- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Schon einige Jahrzehnte in Betrieb ist das Hotel immer noch zeitgemäß. Sehr schön in die Landschaft eingepasst hebt sich das in die breite gebaute Resort von den Bausünden in Cancun positiv ab. Mit viel Liebe zum Detail ist hier drinnen wie draußen qualitativ hochwertig dekoriert und eingerichtet. Hier gibt es z.B. keine Plastikmöbel am Pool sondern Flechtwerk-Möbelierung mit dicken Auflagen (die jeden Tag neu bezogen werden!!!). Einzig die sehr laute Klimaanlage stört und sollte bzgl. Geräuschemission optimiert werden. Negativ: Die erste Aktivität nach Erreichen der Rezeption ist die Erniedrigung der Gäste, die mittels eines verletzungsintensiven Plastikbandes gekennzeichnet werden… wie ein Hund in Deutschland. Wenn man für 3 Personen eine Eintrittsgebühr in den Club in Höhe eines deutschen Kleinwagens entrichtet hat, erwartet man diese entwürdigende Etikettierung, die beim duschen, eincremen etc. empfindlichst stört, einfach nicht. Ich kann auch den Zweck nicht erkennen: Sollte sich wirklich ein „Fremd“urlauber erdreisten, eine Cola im Club Med zu trinken, dann trinkt er sie 1. nicht in seinem Hotel (sowas gleicht sich dann irgendwann aus…) 2. stirbt der Club Med daran nicht und 3. muss ich nicht, um diesen unwahrscheinlichen Ausnahmefall zu verhindern tausende Gäste quälen. Sollte ein Einheimischer sich den Zugang erschleichen, sollte Club Med über sein Personal nachdenken, nicht über die Etikettierung der zahlenden Gäste… Negativ: Die Nordamerikaner sind in Punkto Liegen reservieren noch konsequenter als die Europäer. In Überseegefilden sind wir immer um ca. 7 Uhr auf den Beinen, so dass wir gegen 8 Uhr am Strand sind. Dann sind im Club Med Cancun leider schon sämtliche Liegen im Schatten reserviert. Am 3. Tag haben wir uns dann leider auch in diese Unart einreihen müssen, da es ohne Schatten echt unangenehm ist. Aber selbst vor dem Frühstück um 7 Uhr kurz zum Strand ist fast zu spät. Scheinbar stellt man sich auf diesem Kontinent den Wecker zum reservieren um danach bis ca. 10 - 11 Uhr den Schlaf nachzuholen: Wir waren von 8 bis ca. 10:30 Uhr immer fast allein am Strand mit 3-5 anderen Familien mit Kindern und ca. 150 Handtüchern und Zeitschriften… Positiv: In den Aldianas und Robinsons dieser Welt ist der Stress tw. größer als im Alltag: Geht’s im Aldiana noch darum, wer ein Sixpack hat oder nicht und wer bestimmte Marken-Klamotten anhat oder nicht ist man im Robinson eine Evolutionsstufe „weiter“: Wer hat das definierteste Sixpack und wer das teuerste Emblem links auf der Brust und rechts hinten auf der Hose (Schuhe, Uhr, Sonnenbrille etc. nicht zu vergessen). Und für beide gilt: Terminstress! Ob Startschuss zur Essenzeit, Abendshow oder andere Events, die Leute bringen sich fast um, um in „der ersten Reihe“ zu sein (oder schicken Kinder vor…). Soetwas gibt es im Club Med nicht. Egal ob es z.B. Meeresfrüchte oder eine Outdoor Zirkusabendshow gibt, eine Schlange bildet sich hier nicht. Wir haben total genossen, dass das Publikum leger angezogen völlig stressfrei dann dorthin geht, wenn Hunger oder Lust dazu antreibt und nicht wenn irgendwelche Etikette oder der Terminkalender es „vorschreiben“…
Wir hatten 2 DoZi "Club". Separates WC, Badezimmer mit sehr großer Rain-Decken-Dusche und sep. Handdusche. Fön ist ebenfalls vorhanden. Großes Doppelbett mit ausgezeichneter, einteiliger Matratze und 5 Kopfkissen. TV hat keine deutschen Kanäle; wer Info's braucht muss in's I-Net. Kühlschrank ohne Eisfach, Kaffeemaschine, Radiowecker, Diwan, Schreibtisch + Stuhl, Telefon, kostenloser Safe und wirklich ausreichend Stauraum vorhanden. Die Zimmer im Erdgeschoss haben eine Terrasse mit Holzmöbeln. Es besteht keine Möglichkeit, die Strandsachen draußen aufzuhängen. Sehr effektive (aber auch sehr laute) Klimatisierung individuell einstellbar. Zimmer sind mexikanisch bunt in kräftigen Farben gestrichen. Schwarz/braune raue Fließen im gesamten Zimmer inkl. ebenerdiger Dusche, die wir angenehm fanden. Größe ca. 16-18 qm. Sauberkeit sehr gut.
