultra all inclusive ist auch nicht ultra all inclusive! Es gestaltete sich weiterhin schwierig, unsere Wünsche in die Tat umzusetzen. Positives Verhalten gab's aber auch: als wir am zweiten Abend in's Restaurant kamen, brachte man uns Wein an den Tisch, und bediente uns weitaus zuvorkommender als es anscheinend sonst üblich ist. Der Kellner der Lobbybar holte den Alkohol für unsere Coctails extra aus der Disko und trug uns auch einmal die Coctails hinterher. Am Strand gab's einmal nicht genug freie Liegen mit Auflage an einem Fleck (12 Stück wurden ja benötigt), so dass wir uns aus der Unterführung Auflagen holten und an einem Schlauch den Sand abwuschen. Das bemerkte ein Angestellter, und schon nahm er uns die Auflagen ab und reinigte sie. Okay, all dass ist sicherlich etwas, was man im Grunde erwartet, entspricht aber nicht dem Bild, was bislang hier gezeichnet wurde. Wie der Mann vom Wassersport sagte, ist es einfach so, dass das Hotel schnell aufgemacht werden mußte, und jeder eingestellt wurde, der sich bewarb, weil ja ziemlich viele Leute gebraucht wurden. Nicht jeder davon ist wirklich qualifiziert, und etliche mußten inzwischen wohl auch schon wieder gehen. Noch ein Wort zur Sprachkenntnis: dass man kein Deutsch sprechen wollte, kann ich nicht bestätigen. Jeder, der es konnte, sprach auch Deutsch, und nur selten mußte man sich mit ein paar Brocken Englisch um sprachliche Klippen schiffen. Es war sogar so, dass die Angestellten sich freuten (und das auch regelmäßig sagten), dass sie mal Deutsche vor sich hatten, und nicht nur "immer die Russen". Die waren nicht wirklich beliebt dort...
Das Hotel liegt sehr abgelegen. Vom Strand ist es durch eine Straße getrennt. Es gibt jedoch eine Unterführung, so dass man problemlos dorthin gelangt. Die Straße wurde von einigen anderen Bewertern hier als sehr störend empfunden (autobahnähnlich), was ich so nicht bestätigen kann. Ist man mit einer größeren Gruppe unterwegs, so kann man besser mit dem Taxi zur nächsten Ortschaft fahren als mit dem Bus. Bus kostet 2 Euro nach Manavgat, nach Side nochmal 2, weil man in Manavgat umsteigen muß. Taxi nach Side hat 20 Euro für 9 Personen gekostet (über Preis verhandeln!). (Zurück haben wir nur 24 Euro aushandeln können!) Einkaufsmöglichkeiten gibt es, bis auf so kleine Verschläge direkt neben dem Hotel und den hoteleigenen Geschäften in unmittelbarer Umgebung keine.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sportliche Angebote nutzten wir nicht (außer Schwimmen im Pool...), es wurde aber einiges angeboten. Eine Tanz-Aufführung gab's, die habe ich aber nicht komplett angeschaut. War zwar gut gemacht, aber die Luft im Raum war mir igendwann zu stickig, und deshalb habe ich mich lieber in die Lobby gesetzt. Der Strand war okay, allerdings waren viele Algen oder sowas (braune, streifige Blätter) unterwegs. Und aufgrund der starken Wellen und des dadurch nicht einsehbaren Wassers kamen wir nicht wirklich in's Meer, denn es gab einige Steine (oder Betonreste?) darin, an denen man sich gut verkröppen konnte. Nachdem es einen von uns zweimal von den Beinen gerissen hat und er dabei jedesmal hart angeschlagen ist, habe ich nicht weiter versucht, in's Meer zu kommen. Ansonsten: ausreichend Liegestüle, Auflagen, Sonnenschutz. Duschen vorhanden. Rutschen gab's im Poolbereich übrigens auch, allerdings sah das Wasser dort regelmäßig nicht einladend aus (sandig). Wassertemperatur im Pool: sehr kalt (erfrischend). Könnte auf regelmäßigen Austausch hindeuten? Sah jedenfalls auch sauber aus. (Nix von Kotze zu sehen, so wie's der vorherige Bericht schildert. War wohl ein Einzelfall...) Liegestühle am Pool eigentlich ausreichend, aber wie wohl überall: viel reserviert durch Handtücher, und nicht genutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3-5 Tage im September 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |