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Oliver (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Juli 2024
Unser persönliches Costa-Rica-Highlight – für Individualisten
6,0 / 6

Allgemein

Das Bosque del Cabo (BDC) war einer von vier Aufenthaltsorten während unserer Costa-Rica-Reise mit unseren beiden Kindern (8 und 5 Jahre alt). Um es kurz zu machen: Es war mit Abstand die beste Erfahrung unserer Reise – unser persönlicher Top-Pick. Und alles begann mit vielen Überlegungen und Unsicherheiten … Relativ schnell war uns klar, dass die Osa-Halbinsel als abgeschiedener Ort mit atemberaubender Natur ein Muss ist. Viel länger haben wir gebraucht, uns für eine Lodge zu entscheiden – La Paloma Lodge (Drake Bay) oder Bosque del Cabo … (bitte auch meine La-Paloma-Bewertung lesen). Da wir uns nicht entscheiden konnten, haben wir beide gebucht: 5 Nächte BDC, 3 Nächte Drake Bay. Im Nachhinein: die perfekte Wahl! Anreise & Unterkunft: Wir hatten über Natcar einen Mietwagen gebucht, der uns nach Drake Bay gebracht wurde (sehr zu empfehlen – tolle, flexible Leute!). BDC bietet sogar einen Rabattcode für Natcar. Aber unbedingt frühzeitig buchen, die Preise steigen stark. Man braucht zwingend einen 4x4, um die Lodge zu erreichen. Die letzten Kilometer sind in sehr schlechtem, aber abenteuerlichem Zustand – genau unser Ding. 😊 Da wir im abgelegenen Casa Coco gewohnt haben, war ein Auto Pflicht. Casa Coco ist die privateste und isolierteste Unterkunft im BDC – und für uns die absolut richtige Wahl. Eine Erfahrung, die uns umgehauen hat! Und wir sind viel gereist, nicht leicht zu beeindrucken. Mit dem Auto fährt man ca. 3–4 Minuten von der Rezeption dorthin. Das Haus liegt auf einem riesigen Grundstück mit teilweisem Pazifikblick, Dschungelgeräuschen und absoluter Ruhe. Es gibt eine große Terrasse mit viel Sitzgelegenheiten, zwei Hängematten und einem Pool (größer als auf manchen Lodge-Fotos). Innen gibt es eine gut ausgestattete Küche, Wohnzimmer und zwei Schlafzimmer – jedes mit Bad, Toilette und Außendusche/-bad. Keine Innenduschen! Etwa die Hälfte der Fensterflächen ist offen und nur mit Moskitonetzen geschützt – dadurch fließt ständig Luft, aber man schläft eben mit den Geräuschen des Dschungels. Keine Klimaanlage, nur Ventilatoren. In den Bädern können durchaus mal Spinnen oder andere Insekten auftauchen, auch Fledermäuse fanden wir in einer Außendusche. Man muss eine gewisse Offenheit für tropische Tierwelt mitbringen. Das Haus ist rustikal, bodenständig, nicht luxuriös. Kein 4- oder 5-Sterne-Hotelstandard, keine Designerbäder, manchmal 1–2 Minuten Wartezeit auf warmes Wasser. Türen und Fenster könnten besser gepflegt sein. Trotzdem: Für uns war es einer der schönsten und abenteuerlichsten Orte der Welt. Ein privater Pfad führt vom Haus zum Pazifik mit Gezeitentümpeln (nur bei Ebbe begehbar). Schwimmen dort ist unmöglich (Felsen, starke Wellen), aber die Aussicht: pures Paradies. Runter ist leicht, rauf bedeuten ca. 600 Stufen – sehr anstrengend. Schwimmen kann man nur im Golfo Dulce; dort gibt es schöne Strände wie Playa Carbonera (20 min mit dem Auto). Essen: Wir haben alle Mahlzeiten im Restaurant eingenommen. Wer ein Haus bucht, zahlt extra: 90 USD pro Erw./Tag, 75 USD pro Kind. Das war das teuerste Essen unserer Costa-Rica-Reise – und unsere Kinder essen kaum. Frühstück und Mittag à la carte, Abendessen als Buffet. Das Essen war essbar, aber sehr basic und für den Preis enttäuschend. Das war der größte Minuspunkt. Wildlife & Natur: Die wahre Sensation ist das Gelände selbst: Wir haben im BDC-Gebiet mehr Tiere gesehen als im Rest von Costa Rica zusammen – sogar mehr als im Corcovado NP (San Pedrillo Station, wo wir fast nichts sahen). Coatis, Papageien, Tukane, verschiedene Affenarten, sogar mehrere Fer-de-Lance-Schlangen (eine davon direkt bei der Lodge). Und das Beste: Das Gelände hat eigene Wanderwege durch Primär- und Sekundärregenwald – Suspension Bridges, Flüsse, traumhafte Natur. Alles exklusiv für Lodge-Gäste, ohne zusätzliche Gebühren wie andernorts. Ein Eldorado für Individualisten. Aktivitäten: Wir machten nur zwei Touren: Ziplining (nicht empfehlenswert, da es spannendere Orte gibt) und eine Mangroventour ab Puerto Jiménez. Nett, aber wenig Wildlife. Immerhin: ein paar Krokodile, Wale. Viel besser war für uns einfach, die Lodge und ihre Trails auf eigene Faust zu erkunden. Fazit: BDC hat unsere Erwartungen übertroffen. Wenn man wirklich den Regenwald erleben will – hierher! Nachher waren wir noch im Nayara Tented Camp (Arenal), auch Regenwald, aber kein Vergleich. In Nayara fühlst du dich in einem Resort im Regenwald – in BDC fühlst du dich im Regenwald mit einer Lodge. Wir würden sofort zurückkommen. Das Personal war jederzeit professionell und freundlich. Vergleich mit La Paloma Lodge (Drake Bay): Natur, Wildlife, Gelände, Abgeschiedenheit: klarer Sieg BDC Strand: klar La Paloma Essen: klar La Paloma Unterkunft: La Paloma gepflegter, BDC rustikaler (Casa Coco speziell) Preis-Leistung: trotz teurem Essen klar BDC Freiheit: In BDC kannst du eine Woche allein mit den Trails verbringen, in La Paloma bist du viel abhängiger von geführten Touren. Für uns war die Kombination 5 Nächte BDC + 3 Nächte La Paloma perfekt. Würden wir wiederkommen: wahrscheinlich nur BDC. Gesamt: Ein Ort zum Abschalten, Eintauchen, Natur pur erleben. Für uns das absolute Highlight Costa Ricas.


Infos zur Reise
Verreist als:Familie
Alter von Kindern:6 - 11
Infos zum Bewerter
Vorname:Oliver
Alter:41-45
Bewertungen:69