Das Hauptrestaurant besteht aus mehreren farblich und thematisch unterschiedlich gestalteten Räumen. Einer ist Outdoor, die restlichen Indoor und klimatisiert. Er gibt 6 Stellen an denen Speisen frisch zubereitet werden. Eine bietet immer eine Vorspeise, eine immer Fleisch (warm), eine immer Pasta und 3 bieten wechselnde Gerichte. Ganze Fische (Red Snapper, Grouper etc.), Tintenfisch, frische Salate usw. gibt es täglich. Leider ist der Koch völlig verliebt in Koriander und dieses vorschmeckende Gewürz findet sich abgesehen vom Dessert in fast allen Speisen…wer’s mag ok, wer nicht muss wirklich suchen. Korianderfrei ist das Frühstück ;)) Sehr gute und wohlschmeckende Weißbrotauswahl; etwa wie in Frankreich. Kaffee + Beuteltee ok, Marmelade, Wurst und Käse ebenso. Die ogligatorischen Müsli-, (frisch zubereiteten) Eierspeisen- und Intercontinental-Auswahlmöglichkeiten gibt es natürlich auch. Säfte sind leider nicht frisch gepresst zu haben und eher mittelmäßig…schade. Essen kann man den ganzen Tag…irgendwo ist immer ein Restaurant geöffnet. Das findet zw. den 3 Hauptmahlzeiten in einem der 2 Spezialitäten-Restaurants statt. Beide kann man kostenfrei für den Abend an der Rezeption buchen (Vortag reicht, obwohl der Club restlos ausgebucht war). Das Eine ist ein Mexikaner und bietet ein 3 Gang Menü, bei dem man frei zwischen 5-8 Vor-, Haupt- und Nachspeisen wählen und kombinieren kann. Das Andere ist ein Steakhouse mit gleichem Konzept, wobei der Hauptgang ausschließlich Grillfeisch bietet. Beide bieten gute Qualität und eine Abwechslung zum Hauptrestaurant.
Die Mexikaner sind ein unglaublich gut gelauntes und freundliches Volk…oder Club Med hat einen genialen Personalmanager. Was nicht von selbst erledigt wird, realisiert das Personal gern auf Nachfrage. Dazu ist die Clubsprache Englisch und tw. etwas Geduld bei der Erklärung und Überwindung von Sprachbarrieren erforderlich. Anders bei den G.O’s (Gentle Organizer = Animateur), die alle sehr gut in der englischen Sprache ausgebildet sind und außerdem an Engagement und Freundlichkeit deutsche Club-Erfahrungen um Längen abhängen. Der Clubchef hat sein Team wirklich im Griff. Man merkt überall, dass die Angestellten hier gerne und mit viel Spass arbeiten…auch dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
Der Club war das zweite Hotel, dass in Cancun gebaut wurde. Weil die Location-Scouts von Club Med einfach „ein Auge“ haben, liegt er am definitiv schönsten Platz, den die 2 Buchten von Cancun zu bieten haben. Am Ende der südlichen Bucht von Cancun auf die Landzunge gebaut, ergeben sich 2 Strandseiten. Die Stirnseite der Landzunge ist felsig, hat ein vorgelagertes Riff und in dem Becken dazwischen befindet sich das Haus-Schnorchelrevier. Die komplette Rückseite ist vom Wasser der Lagune umgeben, so dass der Koplex langgezogen auf einem Landstreifen liegend nur gen Norden über den Strand oder gen Süden Richtung „Wildnis“ verlassen werden kann ohne nass zu werden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Pool: Es gibt nur einen, nicht sehr großen Pool. Wer das fantastische karibische Meer nicht nutzen möchte muss sich aber keine Sorgen machen; voll ist der Pool nicht. In einer Hälfte wird nachmittags gern Baketball gespielt und Aquasport betrieben. Unterhaltung: Wir haben lieber die karibischen Abende draußen genossen und können zu den Shows nichts sagen. Soweit man das Wirken der G.O’s grundsätzlich dem Unterhaltungsbereich zuordnen kann, ist dies als sehr positiv zu werten (Tischgespräche, Lösungskompetenz etc.). Sport: Was der Club alles bietet, lässt sich nachlesen, daher an dieser Stelle nur, was wir genutzt haben: Wasserski: 2 Boote die von 9 bis 12 und 14 bis 17 Uhr für die Gäste die Lagune Non-Stopp rauf und runter fahren. Nach rd. 2 min. Fahrt ist der Nächste dran, streng nach Reihenfolge, auf einem Tableau notiert. So kommt man 2-5x pro halben Tag dran. Gute Materialauswahl, sehr engagierte G.O’s. Kostenfrei. Segeln: Mehrere Cat’s ohne Vorsegel. Kein Reservierungschaos wie in anderen Clubs, alles sehr entspannt. Material ok. Kostenfrei. Schnorcheln: Ausrüstung und Revier gut bis sehr gut. Schwimmweste wird ebenfalls gestellt und ist Pflicht (verhindert natürlich das Abtauchen). Kostenfrei. Mototboot: Mit Guide, der vorfährt, darf eigenes Boot gesteuert werden (nach Lizenz fragt hier niemand). Fahrt geht über die Lagune ca. 2,5 Std. mit Zwischenstopp in Cancun für ca. 30 min. Material gut (Boot mit Sonnensegel, ca, 3,5 m, Jetantrieb und 20 - 25 kn „Reisegeschwindigkeit“). Kostenpflichtig, 185 €/3 Pers.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im April 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Arne |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 14 |